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019 - Das Sklavenspiel

019 - Das Sklavenspiel

Titel: 019 - Das Sklavenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Am liebsten wäre sie davon gelaufen, doch sie wollte Navok nicht allein zurücklassen. Immerhin hatte er sie davor bewahrt, vergewaltigt zu werden.
    Nachdem der Nosfera sein Mahl beendet hatte, erhob er sich wieder. »Warum läufst du hier nachts im Wald herum?«, wollte er wissen.
    »Das Gleiche wollte ich dich fragen«, konterte Aruula.
    »Ich war auf der Suche nach Tieren, mit deren Blut ich meinen Durst stillen kann«, gab Navok ungerührt zurück. »Aber diese beiden Kerle hatten den Tod mehr verdient. Lass uns jetzt verschwinden. Wenn Grath uns hier findet, sind wir erledigt.«
    Aruula wollte ihm beipflichten, doch ein flatterndes Geräusch ließ sie in die Höhe blicken. Entsetzen schnürte ihre Kehle zu. Bateras!
    Instinktiv griff sie nach ihrem Schwert. Der herabsausende Stahl zeichnete eine Acht in die Luft, um die heranfliegenden Fledermäuse abzuwehren, doch die wendigen Biester wichen geschickt aus.
    Im fahlen Licht des Mondes erkannte sie ein halbes Dutzend Bateras, die sich in der Luft herumwarfen und erneut auf sie herab stürzten.
    Wieder wirbelte Aruulas Schwert durch die Luft. Diesmal durchtrennte sie die lederne Schwinge eines allzu forschen Angreifers. Kreischend segelte der Nager zur Seite und prallte gegen einen Baumstamm.
    Die anderen Fledermäuse wurden vorsichtiger. Flügelschlagend brachten sie sich aus der Reichweite des Schwertes.
    Aruula hob die Klinge drohend in die Höhe, während Navok sich mit bloßen Händen der Angreifer erwehren musste. Sein Messer lag neben Rufor auf dem Boden.
    Einige Bateras ließen sich zu Boden sinken, um den Angriff auf andere Art fortzusetzen.
    Nachdem sie gelandet waren, liefen sie Aruula und Navok auf ihren Flügelspitzen entgegen. Die Barbarin ließ ihr Schwert in die Tiefe sausen, doch ehe sie etwas treffen konnte, rissen die Bateras drohend ihre Mäuler auf.
    Ein hoher, kaum hörbarer Ton drang aus ihren Kehlen - doch die Wirkung war verheerend. Aruulas Ohren schmerzten, als hätte man ihr ein Messer in den Gehörgang gerammt. Keuchend ließ sie das Schwert fallen und presste beide Hände auf die Ohrmuscheln.
    Ihre Bemühungen waren vergeblich. Der Ultraschall aus den Batera-Kehlen drang durch Mark und Bein und lahmte ihren ganzen Körper. Aruula spürte, wie ihre Knie weich wurden. Neben ihr brach Navok zusammen.
    Die Sinne der Barbarin begannen ebenfalls zu schwinden, als plötzlich ein lautes Krachen durch den Wald drang. Ein Batera, der schon siegessicher auf ihr landen wollte, wurde in Stücke gerissen. Weitere Schüsse klangen auf und holten die nächsten beiden Fledermäuse vom Himmel.
    Der Rest der Meute suchte fluchtartig das Weite. Ein paar Schläge mit den ledernen Schwingen und sie waren in der Dunkelheit verschwunden.
    Zitternd kämpfte Aruula gegen die Ohnmacht an, bis sie wieder sicher auf den Beinen stand.
    »Maddrax«, keuchte sie erleichtert, denn nur ihr Gefährte hatte auf diese Weise eingreifen können. Tatsächlich tauchte Matt Drax aus dem Dunkel ins Mondlicht. In seiner Hand schimmerte die Heckler & Koch PDW 20, deren Restlichtverstärker sich tagsüber weit genug aufgeladen hatte, um ihm nun gute Dien- ste zu leisten.
    »Was ist denn hier los?«, hallte es durch den Wald, bevor Matt die Lippen bewegen konnte. Es dauerte einen Moment, bis ihm klar wurde, dass die Frage von Grath stammte, der hinter ihm aufgetaucht war.
    Hastig legte Matt den Sicherungshebel der Heckler & Koch um, dann war Grath auch schon heran und riss ihm die Automatik aus der Hand.
    »Was ist das ?«, wollte der Hüne wissen.
    »Eine Schutzwaffe«, erklärte Matt. »Ich konnte sie aber nur einmal einsetzen. Jetzt hat sie ihren Zauber verloren.«
    »Ach wirklich?«, grinste Grath. Er hatte genau beobachtet, wie Maddrax auf die Bateras feuerte. Triumphierend richtete er den Lauf auf seinen verhassten Konkurrenten und krümmte den Finger um den Abzug.
    Nichts geschah. Die Pistole war durch die Sicherung blockiert.
    »Schade«, maulte Grath enttäuscht. Doch obwohl die Automatik offensichtlich ihrer tödlichen Wirkung beraubt war, gab er sie nicht zurück, sondern steckte sie in seinen Hosenbund. »Was ist mit Frexar und Rufor geschehen?«, wollte er wissen. Inzwischen kamen auch seine restlichen Männer angerannt. Ihnen folgten Arzak, Chip und Dale.
    Aruula blickte unschlüssig auf die beiden Männer, die Navok getötet hatte. Wenn sie die Wahrheit sagte, kam es sicherlich zum Kampf mit Graths Männern. Sie alle hassten den Nosfera und würden seinen Kopf

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