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019 - Woelfe in der Stadt

019 - Woelfe in der Stadt

Titel: 019 - Woelfe in der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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zu und sah in den Kinderwagen hinein. Das Kind begann durchdringend zu schreien. Die Mutter ging auf den Wolf los, der sie in die Hand biss, sich dann aber nach links wandte und auf die offen stehende Tür eines Kaufhauses zulief.
    Die Bestie rannte in den Raum, in dem Toilettenartikel verkauft wurden, sprang zwischen den Verkaufsregalen herum und stieß eine ganze Ladung Parfümflaschen um, die auf dem Boden zerschellten.
    Die Verkäuferinnen hatten sich in Sicherheit gebracht, nur einige Kunden irrten unsicher in den Verkaufsräumen umher.
    Der Wolf lief unterdessen in die Spielwaren und von da aus rechts in die Lederwarenabteilung. Eine Verkäuferin hatte noch keinen Schlupfwinkel gefunden. Als sie den Wolf sah, schrie sie auf und rannte in die Lebensmittelabteilung. Der Wolf setzte ihr nach. Das Mädchen brüllte durchdringend und stürzte auf den Ausgang zu. Immer wieder schrie sie um Hilfe, doch niemand kam. Endlich erreichte sie die Notausgangstüren. Sie griff nach der Klinke und drückte sie nieder, doch die Tür ging nicht auf. Mit beiden Fäusten schlug sie gegen die Türfüllung.
    »Aufmachen!« brüllte sie. »Aufmachen, der Wolf ist hinter mir her!«
    Doch die Tür wurde nicht geöffnet. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    Der Wolf hatte sich niedergelegt und starrte sie an. Er hechelte.
    Wieder schrie das Mädchen auf, und dann begannen rote Schleier vor ihren Augen zu wogen. Sie fiel ohnmächtig zu Boden, und der Wolf sprang auf. Zögernd kam er näher und schnüffelte kurz an dem Mädchen, dann lief er mit aufgestelltem Schweif zurück in die Lederwarenabteilung.
    Die Bestie blieb stehen. Ihr Blick fiel auf eine der unzähligen Leuchttafeln. Es war, als würde der Wolf lesen. Nach einigen Augenblicken lief er weiter zur Herrenabteilung. Kein Mensch war zu sehen. Mit einem Satz gelangte der Wolf zu einer der Ankleidekabinen und verschwand darin.
     

Karin Spencer und Tony Gordon waren noch immer im Restaurant. Jemand hatte das Radio aufgedreht, und alle lauschten fasziniert den Berichten des Reporters.
    »Wie uns eben gemeldet wurde, ist einer der Wölfe im Gleason-Kaufhaüs aufgetaucht. Wir sind mit dem Manager Robert Arnoldo verbunden. Mr. Arnoldo, können Sie uns einen Bericht über die Vorfälle geben?«
    »Sehr gern.«
    Die Stimme klang verzerrt durch das Telefon.
    »Vor einer halben Stunde tauchte plötzlich ein Wolf auf. Sie können sich sicherlich vorstellen, was für eine Panik ausbrach. Gott sei Dank war um diese Zeit das Warenhaus nicht stark frequentiert. Fast alle Kunden konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, und das Verkaufspersonal sperrte sich in den Garderoben ein.«
    »Ist der Wolf noch immer im Kaufhaus?«
    »Das ist ja das eigenartige«, fuhr Robert Arnoldo fort. »Wir haben in allen Abteilungen versteckte Fernsehkameras eingebaut. So konnten wir deutlich den Weg des Wolfes verfolgen. Er verschwand in der Herrenabteilung und ging in eine der Umkleidekabinen. Ja, und dann …«
    »Was?« fragte der Reporter.
    »Das ist nicht einfach zu erklären. Sie werden mich für verrückt halten, aber ich habe mehr als zehn Zeugen, die es bestätigen können.«
    »Spannen Sie uns nicht auf die Folter, Mr. Arnoldo!« drängte der Reporter. »Erzählen Sie!«
    Tony und Karin drängten sich näher an den Radioapparat heran. Im Lokal war es vollkommen ruhig. Alle hörten gespannt zu.
    »Also – wie gesagt, der Wolf verschwand in der Umkleidekabine. Er blieb ungefähr zwei Minuten drinnen. Dann wurde der Vorhang aufgezogen und ein …«
    »Weiter, Mr. Arnoldo! Sprechen Sie weiter!«
    »Ja, ein nackter Mann tauchte auf.«
    »Und wo blieb der Wolf?«
    »Der nackte Mann holte sich Unterwäsche und zog sich an. Dann streifte er einen Pullover über und suchte sich einen Anzug aus, den er ebenfalls anzog. Ich veranlasste, dass der Mann gefangen genommen werden sollte, doch er konnte entkommen.«
    »Das ist ja recht interessant«, sagte der Reporter, aber die Enttäuschung, die in seiner Stimme mitschwang, war nicht zu überhören. »Wahrscheinlich hat sich einer der Kunden, als der Tumult losbrach, in der Kabine versteckt und die Gelegenheit benützt, sich neu einzukleiden.«
    »So ist es nicht«, sagte Arnoldo. »Ich ließ die Kabine, in die der Wolf gegangen war, nicht eine Sekunde lang aus den Augen. Er kam nicht mehr heraus. Der Wolf hat sich in Luft aufgelöst. Meiner Meinung nach war es ein Werwolf, der …«
    »Ich bitte Sie, Mr. Arnoldo«, unterbrach ihn der Reporter, »das klingt

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