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019 - Woelfe in der Stadt

019 - Woelfe in der Stadt

Titel: 019 - Woelfe in der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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doch ein wenig phantastisch, finden Sie nicht?«
    »Wie erklären Sie sich dann aber das Büschel grauschwarzer Haare, das wir in der Kabine später fanden?«
    »Haare? Aber …«
    »Ja, Haare. Wolfshaare. Einen ganzen Berg davon.«
    »Trotzdem, Mr. Arnoldo – Ihre Geschichte scheint mir zu phantastisch. Ich …«
    »Sie ist jederzeit zu überprüfen«, sagte Arnoldo ungehalten. »Wir haben eine Aufzeichnung der Vorfälle.«
    »Besten Dank für dieses Gespräch«, sagte der Reporter.
    Leise Musik klang aus den Lautsprecher.
    Karin und Tony wechselten einen Blick.
    »Werwölfe!« sagte ein Mann hinter Tony. »So ein Quatsch! Der Kerl hat zu viele Horror-Filme gesehen.«
    Tony war überzeugt, dass Robert Arnoldo die Wahrheit gesagt hatte.
    »Meine Damen und Herren«, meldete sich der Radiosprecher wieder. »Eben bekommen wir eine Meldung der Polizei. Die vier Wölfe, die seit mehr als einer Stunde Chicago unsicher machten, sind spurlos verschwunden. Trotzdem bittet die Polizei die Bevölkerung, nicht auf die Straße zu gehen. Bis zum Eintreffen weiterer Meldungen spielen wir Musik.«
    Tony ging in eine Telefonzelle und ließ sich mit der Redaktion verbinden. Rasch gab er seinen Bericht durch, diesmal schonungslos die Vorfälle schildernd. Später ließ er sich mit dem Chefredakteur verbinden.
    »Wir sollen so rasch wie möglich in die Redaktion kommen«, sagte er zu Karin. »Der Chefredakteur will, dass ich einen ausführlichen Bericht schreibe und jetzt auch den Mord an Helen O’Hara gehörig ausschlachte.«
    »Da hat der Unbekannte doch seinen Wunsch durchgesetzt«, sagte sie.
    Tony runzelte nachdenklich die Stirn. Karin hatte recht. Der Unbekannte hatte erreicht, was er gewollt hatte. Er fühlte sich unbehaglich in seiner Haut. Seine Hände zitterten leicht, als er in seine Rocktasche griff und die Zigarettenschachtel herausholte. Er zündete sich eine Zigarette an und steckte die Packung wieder in die Tasche zurück. Da spürte er den Zettel. Neugierig holte er ihn heraus.
    Wollen Sie Informationen über die Wölfe? Wenn ja, dann kommen Sie um neun Uhr in die Bar Pink Poodle.
    »Wo kommt dieser Zettel her?« fragte Tony verwundert und reichte ihn Karin.
    »Wahrscheinlich hat ihn dir jemand zugesteckt. Wirst du hingehen?«
    »Natürlich«, sagte Tony.
    »Ich komme mit«, sagte Karin.
    »Das halte ich nicht für besonders gut.«
    »Wir gehen nicht gemeinsam hin. Du kommst als erster, und ich folge dir einige Minuten später.«
    »Darüber sprechen wir noch.«
    Die Zeitungen brachten Extrablätter heraus. Tony schrieb einen ausführlichen Artikel für die Morgenausgabe. Dann fuhr er nach Hause, stellte sich unter die Brause, zog sich um, trank eine Tasse Kaffee und aß zwei Sandwiches. Um halb neun Uhr fuhr er los.
    Die Bar Pink Poodle lag im Herzen von Chicago, in der South State Street 502. Das Lokal war bis vor wenigen Jahren eine ziemlich miese Bude gewesen, mit Teenager-Striptease den ganzen Nachmittag hindurch und einem Haufen Animierdamen, doch in den letzten Monaten hatte es sich gewaltig verändert. Ein neuer Besitzer renovierte es und stellte es tagsüber auf Restaurantbetrieb um. Nach acht Uhr verwandelte es sich in eine Bar, wo man exquisites Essen und gute Shows geboten bekam. Animierdamen waren noch immer vorhanden, aber bessere Qualität.
    Tony parkte seinen Wagen vor der Sunway Station in der Polk Street. Pink Poodle war nur einen Steinwurf entfernt. Vorsorglich steckte er seine Pistole ein, stieg aus und überquerte die Straße. Der Verkehr war ziemlich dicht. Chicago erwachte wieder zum Leben. Die Straßen waren voll mit Menschen. Überall leuchteten die grellen Neonlichter der unzähligen Reklamen und tauchten die Straßen in vielfarbiges Licht.
    Tony blieb kurz stehen. Er mochte den Anblick Chicagos bei Nacht.
    Etwas vor neun Uhr betrat er den Pink Poodle. Der neue Besitzer hatte ein Vermögen in die Einrichtung gesteckt und nicht mit Marmor und Spannteppichen gespart. Tony war vor einigen Wochen einmal kurz hier gewesen, aber er war nicht sonderlich beeindruckt worden. Es war ein aufwendig hergerichtetes Lokal, das aber trotz der teuren Einrichtung so einladend wie ein Bahnhofshalle wirkte.
    Ein übermäßig parfümierter Kellner mit langen Koteletten nahm ihn lächelnd in Empfang. Auf Tony wirkte er wie ein Schwuler.
    »Haben Sie einen Tisch bestellt, Sir?« säuselte er.
    Tony schüttelte den Kopf und drückte ihm einen Fünfdollarschein in die Hand.
    »Ich habe einen Tisch an der Tanzfläche

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