Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
rüstete. Nie war die Gelegenheit günstiger gewesen als jetzt, fünf Schiffe vor der Stadt zusammenzuziehen und mit vertrauenswürdigen Kapitänen und Laserschützen zu besetzen.
    Mac Scune hatte diesen Plan entworfen der narrensicher war, und an Mac Scune, den Draufgänger, dachte König Wilard, als er in einem seiner unzähligen Zimmer vor einem niedrigen Schreibtisch saß, Papier vor sich, das bedruckt war und nur noch unterschrieben zu werden brauchte. Ein neues Gesetz, das der Oberste Schamane eingebracht hatte und das der Zustimmung des Königs bedurfte -äußerlich!
    Wilard war gezwungen, seine Unterschrift unter das Papier zu setzen. Die Macht der Schwarzen des ORTHOS war zu groß.
    Asthmatisch keuchend griff der wohlbeleibte König nach der Feder, die im Tintenfaß steckte. Wer nur auf dem Thron hockte oder im Himmelbett sich verwöhnen ließ, ohne sich dabei körperlich anzustrengen, der wurde rasch fett, und so war Wilard inzwischen jede körperliche Anstrengung zuwider geworden.
    Da flog krachend die Tür auf.
    Zornig drehte der König den Kopf. Wer wagte da, unangemeldet in seine Privatgemächer vorzudringen, und noch dazu mit solchem Ungestüm?
    Da weiteten sich seine Augen.
    Seine Hand erreichte den Federkiel nicht mehr.
    Und wieder mußte er an Mac Scune denken.
    War dessen Plan verraten worden und kam der Dämon jetzt, um hohnlachend dem König Mac Scunes Kopf zu präsentieren?
    Aber dann sah Wilard, dem der Schweiß von der Stirn perlte, daß der Dämon weder den Kopf Scunes in den Pranken trug noch den eines anderen. Aber warum war der Unheimliche dann erschienen?
    »Pluton…«, hörte er den Schwarzblütigen sich vorstellen, und dieser Pluton brachte es nach seinem kraftvollen Auftritt doch tatsächlich fertig, spöttisch grinsend einen Kratzfuß vor dem König zu machen!
    »Was willst du, Pluton?« fragte Wilard und konnte nicht verhindern, daß seine Stimme leicht zitterte. Daß sich die krachend aufgeflogene Tür jetzt geräuschlos und von magischer Hand geführt schloß, gefiel ihm ganz und gar nicht. Aber seine Hand, nach der Schelle ausgestreckt, um die Wache zu rufen, blieb in der Luft hängen.
    »Die Zeit ist gekommen, König«, sagte Pluton dumpf grollend. Er war jetzt kein baumhoher Riese mehr, sondern besaß menschliche Durchschnittsgröße, dennoch war er auch jetzt nicht weniger gefährlich.
    »Welche Zeit…?«
    »Die Zeit des Krieges gegen Rhonacon. Heute werden die Hörner erschallen«, knurrte Pluton dumpf. »Und der König wird seinen Kriegern vorausreiten!«
    »Ich?« keuchte Wilard auf, dem schön allein der Gedanke, auf einem Pferd oder einem fliegenden Teppich zu sitzen, dumpfe Furcht einflößte. Wie leicht konnte man da herunterfallen…
    »Ich werde nicht… wofür habe ich die Lords…«
    »Der Sinn des Königs wird sich wandeln«, brummte Pluton düster und kam auf Wilard zu, eine Hand ausgestreckt. Näher und näher, Schritt um Schritt.
    Wilard sprang auf. Polternd fiel der verzierte Stuhl zu Boden. Wilard wich zurück bis zur Wand, aber immer näher kam ihm der Dämon aus den ORTHOS-Tiefen.
    »Nicht…«, keuchte Wilard entsetzt. »Nein, bleib mir vom Leib, du Ungeheuer… weg!«
    »Der König wird sein Heer anführen«, wiederholte Pluton finster.
    Stumm schüttelte König Wilard den Kopf, das Gesicht angstvoll verzerrt.
    Da berührte Plutons Hand seine Stirn.
    ***
    Unter ihnen war die Kroko-Hülle längst mit der Strömung verschwunden. Zamorra und Nicole standen auf festem Boden, der wie Beton aussah und auch Beton sein mußte. Sie sahen sich um und lauschten. Der gut zehn Meter durchmessende Raum, in dem sie sich befanden, war menschenleer. Aber dafür sahen sie jetzt ein breites Rohr, das ihnen unten im Fluß entgangen war. Ein Rohr, das durch die große Öffnung im Boden in den Fluß hinunterragte und Wasser hinaufbeförderte. Dumpf brummend arbeitete eine starke Pumpe und saugte Wasser aus dem Fluß empor, und hinter der Pumpe vergrößerte sich das Rohr, öffnete sich an einer Stelle aber auch und zeigte, daß das Wasser durch eine breite Zuleitung irgendwo anders hin gebracht wurde.
    Eine andere Öffnung im Raum gab es nicht.
    »Wie im Tempel«, sagte Nicole leise, die wie Zamorra die Wände absuchte. »Da gibt es auch Türen, die nicht zu sehen sind. Das scheint in Aronyx eine Spezialität zu sein: entweder Türen, die durch Strahlfelder gesichert sind, oder die nur auf Wunsch durch Gedankenbefehl entstehen«
    Zamorra versuchte es mit seinen schwachen

Weitere Kostenlose Bücher