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0190 - Die Dämonenfürsten

0190 - Die Dämonenfürsten

Titel: 0190 - Die Dämonenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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müssen wir es versuchen«, sagte sie.
    »Merlin…«
    »An den und seine Hilfe glaubst du noch, Zamorra?«
    Er glaubte es ja selbst nicht! Merlin, der Verräter, der sie beide in diese Welt geschleudert hatte, um sie hier kaltzustellen…
    Und weiter trieben sie auf dem Fluß einem unbekannten Ziel entgegen, eine Stunde oder zwei, sie konnten es nicht sagen. In dieser Finsternis fehlte ihnen das Zeitgefühl.
    Dann kam der Moment, in dem die unterirdische Flußfahrt überraschend ihr Ende fand.
    ***
    Jener, der von Zamorra für einen Verräter gehalten wurde, hatte geräuschlos ein Zimmer betreten, das von einer Person bewohnt wurde, die sich zuweilen in der unsichtbaren Burg Caermardhin aufhielt. Der weiche flauschige Teppich dämpfte Merlins Schritte, und ebenso lautlos ließ er sich auf einem Sitzkissen nieder.
    Schockgrüne Druiden-Augen sahen ihn fragend an. Augen, die gerade noch eine kleine Bildkugel betrachtet hatten, welche ein Bild übertrug, das sich gerade in einem anderen Teil der Burg abspielte: ein grauer Wolf und eine Frau mit goldener Haut, die miteinander spielten.
    Auch Merlin hatte einen Blick in die Bildkugel geworfen. »Fenrir«, formten seine Lippen den Namen des Wolfes, der über telepathische Anlagen verfügte und hier in Merlins Burg geschult werden sollte. »Und Ansu Tanaar…«
    Gold sah Merlin auch, als er seinen Blick wieder zu der Druidin wandte, die ihn fragend ansah. Goldenes Haar floß über ihre Schultern bis zu den Hüften und umspielte einen gutgeformten, schlanken Körper. Teri Rheken hatte sich auf dem flauschigweichen Teppich ausgestreckt und gab sich der Muße hin. Etwa zwanzig Jahre mochte sie zählen und hatte doch schon einige Schlachten gegen die Mächte des Schattenreiches geschlagen, einige an der Seite des Druiden Gryf, andere gemeinsam mit einem Reporter aus old Germany, der Merlin immer häufiger durch seine Para-Fähigkeiten und seine Einsatzfreudigkeit auffiel: Ted Ewigk.
    »Was freut dich so, Merlin?« erkundigte sie sich, stützte sich auf den linken Ellenbogen und zog eines ihrer langen, schlanken Beine leicht ein. Ihre aufregende Nacktheit Merlins Blicken preisgegeben, störte sie nicht, weil es für sie normal war. Druiden waren der Natur gegenüber aufgeschlossener als Menschen…
    Er lachte schon wieder, wie er im Saal des Wissens gelacht hatte. »Teri, ich habe ein Ei gelegt… ein Kuckucksei, das faul ist, in Damons Nest gelegt…«, mit ein paar Sätzen berichtete er, was er getan hatte.
    »Aber um mir das zu erzählen, bist du bestimmt nicht gekommen«, sagte sie schmunzelnd und strich durch ihr langes goldenes Haar. »Was führt dich her? Deine Einsamkeit?«
    »Etwas anderes«, sagte er und griff in eine Falte seines weißen Gewandes. Als die Hand wieder zum Vorschein kam, hielt sie eine silberne Scheibe, die am dünnen Halskettchen hing. Handtellergroß, trug sie im Zentrum einen Druidenfuß, umgeben von den zwölf Tierkreiszeichen und einem Ring mit Hieroglyphen, die sich bislang jedem menschlichen Übersetzungsversuch widersetzt hatten.
    Sie sprang auf in einer geschmeidigen, gleitenden Bewegung, die Merlins Augen in ihrer Harmonie erfreuten.
    »Zamorras Amulett!«
    Er nickte nur. Jenes Amulett, das er selbst aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte und das jahrzehntelang in den Händen Leonardo de Montagnes mißbraucht worden war für die Macht des Bösen, befand sich in Merlins Hand. Es war in der Grotte zurückgeblieben, als Zamorra das Schwert im Fels berührte und in die andere Dimension geschleudert wurde.
    »Was hast du damit vor?« fragte Teri.
    »Ich? Gar nichts… aber der Plan erfordert es, daß das Amulett zu einem bestimmten Ort gebracht wird. Jener, den ich gegen das faule Riesen-Ei austauschte, befindet sich in der Grotte. Gib ihm das Amulett und richte ihm meine Botschaft aus.«
    »Ich lausche«, sagte sie, kniete vor Merlin und hörte, was er jenem Fremden zu sagen hatte, der das Amulett in seinen Händen halten sollte.
    ***
    Vor Zamorra und Nicole schimmerte Licht und wurde immer heller und deutlicher, je näher sie ihm kamen. Die Dunkelheit des unterirdischen Flusses wich Dämmerung, die lichter und lichter wurde.
    »Unser Ziel…?« flüsterte Nicole. »Aber das ist doch keine Höhlenöffnung, die ins Meer mündet… das Rauschen der Brandung fehlt!«
    Mit hoher Strömungsgeschwindigkeit näherten sie sich dem Licht, das aus einer Öffnung in der Höhlendecke kommen mußte. Der unterirdische Fluß wurde schmaler und

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