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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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sah, schlug er die Hände über dem Kopf zusammen und rief: »Auch noch das FBI! Ich sage Ihnen, Sie verschwenden Ihre Zeit.«
    Room erklärte: »Er behauptet, gestern einen Streif zug durch New Yorks Nachtlokale unternommen zu haben, und er konnte die Namen der Bars und Klubs aufzählen, als habe er sie auswendig gelernt.«
    Bradford grinste. »Ich zeige Ihnen die Rechnung, die ich verwahrt habe. Schließlich kann ich so etwas von der Steuer absetzen.«
    Ich beachtete den Einwand nicht und fragte Room: »Und seine Leute?«
    »Ich habe einen Wagen losgeschickt, um die Burschen einzusammeln. Buck Loggan«, er zeigte auf den Mann mit der Boxernase, »schläft in dieser Wohnung.«
    Wieder wurde geläutet. Kurz darauf führten zwei Sergeants der City Police vier Typen ins Zimmer, die samt und sonders irgendwie verkatert aussahen.
    »Bradfords Garde«, erläuterte Room mit einer Handbewegung. »Keinem von ihnen würde ich meine Brieftasche anvertrauen.«
    »‘ne Polizistenbrieftasche interessiert uns nicht«, knurrte einer von den Kerlen. »Was kann da schon groß drin sein.« Er ließ sich in einen Sessel fallen und rief der Boxernase zu: »Buck, gib mir eine Flasche Sodawasser. Ich habe einen mörderischen Durst.«
    »Hole sie dir selbst«, antwortete Loggan.
    Der Mann sah jeden von uns an, grinste und meinte: »Ich wette, die Bullen lassen mich nicht aus dem Zimmer. Scheinen sich einzubilden, sie hätten ’nen großen Fang mit uns gemacht. Dabei habe ich meine letzte Strafe bis auf die Stunde genau abgesessen.« Er drehte den schweren Schädel Bradford zu. »Was wollen sie eigentlich von uns, Charlie?«
    »Sie glauben, wir hätten Maruzzo umgebracht.«
    Bradfords Gardist schob sich einen Finger in den Mund und stocherte in seinen Zähnen herum.
    »Ist Harry hops?«, vergewisserte er sich gleichgültig. »Na, ich war es jedenfalls nicht. Wann ist er gekillt worden?«
    »Der Lieutenant sagt, um drei Uhr nachts.«
    Der Mann nahm den Finger aus dem Mund und lachte brüllend.
    »Dann war ich es bestimmt nicht. Ab Mitternacht war ich so blau, dass ich nicht einmal mehr eine Fliege an der Wand totschlagen konnte.«
    Ich winkte dem Lieutenant, und Phil ging mit ihnen ans Fenster.
    »Haben Sie die Alibis nachprüfen lassen, Lieutenant?«
    »Das ist um diese Tageszeit schwierig. Die meisten Läden öffnen nicht vor neun Uhr abends.«
    »Nehmen Sie den Verein so lange fest.«
    »Nicht durchführbar, Cotton. Bradford hat seinen Anwalt alarmiert. Selbst wenn ich mich über die unzureichenden Verdachtsgründe hinwegsetze, beantragt der Anwalt im Schnellverfahren einen Termin vor dem Untersuchungsrichter, bietet eine Kaution an, und wir müssen die Zellentüren auf schließen, kaum dass wir sie hinter den Burschen ins Schloss geworfen haben.«
    Als wäre sein Stichwort gefallen, erschien Bradfords Anwalt auf der Bildfläche. Er war ein kleiner, dicker Mann, der auf den ersten Blick gemütlich wirkte, bis man den kalten, berechnenden Ausdruck seiner wasserblauen Augen entdeckte. Ohne die Beamten zu beachten, steuerte er sofort Bradford an.
    »Charles, was ist los?«
    »Sie verdächtigen mich und die Gentlemen des Mordes an Maruzzo.«
    »Haben Sie ein Alibi?«
    »Ein Dutzend«, antwortete Bradford phlegmatisch. »Die Jungs und ich machten gestern Nacht einen Streifzug. Wir waren in…« Er zählte die Klubs auf, die er mit seiner Anwesenheit beehrt hatte.
    »Genügt«, stellte der Anwalt fest und marschierte auf den Lieutenant zu.
    »Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Sie die Angaben meines Mandanten nachprüfen lassen können, ohne ihn in Haft zu nehmen. Auch Verdunkelungsgefahr besteht nicht.«
    Room sah mich an. Der Anwalt bemerkte den Blick und fragte sofort: »Wer sind Sie?«
    »Cotton und Decker vom FBI!«
    Einen Augenblick lang flackerten seine Augenlider, aber dann bellte er: »Das gilt für Sie wie für die City Police.«
    Ich nickte. »Selbstverständlich«, antwortete ich ruhig. »Wir haben nicht die Absicht, Mister Bradford in Haft zu nehmen.« Ich wandte mich an den Lieutenant.
    »Übernehmen Sie die Nachprüfungen der Alibis, Room. Ich zweifele nicht daran, dass sie sich als stichhaltig erweisen werden.«
    Ich gab ihm einen Wink. Room sammelte seine Leute und verließ grußlos mit ihnen die Wohnung.
    »Was wollen Sie noch?«, schnauzte uns der Anwalt an.
    Über seinen kahlen Kopf hinweg sagte ich zu Bradford: »Hören Sie, Charles, laden Sie uns zu einer Tasse Kaffee oder meinetwegen zu einem Drink ein. Wir möchten

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