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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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gestehe nichts. Ich habe auch nichts zu gestehen.«
    »Das ist auch unnötig«, brummte Phil. »Ein Laborgutachten ist beweiskräftiger als drei Zeugen.«
    Bradford drängte uns zum Tisch zurück. Er lächelte krampfhaft.
    »Ein Irrtum! Entschuldigen Sie! Ich bin überzeugt, es wird sich alles aufklären. Setzen Sie sich doch wieder. Verzeihen Sie, dass mir die Nerven durchgingen. Hören Sie, Agent Cotton, ich habe mit Nelson nichts zu tun. Ich kann mir nicht erklären, wie…«
    Er brach ab. Gerade noch rechtzeitig fiel ihm ein, dass wir noch nicht mit Sicherheit wussten, ob bei Maruzzos Ende die gleiche MP benutzt worden war wie bei den Schießübungen auf meine Figur, und dass er sein Wissen nicht zugeben durfte.
    Ich blickte auf die Armbanduhr.
    »In etwa einer halben Stunde werden die Untersuchungen beendet sein, schätze ich. Ich schlage vor, Bradford, wir unterhalten uns solange über irgendetwas anderes.«
    Bradford knurrte nur Unverständliches. Er riss eines der Whiskygläser an sich und goss seinen Inhalt in sich hinein.
    Ein lähmendes Schweigen legte sich über die Gentlemen. Bradford trank, der Anführer seiner Gardisten starrte uns wütend an, die Boxernase zerkrümelte ein Stück Brot zwischen den Fingern, die anderen ließen wortlos eine Ginflasche zwischen sich kreisen.
    ***
    Phil und ich nahmen von der gesunkenen Stimmung keine Kenntnis. Wir unterhielten uns lässig über den Stand in der Baseball-Liga, und das ist bekanntlich ein Thema, über das New Yorker vierundzwanzig Stunden hintereinander reden können.
    Wir brauchten nur eine kleine halbe Stunde zu überbrücken, und als diese halbe Stunde vorüber war, griff ich nach dem Telefon.
    »Mit Ihrer Erlaubnis, Bradford.«
    Ich wählte die Nummer der FBI-Zentrale und ließ mir das physikalische Labor geben.
    »Habt ihr die MP-Kugeln vom Kriminalkommissariat der City Police erhalten?«
    »Sind schon durch. Die Mikrofotografien liegen vor.«
    »Vergleicht sie bitte mit den Kugeln, die vor meiner Wohnung vergeudet wurden.«
    »Das haben wir schon getan. Es fiel uns auf, dass in beiden Fällen das gleiche Kaliber benutzt wurde. Jetzt steht fest, dass vor deinem Haus, Jerry, und in Maruzzos Schlafzimmer die gleiche Spritze benutzt wurde. Die Riefenbildung ist auf allen Kugeln die gleiche.«
    »Danke für die Arbeit. Sie bringt uns ein gutes Stück weiter.«
    Ich legte auf. Bradford war dem Gespräch gespannt gefolgt.
    »Sie werden auspacken müssen, mein Freund«, sagte ich ruhig. »In beiden Fällen wurde dieselbe Waffe benutzt. Da es feststeht, dass nur Babyface Nelson mich auszulöschen versuchte, steht es ebenso fest, dass er Maruzzo tötete. Nun hat Nelson zwar einen Grund, es mir zu besorgen, aber er hatte keine Veranlassung, Maruzzo auszulöschen, dem er nie in seinem Leben begegnet ist. Es bleibt also nur die Annahme, dass ihn jemand für den Mord bezahlt hat. Sie kommen dafür in erster Linie in Betracht, Bradford.«
    »Das ist Unsinn«, brauste er auf. »Nelson kann direkt Kontakt zu Maruzzo gefunden haben. Sie können sich gestritten haben. Sie…«
    »Babyface hat bei Ellis Madleen Unterschlupf gefunden, und Ellis Madleen stand nie in Kontakt zu Maruzzo, aber sie war Ihre Freundin. - Geben Sie zu, dass Sie Ellis Madleen nach der Flucht Nelsons gesehen haben?«
    »Ich gebe nichts zu!«, schrie Bradford und schlug mit der Hand auf den Tisch. »Ich antworte nicht mehr ohne meinen Anwalt.«
    »In Ordnung«, sagte ich und stand auf. »Ihr Anwalt kann Sie in der Untersuchungshaft besuchen. Ich verhafte Sie und den ganzen Verein unter dem Verdacht auf Anstiftung zum Mord, der Hilfeleistung für einen polizeilich gesuchten Gangster, des verbotenen Waffenbesitzes und noch einiger Spielereien. - Kommen Sie mit!«
    Charles Bradford stand artig auf, und er hätte uns sicherlich keine Schwierigkeiten gemacht, aber seine Gorillas hatten inzwischen eine Menge Alkohol in sich hineingeschüttet. Zusammen mit dem Zeug, das sie von der letzten Nacht noch nicht ausgeschwitzt hatten, war es genug, um ihre Gehirne zu vernebeln. Sie fühlten sich stark. Der Bursche, der bei ihrem Auftritt schon 24 das große Wort geführt hatte, grölte: »Ihr Schmachtlappen wollt einen Mann wie Hank Sullivan verhaften? Charles, ich befördere die Bullen an die frische Luft.«
    Bevor Bradford ihn warnen konnte, wuchtete er aus seinem Sessel hoch und nahm uns an.
    Nun ja, er war ein ganz schöner Brocken, aber Leute mit Alkohol im Gehirn haben weder Phil noch mir je imponieren

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