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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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einmal versuchen, ob wir nicht über die weibliche Bekanntschaft des Gangsters näher an ihn herankommen.«
    »Ich werde mich gleich darum kümmern.«
    Mr. High lächelte. »Sicher ist es besser für Sie, wenn Sie mit einer leichten Arbeit anfangen.«
    Der Chef neigt hin und wieder zur Ironie. Für mich ist immer die schwerste Arbeit die, in der eine Frau eine Rolle spielt. Lieber schlage ich mich mit einer Kompanie schwerbewaffneter Gangster herum.
    Als wir Babyface das erste Mal erwischten, da geschah es in der Wohnung einer Frau, einer gewissen Eleonor Catskell. Sie war eine Anzahl von Jahren älter als Nelson. Zurzeit saß sie noch in einer Zelle des Untersuchungsgefängnisses, aber wahrscheinlich würde man sie in den,nächsten Tagen entlassen. Es konnte ihr nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden, dass sie von Babyfaces Verbrechen gewusst hatte, obwohl sie geduldet hatte, dass er eine Menge Waffen in ihrer Wohnung unterbrachte.
    Eine halbe Stunde nach der Unterredung mit dem Chef stand ich bei Eleonor Catskell in der Zelle.
    Eleonor Catskell war eine schmächtige, dunkelhaarige Frau mit ersten Falten im Gesicht, genau der Typ, der nicht viel Glück bei Männern hat. Es war kein Wunder, dass es Babyface leichtgefallen war, sich die Frau hörig zu machen. Es genügte, ihr ein wenig Liebe vorzuspielen. Ich wusste aus den Vernehmungsprotokollen, dass sie sich bedingungslos vor den Gangster gestellt hatte.
    Sie erkannte mich sofort. Ihr Gesicht verhärtete sich, und etwas wie Hass lag darin.
    Ich zog mir den Hocker heran und bot ihr die Zigarettenschächtel. Stumm schüttelte sie den Kopf und starrte vor sich hin auf den Boden.
    »Sie wissen, Miss Catskell, dass ich Babyface ins Gefängnis gebracht habe«, begann ich, »aber Sie sollten mich deswegen nicht hassen. Sie sollten endlich einsehen, dass Nelson ein Gangster übelster Art ist, der Ihr Mitleid nicht verdient.«
    Sie hob den Kopf und warf mir einen Blick zu, der spitz war wie eine Nadel.
    »Sie haben ihn grausam behandelt«, sagte sie leise. »Sie haben ihn gequält.«
    »Du lieber Himmel, Miss Catskell, soll ich mir erst ein paar Samthandschuhe anziehen, bevor ich einen Mann festnehme, der im Begriff ist, mich abzuknallen? Nehmen Sie doch Vernunft an.«
    Sie hörte einfach nicht hin. Der Henker mag wissen, was in einem Frauenhirn vorgeht, wenn die Besitzerin sich in einen Kerl verknallt hat.
    »Nelson mag aussehen wie ein unschuldiger Junge, aber er ist keiner. Ich sage es Ihnen noch einmal. Ihr Geliebter ist ein ausgekochter, gemeiner Gangster. Nehmen Sie es endlich zur Kenntnis, Miss Catskell.«
    Hoffnungslos! Ich sah es ihrem Gesicht an, dass meine Worte nicht den geringsten Eindruck auf sie machten. Ich legte eine andere Platte auf.
    »Sie wissen ja, dass Babyface ausgerissen ist«, sagte ich. »Wir haben ihn noch nicht gefasst. Er muss einen Unterschlupf gefunden haben. Jeder normale Mensch wird sich natürlich hüten, Nelson aufzunehmen, und in diesem Ausnahmefall zähle ich selbst alle Gangster New Yorks zu den normalen Menschen. Jeder von ihnen würde Nelson auf schnellstem Weg der Polizei ausliefern. Es bleibt also nur eine Möglichkeit, dass er bei alten Freunden oder…« Ich legte eine kleine bedeutungsvolle Pause ein und fuhr dann fort: »… einer alten Freundin untergeschlüpft ist.«
    Sie riss die Augen auf und starrte mich entsetzt an, aber das Wort Entsetzen ist zu schwach für den Ausdruck, den ihr Gesicht angenommen hatte.
    Mein knapper Satz hatte sie in alle Höllen der Eifersucht gestürzt.
    Sie tat mir leid.
    »Wissen Sie etwas?«, stammelte sie.
    Ich stand auf. Ich spürte keine Lust mehr, diese Unterredung fortzusetzen.
    »Es bleibt kaum eine Möglichkeit«, antwortete ich. »Wir müssten ihn sonst längst gefasst haben.«
    Mit einem kurzen Gruß verließ ich die Zelle und fuhr ins Hauptquartier. Ich fand Phil in unserem Büro.
    »Wir haben eine Meldung vom 28. Revier«, erklärte er. »Babyface soll in einer Kneipe der 43rd Street gesehen worden sein. - Ich war gerade im Begriff, den Chef des Reviers anzurufen.«
    »Lass dich nicht stören.« Ich griff zum zweiten Hörer.
    Der Chef des 28. Reviers war Lieutenant Beacock. Als Phil ihn an der Strippe hatte, fragte er ihn: »Ich erhielt Ihre Meldung, Lieutenant. Ist wirklich etwas an der Geschichte?«
    »Mit Sicherheit kann man solche Fragen nie beantworten, aber die Nachricht erhielten wir von einem Vertrauensmann, dessen Berichte in der Regel mit den Tatsachen

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