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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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können, und weil ich nicht wusste, ob der Kerl so betrunken war, dass nicht einmal der Anblick einer Smith & Wesson Eindruck auf ihn machte, ließ ich die Kanone im Halfter.
    Ich rührte mich nicht, bis er sich vor mir aufgebaut hatte.
    »Sei vernünftig«, sagte ich. Er hob trotzdem die Arme.
    »Angst, Bulle?«, fragte er grinsend. »Wenn du sofort gehst, kommst du mit einem Tritt in den Hintern davon.«
    Das langte. Ich schob den rechten Fuß hinter sein linkes Knie, fasste mit der linken Hand an sein Kinn und stieß zu.
    Ab ging die Post! Mein Fuß riss ihm das Standbein weg. Er taumelte rückwärts, fiel gegen den Tisch und riss ihn samt Gläsern, Kaffeetassen und Aschbechern um. Er klirrte und krachte, und dann lag Hank Sullivan zwischen den Trümmern des Frühstückstisches, mit Toast und etwas Marmelade garniert.
    Viel Zeit blieb uns nicht, uns dieses Anblickes zu freuen. Sullivans Kumpane schossen mit einem einstimmigen Wutgeheul aus ihren Sesseln hoch. Einzig Buck Loggan, die Plattnase, rührte sich nicht.
    Es gibt eine bestimmte Sorte von Ganoven, die Phil und ich zwar nicht leiden mögen, die wir aber dennoch nicht ernst nehmen. Sullivan und seine Freunde gehörten zu dieser Sorte. Es sind Burschen mit einem großen Mundwerk, stark, wenn sie sich in der Überzahl fühlen, brutal gegenüber eindeutig Schwächeren, aber feige wie Schakale, wenn es ernst wird. Solchen Leuten einen Denkzettel zu verabreichen, betrachten wir als nebenberufliche Ehrensache.
    Der Gin und Whisky hinderten sie daran, die Situation klar einzuschätzen, und sie wurden auch nicht vernünftiger, als Phil und ich je einen von ihnen mit sauberen Haken von den Füßen holten. Der dritte bekam Phil zu fassen, aber ich hatte im Augenblick die Hände frei, packte ihn im Genick und am Hosenboden, riss ihn zurück und feuerte ihn in eine Glasvitrine hinein. Das Möbel löste sich unter dem wuchtigen Anprall in seine Bestandteile auf.
    Hank Sullivan erhob sich unterdessen aus den Trümmern des Frühstückstischs, wutschnaubend und mit Eierschalen im Haar. Blind vor Rachsucht griff er an. Ich ging ihm ein wenig aus dem Weg. Er raste an mir vorbei, verfing sich in einem Vorhang, fuchtelte mit den Armen, und in dem Bemühen, sich zu befreien, riss er den ganzen Kram herunter.
    Während Sullivan mich erneut annahm, hielt Phil seine Kumpane im Auge. Er fing einen, der mit gesenktem Kopf gegen ihn anrannte, mit hochgezogenem Knie ab und schickte ihn mit einer sauberen Geraden in ein Traumreich.
    Hank kam langsam auf mich zu. Er ließ die Arme baumeln und knirschte mit den Zähnen. Ich grinste ihn an, wich keine Daumenbreite, als er angriff, blockte gelassen ab, was er an weithergeholten Heumachern unterbringen wollte und keilte dann aus der Schulter heraus zurück.
    Sofort schaltete er den Rückwärtsgang ein. Im Grunde genommen waren es nur bessere Ohrfeigen, die ich ihm versetzte, aber sie demoralisierten ihn, weil er zu ungeschickt war, ihnen auszuweichen. Als er endlich die Arme zur Doppeldeckung hochbrachte, schaltete ich auf linke und rechte Haken um, schlug von unten in die Deckung hinein. Dann brauchte ich nur noch einen Schritt zurückzutreten, damit sich Mr. Sullivan ungestört zur Ruhe betten konnte.
    Ich drehte mich um. Bradford und Loggan spielten die Unbeteiligten. Zwei von Sullivans Freunden schliefen, von Phils Fäusten eingewiegt. Der Mann, den ich in die Vitrine geworfen hatte, stand wieder auf den Füßen. Er schwang einen Rest des Möbelstückes in der Hand und war im Begriff, sich auf Phil zu stürzen.
    Ich wollte eingreifen, aber Phil stoppte mich.
    »Lass mir auch ein wenig Spaß!«
    Der Mann bremste seinen Angriff, als er erkannte, dass er der Letzte der Armee war.
    Phil ging auf ihn zu.
    »Leg los, mein Junge!«, sagte er freundlich. »Wir bleiben fair. Immer einer nach dem anderen.«
    Es war dem Mann anzusehen, dass er am liebsten das Vitrinenbein wie ein heißes Eisen hingeworfen hätte. Phil machte eine Angriffsbewegung. Mehr aus Verzweiflung als aus Überzeugung schlug der Bursche zu. Phil fing den Hieb mit dem Ellbogen ab und legte seine Seele in einen rechten Haken, der den Jungen aus den Schuhen hob. Vier Schritte rückwärts landete er.
    Phil rieb sich die Fingerknöchel.
    »Wäre doch ungerecht gewesen, wenn er billiger davongekommen wäre als die anderen.«
    Charles Bradford sagte hastig: »Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass ich diesen Angriff nicht befohlen habe.«
    »Leider nicht«, grinste ich, »sonst

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