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0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland

Titel: 0190 - Ein Gangster starb im Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster starb im Niemandsland (2 of 2)
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übereinstimmen.«
    »Der Bursche heißt Freddy Boost«, fuhr Lieutenant Beacock fort, »und wenn Sie ihm selbst ein wenig auf den Zahn fühlen wollen, so gebe ich Ihnen die Adresse.«
    ***
    Boost hauste in der Nähe der Bowery, und zwar in der Cristoper Street. Obwohl wir kaum erwarten durften, ihn am späten Nachmittag zu Hause anzutreffen, fuhren wir hin.
    Eine große, üppige, verzottelte Frau öffnete uns die Tür. Sie stellte sich als Freddy Boosts Vermieterin heraus, und auf unsere Fragen nach dem Mann antwortete sie: »Um diese Zeit finden Sie den Tagedieb in dem Billardsalon an der Ecke.«
    Sie schien keine sehr gute Meinung von Mr. Boost zu haben.
    »Wer ist Boost?«, fragten wir den Keeper, der die Tische vermietete.
    »Der schmale Bursche in dem grauen Jackett«, antwortete er.
    Freddy Boost zuckte zusammen, als Phil die Hand auf seine Schulter legte. Er drehte sich erschrocken um, und ich sah, dass er ein verknittertes Gesicht hatte - wie eine alte Maus, dachte ich.
    »Wir möchten Sie sprechen, Boost«, sagte Phil.
    Sein Billardpartner schwang den Stock, grinste gewollt harmlos und meinte: »Beenden wir die Partie das nächste Mal, Freddy, du scheinst beschäftigt.«
    Er trollte sich sehr schnell in Richtung auf den Ausgang.
    Boost erholte sich von seinem Schrecken, aber er fühlte sich offensichtlich immer noch nicht wohl in seiner Haut. Man konnte es ihm nicht übel nehmen. Phil und ich waren einfach zu breitschultrig für einen Mann von seiner Figur.
    »Was soll’s?«, fragte er mit einem krampfhaften Versuch, sich selbst Mut zu machen.
    Phil nahm ihm das Billardqueue aus der Hand, beugte sich über den Tisch und stieß eine Karambolage.
    »Wir kommen wegen der hübschen Geschichte über Babyface Nelson, die du dem Lieutenant Beacock erzählt hast.«
    Boost atmete erleichtert auf, als er hörte, dass es sich nicht um sein eigenes Sündenregister handelte. Er wurde direkt eifrig.
    »Der Bursche ist zweimal im Samson Inn in der 43id Street gewesen. Ich habe ihn selbst gesehen. Er sah abgerissen aus, aber er sagte, er sei Babyface Nelson, und wer ihn verpfeife, könne gleich sein Testament machen.«
    »Wie sah er aus?«, fragte ich.
    »Na, wie Nelson natürlich. Das Bild war doch in allen Zeitungen.«
    Von unserer Jagd auf Dillinger und der Flucht Nelsons hatten natürlich die Zeitungen einen mächtigen Wirbel gemacht. Wie gewöhnlich hatten die Journalisten die Gefährlichkeit der Gangster ins Sagenhafte überhöht. Als Dillinger dann tot auf der Strecke blieb, kam ihnen die Flucht Nelsons gerade recht, um ihn nun zu einem Supergangster aufzublasen.
    Ich konnte mir gut vorstellen, dass die großen und kleinen Ganoven, die im Samson Inn wahrscheinlich verkehrten, zuerst vor Angst sich nicht zu rühren gewagt hatten, als Babyface Nelson unter sie trat.
    »Du hast ihn also gesehen?«, vergewisserte sich Phil und stieß eine weitere Karambolage. Boost legte eine Hand aufs Herz.
    »Selbstverständlich. Er war vorgestern da, und er kam gestern. Ich bin sicher, dass er auch heute kommen wird.«
    »Um wie viel Uhr?«
    »Er kam an den beiden Abenden um neun, und er blieb jeweils bis um elf.«
    Phil und ich wechselten einen Blick. Mein Freund stieß eine dritte Karambolage. Er spielt wirklich ausgezeichnet Billard.
    »Danke für den Tipp«, sagte er und gab Boost das Queue zurück.
    »Holt ihr ihn euch heute Abend?«, wollte Boost wissen.
    »Wahrscheinlich«, knurrte ich. »Vorausgesetzt, er kommt, und du hast uns keinen Bären aufgebunden.«
    Er lief uns bis an den Ausgang nach und versicherte immer wieder, er habe die reine Wahrheit gesprochen. Als wir schon auf der Straße standen, fragte er: »Gibt’s eigentlich ’ne Belohnung, G-men?«
    »Wüsste nicht, dass eine Belohnung ausgeschrieben worden ist«, antwortete Phil. Er lächelte: »Du hast ihn zu früh verpfiffen, Boost, du hättest damit warten sollen, bis er noch ein paar Cops umgelegt hat.« Offensichtlich mochte Phil so schmierige Typen wie Boost genauso wenig leiden wie ich.
    Wir wurden uns rasch darüber einig, dass ein großes Aufgebot in diesem Fall nicht zweckmäßig sei. Wenn es Nelson gelungen sein sollte, sich in der Zwischenzeit in den Besitz einer Waffe zu setzen, dann würde er in jedem Fall davon Gebrauch machen, gleichgültig, wie viele Polizisten ihm gegenüberstanden. Er musste also überrumpelt werden, und zu einer Überrumpelung taugen zwei Männer besser als eine ganze Hundertschaft. Wir beschlossen also, allein zu gehen, und nur

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