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0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

Titel: 0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bewußtlosigkeit ankündigte.
    Zum Glück, denn so merkte er nicht mehr, daß sich die Zähne des Monsters in seine Kehle bohrten.
    Der Mann starb.
    Das Wesen aber richtete sich auf. Neben dem Toten blieb es hocken. Gehört hatte niemand etwas, denn die Menschen diskutierten noch über die Szene.
    Bis der Regisseur nach Ruhe verlangte.
    Es wurde gedreht.
    Das Mordmonster schob sich lautlos und behutsam ein wenig vor, bis es dicht hinter der Kulissenwand stand, die die Abtrennung zum »Schlafraum« markierte.
    Es hob beide Arme und krümmte die Pranken. Damit würde es die Wand einschlagen und wie ein Unwetter über die ahnungslose Frau kommen…
    ***
    Sie drehten!
    Allerdings noch nicht die Szene, sondern die schlafende Nadine Berger. Sie sollte ja nichts von all dem ahnen, wenn sich ihr Mörder anschlich. Der Killer würde sie im tiefen Schlaf überraschen.
    Es war wie immer. Das leise Surren der Kameras, deren künstliche Augen auf die »schlafende« Frau gerichtet waren, die nervöse Spannung und das genaue Hinschauen des Regisseurs.
    Serge Wilder war zufrieden. Nadine Berger spielte die Rolle ausgezeichnet. Man nahm ihr den echten Schlaf wirklich ab. Sie lag nicht nur ruhig da, sondern atmete gleichmäßig und bewegte sich manchmal so, wie die Menschen es taten, wenn sie im tiefen Schlaf versunken im Bett lagen.
    Ein Lächeln stahl sich auf die Lippen des Regisseurs. Das war gut gemacht, sogar sehr gut.
    »Kamera stopp!« rief er. »Im Kasten.« Serge stand auf. Auch Nadine öffnete die Augen und setzte sich hin.
    Serge fuchtelte mit beiden Armen in der Luft herum.
    »Fantastisch, Mädchen. Du warst großartig, wir brauchen die Szene kein zweites Mal zu drehen.«
    Nadine lächelte. Das bedeutete Zeitersparnis, vielleicht konnte sie sich noch früher mit John Sinclair treffen.
    »Und jetzt den Mord«, sagte Serge Wilder. »Alles klar?« rief er, während sich Nadine wieder hinlegte.
    Die Kameraleute nickten, der Regieassistent ebenfalls, nur von dem »Mörder« hörte er nichts.
    »He, Mann, was ist? Bist du hinter der Bühne eingeschlafen?«
    Keine Antwort.
    Serge wurde ärgerlich. Bisher hatte alles so gut geklappt.
    Es fehlte ihm noch, wenn der Schauspieler verrückt spielte. Er drehte den Kopf und wandte sich an seinen Assistenten. »Sieh doch mal nach, Max!«
    »Okay.« Max setzte sich in Bewegung. Er war zwei Schritte weit gekommen, als es geschah.
    Plötzlich splitterte die Kulissenwand, und im nächsten Augenblick erschien der Oberkörper einer grauenerregenden Gestalt aus den umherfliegenden Sperrholzteilen.
    Alle sahen das Monster, und jeder war entsetzt. Sie sahen auch das blutige Maul und ahnten die schreckliche Wahrheit, die sich bei Nadine Berger noch einmal wiederholen sollte…
    ***
    Für mich hatte es keinen Sinn mehr gehabt, weiter im Büro sitzen zu bleiben. Suko versprach mir, die Stellung zu halten. Ich wollte Nadine vom Studio abholen. Zum Glück wußte ich, wo sie drehten, sie hatte es mir geschrieben.
    Mit dem Bentley quälte ich mich durch den dichten Londoner Nachmittagsverkehr. Es war schon ein Kreuz, um diese Zeit voranzukommen, aber fliegen konnte ich nicht.
    Es regnete nicht mehr. Allerdings schien auch nicht die Sonne.
    Ein trüber Herbsthimmel spannte sich wie ein unendlicher Vorhang über London. Das Laub der Bäume war bunt. Besonders die Blätter der Birken glänzten wie goldene Taler.
    Langsam legte die Natur ihr Kleid ab und bereitete sich auf den Winter vor.
    Wieder einmal…
    Wenn ich mir so die Jahreszeiten anschaute und mit eigenen Augen ansah, wie rasch sie vorbei waren, dann wurde ich immer daran erinnert, wie schnell man doch älter wird.
    Als ich ein Blumengeschäft sah, hielt ich an. Dabei fuhr ich schräg auf den Bürgersteig, da ich sonst keinen Parkplatz in der Nähe sah.
    Zudem war es nur für wenige Minuten.
    Die Verkäuferin stellte mir einen wunderschönen Strauß zusammen, ich selbst hatte nicht soviel Geschmack und sah zu, wie der Strauß in durchsichtiges Papier eingewickelt wurde, auf dem der Name des Blumenhauses stand.
    »Da wird sich die Dame aber freuen«, sagte die Frau.
    »Das glaube ich auch.« Ich zahlte, klemmte mir den Strauß unter den Arm und verließ den Laden.
    Der Bobby stand neben meinem Bentley wie früher der gestrenge Lehrer vor der Schulklasse. Er hatte mich erwischt.
    Ich grinste ihn an, schloß die Fahrertür auf und legte den Blumenstrauß auf den Nebensitz.
    »Der war bestimmt teuer«, sagte der Polizist.
    »Es geht.«
    »Und der wird

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