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0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

Titel: 0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Tasche. Dabei wandte er sich von mir ab, und ich konnte leider nicht sehen, was er hervorholte. Auch die Hand seines Partners verschwand in der Tasche. Als sie wieder zum Vorschein kam, sah ich den Revolver.
    Also hatte der zweite auch eine Waffe in der Hand.
    Verdammt!
    Keine Sekunde länger hielt es mich an dem Platz. Während ich die Beretta zog und losstürmte, trat einer der Kerle die Tür auf. So weit, daß ich die gellenden Schreie hörte, und sofort dachte ich an Nadine Berger…
    Wie das Drehbuch es vorgeschrieben hatte, so verhielt sich auch Nadine Berger. Ihre Augen waren geschlossen. Der Mörder sollte am Fußende des Bettes erscheinen und langsam ins Bild laufen. So wollte ihn die Kamera erfassen.
    Dann aber brach die Wand splitternd zusammen, und Nadine riß die Augen auf.
    Im Bruchteil einer Sekunde sah sie die grünen Pranken über sich schweben und befürchtete, wahnsinnig zu werden. Zwischen den Klauen erkannte sie ein schreckliches Gesicht, das diesen Namen nicht verdiente, sondern eine grüne, schuppige und widerliche Fratze war. Ein Zerrbild des Grauens, ein fleischgewordener Alptraum, ein Monster aus der tiefsten Hölle.
    Nadine schrie.
    Sie riß weit den Mund auf. Ihr Schrei, geboren in panischem Entsetzen, zitterte durch die gewaltige Halle und verstummte, als die Pranke ihren Mund verschloß.
    Auch die anderen Menschen waren geschockt.
    Serge Wilder hatte sich so erschrocken, daß er mitsamt dem leichten Regiestuhl umgefallen war. Am Boden liegend mußte er mit ansehen, wie sich das gierige Monster auf die im Bett liegende Nadine stürzte.
    Die Männer an den Kameras verließen fluchtartig ihre Geräte.
    Die Angst saß ihnen im Nacken, sie rannten weg. Der Typ mit der Handkamera ließ diese fallen und suchte ebenfalls das Weite.
    Nur Max, der Regieassistent, griff ein.
    Auch er hatte das Monster gesehen, und wie die anderen war er zuerst unfähig, sich zu rühren. Als er jedoch sah, wie sich die schuppige Bestie auf Nadine stürzte, gab es für ihn kein Halten mehr.
    Mit zwei gewaltigen Sprüngen hatte er das Bett erreicht und warf sich auf das Untier.
    Das Monster war drauf und dran, Nadine Berger zu töten. Weit hatte es sein Maul aufgerissen, wobei die Zähne wie gefährliche Reißnägel aufblitzten. Es wollte Nadine die Kehle durchbeißen.
    Blut lief über das Gesicht der Schauspielerin, die scharfen Krallen hatten ihre Haut aufgerissen, auch das dünne Kleidungsstück war zerfetzt. Wie ein Lappen klaffte es auseinander, und Nadine selbst war vor Grauen gelähmt.
    Max stieß sich ab. Er flog durch die Luft und krachte gegen das Monster. Durch diese mutige Tat rettete er Nadine Berger das Leben, denn der Aufprallwucht mußte auch das Untier Tribut zollen. Es wurde zur Seite katapultiert und damit gegen die Kulissenwand, die bereits einmal gebrochen war.
    Max und der personifizierte Schrecken aus einer anderen Dimension krachten zu Boden.
    Max spürte den harten Aufprall.
    Trotz seiner lebensbedrohlichen Lage dachte er an Nadine Berger.
    »Flieh!« brüllte er. »Lauf weg, Nadine! Bit…« Der Hieb mit der Pranke verschloß seinen Mund und riß gleichzeitig sein Gesicht auf.
    Dann wuchtete ihn das Untier herum, und Max rollte ein paarmal um sich selbst. Er spürte die Schmerzen, Feuerzungen schienen über seine Haut am Kopf zu lecken. Ein weiterer Prankenschlag hatte seinen Rücken getroffen und dort die Kleidung nicht nur aufgerissen, sondern auch tiefe Rißwunden hinterlassen.
    Innerhalb von Sekunden hatte sich die Halle in eine Hölle verwandelt, und das Monster fachte das Feuer des Entsetzens und der Angst noch mehr an.
    Es wollte sein Opfer.
    Nadine Berger!
    Die Schauspielerin hatte sich aufgesetzt. Zuerst bemerkte sie nicht, daß das gefährliche Monster von ihr abgelassen hatte. So waren Sekunden vergeudet worden.
    Dann saß sie.
    Starr war ihr Blick. Er sagte genug über ihren Gemütszustand.
    Ihr Blut schien zu Eis geworden zu sein. Es hatte auch ihre Bewegungen eingefroren. Sie nahm ihre unmittelbare Umgebung überhaupt nicht wahr, sondern senkte den Blick und sah das Blut, das in langen Streifen an ihren Schultern entlang rann, wo es ein streifiges, zittriges Muster zeichnete.
    »Nadine! Nadine!«
    Es war Serge Wilder, der sie anschrie. Der Regisseur hatte sich auf die Beine gestemmt. Entsetzt starrte er die Frau an. Und sah auch das Monster, das wieder hinter ihr auftauchte.
    »Nadine, weg!«
    Die Warnung kam zu spät.
    Das grauenhafte Wesen griff die Schauspielerin zum

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