0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben
noch teurer, wenn Sie jetzt das Strafmandat bezahlen wegen Falschparkens.«
Ich hob die Schultern und machte ein zerknirschtes Gesicht.
»Hören Sie, Officer, ich wollte nur eben die Blumen…«
»Klar, eine Ausrede hat jeder.«
»Aber das ist keine Ausrede.«
»Wollen Sie zahlen?«
»Bleibt mir ja nichts anderes übrig.«
Vielleicht gibt es Kollegen, die in solchen und ähnlichen Situationen anders gehandelt und einen dienstlichen Vorwand vorgeschoben hätten. Ich gehörte nicht dazu und holte meine Brieftasche hervor. Der Bobby nahm meine Personalien auf.
Als er Namen und Beruf hörte oder vielmehr vom Ausweis ablas, da wurden seine Augen groß.
»Dann sind Sie dienstlich hier, Sir?«
»Nein, Officer, privat.«
»Aber Sie könnten doch…«
Ich schüttelte den Kopf. »Keine Sonderbehandlung, Officer. Ich habe falsch geparkt und zahle auch dafür. Wäre es ein dienstlicher Fall gewesen, sähe die Sachlage anders aus.«
»Natürlich, Sir.« Er stellte mir eine Quittung aus, und ich löhnte den Betrag.
Der Polizist grüßte noch einmal stramm, dann fuhr ich davon.
Die Studios lagen außerhalb von London auf einem riesigen Gelände, das von den Filmfirmen jeweils gepachtet werden konnte. Es gab eine breite Straße, die zu den Hallen führte. Sie waren schon irgendwie gigantisch.
Große, rechteckige Komplexe. Dazwischen Straßen, ein wenig Grün und ein hoher Zaun, der das Gelände umschloß. Es existierte eine Einfahrt.
Anzuhalten brauchte ich nicht. Auch das Tor stand offen, und ein Aufpasser war ebenfalls nicht zu sehen. So rollte ich mit meinem Silbergrauen zwischen zwei gepflegten Rasenflächen her, bis ich die erste große Halle erreichte.
Dort stoppte ich.
Leider wußte ich nicht, wo Nadine drehte. Und einen Insider entdeckte ich auch nicht. Dafür stieg ich aus und atmete die kühle Herbstluft ein.
Dann sah ich einen Mann. Er schob einen Rasenmäher vor sich her und trug einen grünen Overall. Ich winkte dem Knaben zu, der näher kam und mich fragend ansah.
»Heute wird doch gedreht – oder?« erkundigte ich mich.
»Sicher, Sir.«
»Und wo?«
»Halle zwei. Da müssen Sie um diese hier herumfahren. In der größten findet es statt.«
»Danke sehr.«
»Gern geschehen.« Der freundliche Mann zog ab.
Ich setzte mich wieder in meinen Wagen und fuhr im Schrittempo weiter. Immer an der Längsseite der ersten Halle entlang. Als ich sie passiert hatte, sah ich vor mir eine Kreuzung. Ich konnte jedoch auf meiner Fahrbahn bleiben und sah die Halle zwei.
Die war noch größer.
For your Eyes only, las ich. Hier war der letzte Bond-Streifen gedreht worden.
Ich ließ meinen Bentley auf einem kleinen Parkplatz ausrollen, wo noch mehrere Wagen standen. Unter anderem sah ich auch einen hellblauen Toyota. Die Türen schwangen gerade auf, und zwei Männer stiegen aus.
Ich wollte meinen Blick schon abwenden, als mir auffiel, wie seltsam sich die Burschen benahmen. Sie blieben stehen und schauten sich nach allen Seiten um. Wahrscheinlich hatten sie meine Ankunft nicht bemerkt, denn die Blicke, die meinen Bentley trafen, waren irgendwie gelassen, nicht verräterisch.
Ich duckte mich im Sitz zusammen. Die beiden sollten mich nicht unbedingt entdecken.
Sie sprachen kurz miteinander, drehten sich dann um und gingen auf die Halle zu, wobei sie mir den Rücken zuwandten.
Ich stieg aus.
Als die Männer um die Halle herumgegangen waren, drückte ich soeben die Tür ins Schloß. Dabei war ich fest entschlossen, die Verfolgung der Kerle aufzunehmen. Sie hatten sich meiner Ansicht nach verdächtig verhalten. Vielleicht hätte ich auch anders reagiert, wenn die Warnung nicht gewesen wäre, so aber steigerte sich mein Mißtrauen noch. Ich wollte wissen, was die Kerle vorhatten.
Die anderen hatten sich Zeit gelassen. Ich tat das Gegenteil und lief ziemlich schnell.
Am Ende der Längsseite blieb ich stehen und peilte um die Ecke.
Wieder sah ich ein großes Plakat, das auf den letzten Bond-Film hinwies. Es befand sich neben dem Eingang zum Studio.
Weiter vorn sah ich flachere und auch kleinere Gebäude. Dort war sicherlich die Verwaltung untergebracht.
Die beiden Typen hatten den Eingang schon erreicht. Vielleicht zwanzig Schritte waren es von mir bis zu ihnen. Ich sah, wie einer in die Tasche griff, einen Schlüssel hervorholte, sich bückte und an dem Schloß der Tür herumfuhrwerkte.
Sekunden nur, dann hatte er es geschafft. Er zog den Schlüssel wieder hervor und nickte seinem Partner zu.
Der griff in
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