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0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

Titel: 0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Winkel an der Wand. Die offene Tür deckte sie. Ein Mann betrat den Raum. Er trug die helle Kleidung eines Pflegers und ging mit zielstrebigen Schritten auf das offenstehende Fenster zu, um es zu schließen. Dabei blickte er nicht über die Schulter zurück. Die Eindringlinge nutzten ihre Chance und huschten durch die Tür in den breiten Gang.
    Sie hatten keine Zeit, groß zu überlegen, wohin sie gehen sollten.
    Sie nahmen die rechte Seite. So lautlos wie möglich huschten sie voran. Der Gang war grün gestrichen. Es roch noch nach Ölfarbe.
    Dann erreichten sie eine Tür. Hastig drückten sie sie auf, standen vor einer Eisentreppe und eilten die Stufen hinab.
    Wenn sie richtig nachgerechnet hatten, mußten sie sich jetzt auf der Höhe befinden, wo die Ambulanz lag.
    Sie schauten nach rechts. Rote Fliesen bedeckten einen Gang, in dem nur die Notbeleuchtung brannte.
    Links sahen sie eine Tür. Leichenhalle stand darauf.
    Beide lächelten, als sie die Schrift sahen. Corinna Camacho legte bereits die Hand auf die Metallklinke, ohne sie allerdings nach unten zu drücken.
    »Sollen wir?«
    Die Blutsaugerin nickte. »Klar. Vielleicht liegt dort Sinclairs Freundin Nadine.«
    »Möglich…«
    Corinna drückte die Tür auf. Ein kühler Luftzug traf beide im Gesicht. Das jedoch merkten sie nicht. Für sie gab es keine Temperaturunterschiede. Ob heiß oder kalt, das spielte bei ihnen keine Rolle.
    Es war egal.
    Dunkelheit, die absolut wurde, als die Tür wieder ins Schloß fiel.
    »Mach Licht«, sagte die Valeri.
    »Moment.« Violetta hörte, wie eine Hand über die Wand schleifte.
    Dann ein leises Klacken, und wenig später zitterten zwei helle Leuchtstoffröhren blitzend, bevor sie ihr Licht verstreuten.
    Die Leichenhalle war belegt, das sahen die beiden Dämoninnen sofort. Vier Tote lagen hier. Eine Tür führte in den Nebenraum. An der Wand sahen sie mehrere Waschbecken und eine lange Wanne.
    Die Fliesen schimmerten gelb.
    Die Toten lagen auf langen hölzernen Tischen. Sie waren durch helle Laken verdeckt.
    Corinna Camacho hob das erste Laken. Sie hatte das Kopfende erwischt.
    Sie starrte in das bleiche und gelbliche Gesicht einer alten Frau.
    Die Camacho bedeckte das Gesicht wieder und nahm sich die nächste Leiche vor.
    Ein Mann, nicht viel jünger als die Frau. Sein Gesicht wirkte hager, der Unterkiefer war verschoben.
    Die Werwölfin schaute zu Violetta Valeri. »Wie sieht es bei dir aus?«
    »Nichts, die Berger ist nicht dabei.«
    »Dann lebt sie noch.«
    »Ja, und mit ihr auch John Sinclair.«
    »Was sollen wir tun?« fragte Corinna.
    »Wir holen uns beide. Dabei spielt die Reihenfolge keine Rolle. Sinclair muß auf jeden Fall vernichtet werden. Denk nur daran, was er uns angetan hat.«
    Die Camacho nickte. »Einen Vorteil haben wir ja. Wir sind bereits im Krankenhaus…«
    ***
    Suko war gegangen. Als ich ihn nach dem Grund fragte, hatte er nur die Schultern gehoben. »Ich sehe mich hier mal ein wenig um. Vielleicht finde ich unterwegs Bekannte.«
    »Aber laß mir auch noch etwas.«
    »Sicher.«
    »Und erkundige dich bitte nach Nadine.«
    »Mach ich, John.«
    An den Dialog mußte ich denken, als ich allein im Zimmer zurückblieb. Erst jetzt kam mir eigentlich zu Bewußtsein, wie verdammt hilflos ich doch war. Da lag ich hier angeschossen im Bett und konnte mich nicht rühren.
    Ehrlich, Freunde, das war nichts für mich. Wirklich nicht. So schnell wie möglich wollte ich hier weg.
    Mit der linken Hand berührte ich den Oberschenkel. Meine Fingerspitzen tasteten über den Verband. Er saß sehr fest. Schon bei der kleinsten Berührung allerdings zuckte ich zusammen.
    Dann schossen die Schmerzen wieder durch mein Bein.
    War wohl nichts mit Aufstehen.
    Dafür hob ich den Kopf ein wenig an. Meine rechte Hand kroch unter das Kissen. Die Finger fanden das kühle Metall der Beretta, und ich zog die Waffe hervor.
    Aus dem Griff ließ ich das Magazin rutschen und schaute nach. Es war gefüllt, Suko hatte die Pistole nachgeladen. Ich grinste. Auf ihn konnte ich mich verlassen.
    Allerdings war die Beretta nicht meine einzige Waffe. Vor meiner Brust hing nach wie vor das Kreuz. Sollte mich irgendein Dämon angreifen, würde er sich wundern.
    Suko hatte versprochen, in einer Stunde noch einmal vorbeizuschauen. Soviel Zeit hatte ich also. Die konnte ich nutzen. Obwohl mir das Aufstehen und besonders das Gehen schwerfiel, hatte ich keine Lust, im Bett zu bleiben. Zudem wollte ich wissen, wie es Nadine Berger ging. Diese Ungewißheit

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