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0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

Titel: 0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte kommen?«
    »Vielleicht die Models.«
    Der Chinese grinste. »Die hast du gefressen, wie?«
    »Und wie.« Ich nickte heftig. Zudem hatte mich ja eine von ihnen angerufen.
    »Falls die Valeri es war«, warf Suko ein.
    »Ja, ich habe die Stimme erkannt.« Dann schlug ich die Decke zurück.
    »He, was ist los?« fragte Suko.
    »Ich will mal sehen, was mein Bein macht.« Gut sah es nicht aus, wirklich nicht. Sie hatten mir einen dicken Verband verpaßt, der den gesamten Oberschenkel bedeckte. In meinem Krankenhausnachthemd sah ich aus wie ein Schloßgespenst.
    »Wo sind meine Sachen?« fragte ich Suko.
    »Du willst doch nicht…«
    »Nein, ich will nur wissen, wo meine Kleidungsstücke sind. Schließlich muß dabei auch noch die Beretta liegen, wie du wahrscheinlich weißt.«
    Suko öffnete einen Einbauschrank. Er war leer. »Da hängt nichts«, sagte er.
    »Und die Pistole?«
    »Ist auch weg.«
    »Such sie, Mensch. Sollten wir tatsächlich Besuch bekommen, muß ich mich wehren können.«
    »Ich bin ja auch noch da.«
    »Trotzdem.«
    Der Chinese verließ das Krankenzimmer. Da er jetzt selbst Polizeibeamter war, konnte er auch sicherer auftreten als früher. Ich war allein, und das kam mir nicht einmal so ungelegen. Ich wollte mal sehen, wie weit es mit meiner Kondition noch her war. Zuerst hinsetzen. Das klappte ziemlich gut. Aber das Bein.
    Ich konnte es zwar vom Knie an bewegen, doch sobald ich dies tat, bohrte der Schmerz vom Oberschenkel bis zum Zeh.
    Das war nichts.
    Und aufstehen?
    Das mußte ich riskieren. Ich schwang mich aus dem Bett und berührte zuerst mit dem rechten Fuß den Boden. Schwindlig wurde mir nicht, denn ich hatte noch nicht lange gelegen. Auf der Kante blieb ich sitzen und hoffte nur, daß Suko nicht erschien. Die Engel waren mit mir. Sie beschützten mich vor Sukos plötzlichem Auftauchen.
    Das linke Bein konnte ich überhaupt nicht belasten, nur das rechte. Ich tat es, als ich mich in die Höhe wuchtete. Auf einem Bein blieb ich stehen und stützte mich mit der rechten Hand an dem Nachtschränkchen ab.
    So einigermaßen ging es.
    Dann machte ich die ersten Schritte.
    Einmal, zweimal…
    Es ging sogar besser, als ich dachte. Wenn ich rechts belastete und das linke Bein nachzog…
    Ich dachte nicht mehr weiter, sondern zuckte zusammen.
    Verdammt, ich war auch mit dem linken aufgetreten. Ich spürte Wasser in den Augen, so weh tat es.
    Es ging doch nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Entfernung bis zum Bett schaffte ich noch. Ich ließ mich wieder auf die Kante fallen und legte mich zurück. Schweißgebadet war ich. Die beiden Schritte hatten mich in der Tat angestrengt.
    Dann summte das Telefon. Wer wollte mich da anrufen? Ich nahm den Hörer und meldete mich brummig.
    Mein Chef wollte mich sprechen. »John, wie geht es Ihnen?«
    »Bescheiden, Sir.«
    »Hören Sie auf, John. Sie haben Glück, daß die Kugel nur Ihr Bein getroffen hat.«
    Ich grinste schief. »Wenn Sie es so sehen, Sir.«
    »Für Sie ist auf jeden Fall zwei Wochen Pause, John.«
    »Nein, Sir, so lange bleibe ich nicht in diesem Krankenhaus, und wenn Sie mir noch so schöne Karbolmäuschen ans Bett schicken, ich will hier raus.«
    Sir James lachte schadenfroh. »Über das Karbolmäuschen werden Sie sich wundern. Ich habe die Oberschwester gesehen. Vor der habe sogar ich Angst.«
    »Vielleicht steht sie nur auf jüngere Männer, Sir«, erwiderte ich.
    »Sie scheinen mir ja schon ziemlich munter zu sein, John.«
    »Bin ich auch. Deshalb wollte ich Sie fragen, Sir, was die Ermittlungen ergeben haben.«
    »Nicht viel. Die beiden Gangster, von denen einer tot ist, sind Killer aus den Staaten. Angeblich haben sie sich nur London ansehen wollen und sind durch Zufall auf das Filmgelände geraten. Der Verwundete hat natürlich keinen Auftraggeber genannt. Ich glaube aber zu wissen, daß Logan Costello dahintersteckt.«
    »Sehr richtig, Sir.«
    »Die Männer müssen wir wohl wieder abschieben. Dort werden sie in einigen Bundesstaaten gesucht.«
    »Und was ist mit Nadine Berger?« fragte ich.
    Da schwieg der Superintendent.
    »Sir, bitte…«
    »Ich weiß es noch nicht, John. Sie war auf jeden Fall sehr schwer verletzt…«
    »Und die Ärzte?« unterbrach ich meinen Chef. »Himmel, was sagen die Ärzte?«
    »Sie versuchen alles.«
    »Ob es reicht?«
    »Das liegt nicht in unserer Hand, John.«
    Da hatte der Superintendent recht. Nadines Leben lag in den Händen eines Höheren.
    Sir James versprach, noch einmal anzurufen, wenn

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