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0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben

Titel: 0190 - Ein schwarzer Tag in meinem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geheimnis. Da war Serge Wilder auch gar nicht der Mann für. Er drehte sowieso keine spektakulären Action-Filme, sondern lieber Krimis der französischen Art. Mit ein wenig Psychologie.
    Und jetzt dies.
    Mit noch immer zitternden Knien schlurfte er ins Bad und klebte ein Pflaster auf die kleine Wunde. Das Hemd zog er aus und stopfte es in den kleinen Mülleimer unter dem Waschbecken.
    Dann drehte er den Hahn auf, ließ Wasser in seine zu einem Trichter geformten Hände laufen und schleuderte es sich ins Gesicht.
    Das erfrischte.
    Als Serge hochkam, sah er sein Gesicht im Spiegel. 37 war er jetzt, die Haut sonnenbraun, aber auch von einigen zu tiefen Falten durchzogen. Das machte das ausschweifende Leben, das der Job unweigerlich mit sich brachte. Die Augen blickten müde.
    Sie waren ebenso dunkel wie das Haar, das lockig auf seinem Kopf wuchs. Serge Wilder war ein schmales Bürschchen und im Filmgeschäft bekannt. Zehn Streifen waren unter seiner Regie entstanden, keinen hatten die Kritiker zerrissen. Er fühlte sich noch als Jungregisseur und verstand es, mit seinen Filmen alle Altersschichten in die Kinos zu locken.
    Der neue Streifen sollte wieder ein Krimi sein.
    Die Außenaufnahmen befanden sich bereits im Kasten, was jetzt folgte, war harte Studioarbeit.
    Am späten Nachmittag wollten sie beginnen, und zwar eine Szene mit der Hauptdarstellerin Nadine Berger. Sie war erst vor einigen Stunden in London eingetroffen. Serge Wilder hatte ihr Zeit gegeben, sich zu akklimatisieren.
    Wilder und sie hatten sich in Rom kennengelernt. Auf einer der zahlreichen Filmpartys. Gehört hatte Serge schon von Nadine Berger, aber noch nie einen Film mit ihr gemacht. Auf der Party waren sie ins Gespräch gekommen, und als Serge die Schauspielerin fragte, da hatte sie zugestimmt.
    Ja, sie würde filmen. Serge sollte der Regisseur sein. Der Titel stand auch schon fest. »Der vergessene Mord« sollte der Film heißen. Ein Psychokrimi, wie gesagt. Doch nun war Serge Wilder selbst in einen Krimi hineingeraten. Er war von zwei Kerlen besucht worden, die meilenweit nach Mafia rochen.
    Wilder kannte sich da ein wenig aus. Drei Jahre Italien waren für ihn eine harte Lehre gewesen. Dort hatte er auch erlebt, daß die Mafia ins Filmgeschäft einsteigen wollte. Zwar noch nicht ganz oben – an die weltberühmten Regisseure traute man sich nicht heran –, aber in den schnell abgedrehten B-Produktionen mischten schon Mafiosi mit.
    Serge Wilder stieß einen Fluch durch die Zähne. Daß es ausgerechnet ihn treffen mußte, das ärgerte ihn am meisten. Hätten sich die Burschen keinen anderen aussuchen können?
    Was war schon dabei, wenn er ihnen den Schlüssel überließ?
    Nichts. Und deswegen das Leben seiner Mutter aufs Spiel zu setzen erschien ihm zu riskant. Nein, er wollte und würde sich fügen, das lag auf der Hand.
    Wilder trocknete sich ab und holte ein frisches Hemd aus dem Koffer. Ebenfalls ein weißes, er liebte diese Farbe. Und natürlich seine Samtanzüge, die sehr eng geschnitten waren. Er hatte mehrere davon.
    Kaum hatte der Regisseur die Knopfleiste geschlossen, als er das Pochen an der Tür hörte.
    Für einen Moment zitterten seine Knie. Kamen die beiden jetzt zurück? Nein, bestimmt nicht. Die hätten sicherlich nicht an geklopft.
    »Wer ist da?«
    Eine weibliche Stimme sagte den Namen.
    Der Regisseur lächelte.
    »Komm rein, Nadine, ich warte schon auf dich.«
    Die Schauspielerin öffnete und schob sich ins Zimmer. Sie hatte sich nach dem Flug umgezogen und zuvor geduscht. Frisch wie der Frühling wirkte sie. Das Make-up sehr dezent aufgetragen, die moderne rote Cordhose hörte am Knie auf, und das Grün der dicken Strümpfe wiederholte sich in dem kittelartigen Pullover, der nur aus bunten Wildlederflicken zu bestehen schien. Das rote Haar hatte sie so gesteckt, daß ihre Ohren frei lagen. Die grünen Augen blitzten, als sie Serge anlächelte.
    »Grüß dich«, sagte sie und hauchte ihm einen Kuß auf die Wange.
    »Meinetwegen können wir beginnen.«
    Wilder schaute auf die Uhr. »Es ist doch erst vierzehn Uhr.«
    »Das weiß ich, Serge, aber ich habe um achtzehn Uhr eine Verabredung mit einem Freund.«
    »Verschieb sie.«
    »Nein«, erwiderte die Schauspielerin entschieden. »Das geht auf keinen Fall. Den Mann sehe ich zu selten, zuletzt vor acht Monaten oder noch mehr. Da hat uns der Zufall zusammengeführt. Ich möchte diesen Termin auf keinen Fall verschieben.«
    »Das wird schwer sein.«
    »Serge, sei lieb und versuche

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