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0191 - Damons letzter Kampf

0191 - Damons letzter Kampf

Titel: 0191 - Damons letzter Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mädchen war an Händen und Füßen gefesselt, wurde von den Dämonen hinterdreingezerrt und war so unbekleidet wie damals im Schrein.
    Zamorra ballte die Fäuste. Das Mädchen dieser Kälte ungeschützt auszusetzen…
    »Byanca!« schrie Kerr auf. »Das ist Byanca!«
    Zamorra hatte es geahnt.
    Als sie jetzt näherkamen, rief die Gefesselte etwas. »Kerr, hast du das Schwert?«
    Es war ein Verzweiflungsschrei.
    Zamorra hob die Hand. Das Dhyarra-Schwert, das er umklammerte, schien in der neblig-trüben Landschaft aufzuleuchten, und Zamorra glaubte zu sehen, wie das Mädchen erleichtert reagierte.
    »Das ist die Frau im Schrein«, stieß Nicole hervor. Auch sie hatte erkannt, wer da herangeschleppt wurde.
    Die Schauergestalten blieben stehen und ließen Byanca los. Sie konhte trotz der Fesselung aus eigener Kraft stehen.
    »Was soll das?« schrie Zamorra. »Was wollt ihr?«
    Er war fast enttäuscht. Er hatte erwartet, Damon auftauchen zu sehen. Aber dieser schien so feige zu sein wie Asmodis und schickte seine Knechte vor, den Kampf auszutragen…?
    Er hatte sich geirrt.
    In seinem Rücken ertönte eine Stimme, hart und drohend, ließ ihn herumfahren.
    »Wenn du mich suchst: ich bin hier«, schrie die Stimme.
    Damon trat von der anderen Seite aus dem Nebel.
    ***
    »Also doch«, murmelte Zamorra und starrte den Hybriden an, Produkt einer Mischung aus menschlicher Frau und Dämon und dadurch stärker als jede andere Bestie aus dem Schattenreich. Er erkannte Damon sofort wieder. Es war der Mann, der im zweiten Schrein gelegen hatte, und er war so nackt wie in der Mardhin-Grotte. Dennoch wirkte er nicht verletzlich.
    Langsam trat er aus den kriechenden, blassen Nebelstreifen hervor und auf Zamorra zu. Seine schwarzen Augen glommen drohend, und seine rechte Hand umklammerte einen Dhyarra-Kristall…
    Der Kristall aus dem Schwert der Götter!
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. »Also bist du doch nicht der Feigling, für den ich dich hielt«, sagte er. »Warum brinst du dann aber jene Kreaturen mit?« Er deutete mit dem Daumen über die Schulter auf die dämonischen Horrorgestalten, die Byanca herbeigezerrt hatten.
    Damon kam immer noch näher, auf Zamorra zu. Er schien sich vollkommen sicher zu fühlen. Der Parapsychologe hatte das Hemd geöffnet und das Amulett freigelegt, doch die Ausstrahlung der Silberscheibe, die nahezu jeden Dämon zwang, zu fliehen oder zumindest das Gesicht abzuwenden, zeigte bei Damon keine Wirkung. Der Unheimliche war stark.
    Superstark.
    Machte es die Kraft des Kristalls, den er mit der Hand sicher umschloß?
    Zamorra begann zu ahnen, daß die Auseinandersetzung anders verlaufen würde, als er sie sich vorgestellt hatte. Damon war nicht Asmodis oder eine andere seiner Kreaturen. Damon war auch nicht wie Pluton, den Zamorra in der Straße der Götter besiegt hatte. [1] Damon war stark und selbstsicher.
    »Du kamst auch nicht allein«, sagte Damon gelassen und schritt an Zamorra vorbei. Dabei berührte er ihn sogar wie kameradschaftlich an der Schulter und zwang ihn zur Drehung. Mit der anderen Hand, die den Kristall hielt, deutete er auf die vier Alptraumwesen. »Sie gehören zu meinen niedersten Dienern und werden doch die Ehre haben, meine Sekundanten zu sein. Du ziehst doch den Zweikampf vor, Zamorra?«
    Der Meister des Übersinnlichen nickte knapp. Er begann sich auf einiges gefaßt zu machen.
    Der nackte Hüne, dessen stattliche Gestalt durchaus anziehend gewirkt hätte, wenn er nicht ein Dämon gewesen wäre, blieb stehen und sah Zamorra an.
    »Welchen Preis setzt du?«
    »Preis?«
    »Du willst mich besiegen«, lachte Damon hart auf. »Du mußt aber auch damit rechnen, daß du verlierst. Was ist dein Preis?«
    »Ich werde nicht verlieren«, sagte Zamorra.
    »Sei dir da nicht ganz so sicher«, erwiderte der Hybride. »Es gibt drei Todesurteile - das von Kerr, das von Byanca und deines. Ich bin gewillt, sie zu vollstrecken, aber erst, wenn ich dich besiegt habe. Deine Anmaßung, mir gegenübertreten zu wollen, gehört bestraft. Ich will dich sterben sehen.«
    Klare Worte, dachte Zamorra. Auch hier war Damon anders als Asmodis. Er prahlte nicht, sondern legte nur nüchtern Fakten dar - wie er sie sah. Es lag keine Überheblichkeit in seinen Worten, nicht einmal eine Drohung. Nur Feststellung.
    Wenn dieser Mann auf der Seite des Guten stände…
    Doch ein Gedanke daran war illusorisch. Er war Zamorras geborener Erzfeind, und er würde sich nicht bekehren lassen. Was Byanca nicht hatte

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