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0191 - Damons letzter Kampf

0191 - Damons letzter Kampf

Titel: 0191 - Damons letzter Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht verlorengehen. Die starke Kämpferin für das Gute, für das Licht, durfte nicht untergehen, nur weil ein Superdämon fallen sollte.
    Nein, sagten Zamorras Augen, und sie schloß die Lider. Ihr ganzes Wesen drückte Kummer und Verzweiflung aus.
    »Warum nicht, Zamorra?« flüsterte sie.
    »Weil ein ganzes Universum dich braucht«, gab er leise zurück. »Du bist mit deinen Para-Kräften tausendmal stärker als ich. Wenn du vergehst, ist der Verlust zu groß. Und du wirst, wenn du ihm entgegentrittst, auf jeden Fall vergehen.«
    »Er aber auch«, sagte sie leise. »Und eine Gefahr ist gebannt.«
    »Der Preis ist zu hoch«, erwiderte der Meister des Übersinnlichen. Seine Hand berührte den Drudenfuß im Mittelpunkt seines Amuletts, und es gab ihm Kraft. »Sollte ich versagen, kannst du das Universum immer noch retten. Aber zuerst muß ich es versuchen.«
    »Er kann dich besiegen.«
    »Er kann, aber er kann auch nicht. Dann bleibst du erhalten.«
    Sie senkte den Kopf. »Ist es denn so schwer, dich zu überzeugen? Weißt du nicht, wie schwer es für mich sein wird? Ohne ihn weiter zu leben?«
    Plötzlich stand Kerr neben ihr. Kerr, der Druide. »Kennst du unseren Christenglauben, Byanca?« fragte er leise.
    Zamorra sah ihn verwundert an. Byanca nickte. »Ja…«, dehnte sie.
    »Für den Erlöser war es schwerer, zu sterben, als es für dich zu leben sein wird«, sagte Kerr dumpf und wandte sich wieder ab.
    »Ihr wollt mich nicht verstehen«, flüsterte sie und wich zurück, Schritt um Schritt. In Zamorra begann etwas zu fressen. Doch, er verstand sie, wenngleich er Kerr nicht verstand. Hatte der mit seiner Bemerkung nicht alles noch viel schwerer und komplizierter gemacht? Aber vielleicht lag das daran, daß Kerr Druide war - und die hatten sich schon immer von den Christen unterschieden, sahen alles etwas anders.
    »Seid ihr endlich fertig mit eurem Zwiegespräch?« schrie Damon.
    Byanca wandte sich abrupt um, taumelte. Nicole Duval fing sie auf. Byanca lehnte sich an sie, barg ihr Gesicht an Nicoles Schulter. Ihr Körper zuckte, leises Schluchzen wurde hörbar.
    Nicoles Gesicht wirkte wie aus Stein geformt.
    Kerr war blaß, die Fäuste geballt, die Lippen ein schmaler Strich. Leicht beugte er sich vor, als wolle er jemanden angreifen.
    Zamorra wandte sich langsam um. Da standen die vier scheußlichen Dämonenknechte. Und da stand Damon. Hoch aufgerichtet, stolz und selbstsicher. Ein barbarischer Krieger, der wußte, was er wollte.
    Siegen!
    Und herrschen.
    »Bist du bereit?« fragte er.
    Zamorra nickte nur, ging langsam auf die nackte Kriegergestalt zu. Seine Hand umklammerte den Schwertgriff fester als je zuvor.
    Damon blieb ruhig stehen, wartete und hob die rechte Hand. Sein Dhyarra funkelte auf, und aus ihm sprang eine schwarze Schwertklinge.
    Die endgültige Entscheidung stand unmittelbar bevor.
    ***
    Nicole fühlte die Angst. Nicht zum erstenmal in ihrem Leben, aber so intensiv wie selten zuvor. Und diesmal war es nicht Angst um ihr eigenes Leben, auch nicht Angst um dèn geliebten Gefährten. Es war mehr.
    Es war Angst vor der gesamten Situation, Angst davor, daß alles der Kontrolle entgleiten konnte. Zu widersprüchlich war Damons Verhalten. Und Byanca…
    Sie weinte sich aus. Nicoles Hände wanderten sanft über Byancas Schultern, durch ihr seidiges Haar.
    »Ganz ruhig, Mädchen«, flüsterte sie leise. »Zamorra wird es schaffen. Er wird eine Lösung finden.«
    »Tod«, hauchte Byanca. »Ich sehe den Tod. Er schwebt über dem Hochmoor. Zamorra kann nur töten, und Damon kann nur töten. Und ich werde ohne ihn…«
    »Sterben?« fragte Nicole betont kühl. »Aus Liebeskummer? Wohl kaum!«
    »Es ist anders, ganz anders«, sagte Byanca leise. »Ihr begreift es alle nicht. Keiner von euch. Nicht einmal du, Nicole Duval.«
    Nicoles Augen schienen zu brennen. Sie sah, wie Zamorra auf den wartenden Fürsten der Finsternis zuschritt, das Schwert in der Hand. Sie sah, wie aus dem Kristall in Damons Hand eine Schwertklinge wuchs, die schwarz war. Magische Energie, zu Materie verfestigt und dabei irgendwie leuchtend. Schwarzes Licht… nur bei den Meeghs hatte Nicole bisher Ähnliches gesehen. Die Dhyarras schienen noch weitaus mehr Geheimnisse zu bergen, als bisher bekannt war.
    Und sie sah noch etwas.
    Die vier Dämonenknechte schoben sich langsam, fast unmerklich näher. Nicole sah ihre Krallenhände, die sich bereits wie probierend öffneten und schlossen.
    Mochte Damon vielleicht auch sein Versprechen halten

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