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0192 - Die Kriegslist des Akonen

Titel: 0192 - Die Kriegslist des Akonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tenpa.
    Er vermutete, daß die Besatzung irgendeine teuflische List plante, um die Akonen doch noch zu überwältigen. Immer wieder dachte Tenpa daran, daß die Terraner keine Möglichkeit hatten, den Suchschiffen gefährlich zu werden. Vielleicht waren sie alle tot, durch einen Unfall ums Leben gekommen. Doch alle vernünftigen Erklärungen, die es für den Zustand der LION gab, vermochten Tenpa nicht zu beruhigen. Das Licht der Scheinwerfer erfaßte die offene Schleuse des Hangars. Tenpa ließ die Geschwindigkeit des Beibootes drosseln. „Steuern Sie dort hinein!" befahl er dem Piloten. Er erwartete, daß jeden Augenblick ein Lichtblitz aufflammte. Doch nichts geschah. An der Spitze der zehn Beiboote glitt Tenpas Schiff in den Hangar der LION hinein. Die Scheinwerfer erhellten die ausgedehnte Halle. Ohne die leiseste Erschütterung setzte das akonische Kleinstschiff auf. Tenpa erkannte, daß der Hangar verlassen war. Zum erstenmal stieg der Verdacht in ihm auf, die Terraner könnten die LION mit Rettungsbooten verlassen haben. Er mußte sich vergewissern, ob diese Vermutung zutraf. Tenpa befahl den Männern, ihre Schutzanzüge anzulegen. Als sie das Beiboot verließen, fühlte Tenpa, daß die fremdartige Umgebung seine Verwirrung steigerte.
    Er hätte sich gern mit Ablebur unterhalten, doch dazu hatte er im Augenblick weder Gelegenheit noch einen vernünftigen Grund. Sie durchquerten den Hangar. Die Energiestationen des terranischen Schiffes schienen lahmgelegt zu sein, denn es blieb überall dunkel. Die Akonen schalteten die Lampen ein, die zur Ausrüstung der Schutzanzüge gehörten. Am Ende des Hangars stießen sie auf einen Antigravschacht. Tenpa nahm eines der herumliegenden Werkzeuge vom Boden auf und warf es über das Geländer des Schachtes. Die künstliche Schwerkraft an Bord der LION war innerhalb des Schachtes nicht aufgehoben.
    Das Werkzeug verschwand blitzschnell aus Tenpas Scheinwerferlicht. Aber allein die Tatsache, daß es eine künstliche Schwerkraft gab, zeigte Tenpa, daß wenigstens ein Teil der Maschinen noch funktionierte. Sollten die Terraner die Reparaturarbeiten abgebrochen haben? Waren sie tatsächlich in Beibooten von der LION geflüchtet? „Wir nehmen den Gang", entschied Tenpa und zeigte in den Korridor hinein, der hinter dem Antigravschacht ins Innere des Schiffes führte. Mit vorgehaltenen Waffen drangen sie tiefer in die LION ein. Sie stießen auf keinen Widerstand. Gespenstische Stille herrschte im Schiff.
    Tenpa ließ seine 'Begleiter die einzelnen Räume untersuchen, an denen sie vorbeikamen. Kein Terraner wurde gefunden. Tenpas Verdacht, daß die Gegner den Schlachtkreuzer verlassen hatten, schien sich zu bestätigen. Allerdings hatten sie erst ein Deck untersucht. Die Besatzung konnte sich irgendwo ins Schiff zurückgezogen haben, um die Akonen irrezuführen. Tenpa teilte mehrere Gruppen ein, die den Befehl erhielten, das Schiff zu durchsuchen. Er selbst kehrte mit drei Männern zum Beiboot seines Schiffes zurück. Ablebur mußte von dieser Entwicklung unterrichtet werden. Tenpa spürte Erleichterung, als das terranische Schiff hinter ihnen zurückblieb. Aber erst, als er an Bord seines Schiffes den Helm des Schutzanzuges ablegen konnte, atmete er auf. Die ganze Zeit über hatte er sich dem Tod näher gefühlt als dem Leben. Er begab sich in die Zentrale und rief Usuth. Bevor Ablebur sich meldete, explodierte an Bord der LION die Bombe. Der Schlachtkreuzer verglühte in einer atomaren Glutwolke. Siebzehn akonische Schiffe, die sich ihm bis auf wenige Meilen genähert hatten, wurden ebenfalls zerstört.
    Die Erschütterung, die durch Tenpas Schiff lief, warf den akonischen Kommandanten von den Beinen. Im gleichen Augenblick ertönte Ableburs Stimme aus dem Lautsprecher. Sie klang ungeduldig. „Was ist passiert, Tenpa?"
    Niemand sah das kurze Zucken im Gesicht von Oberstleutnant Norne Tschato, als die Ortungsgeräte der LION Idie Explosion der LION anzeigten. Tschato schien die Zerstörung seines Schiffes ebenso ruhig hinzunehmen, wie jeder an Bord der Kaulquappe.
    Und Dan Picot, der zum erstenmal bei seinem Kommandanten so etwas wie eine Gefühlsregung hätte erkennen können, befand sich in irgendeiner Kabine im unteren Deck. „Wenn die Akonen bisher noch nicht wußten, was aus uns geworden ist - jetzt gibt es bei ihnen darüber keinen Zweifel mehr", sagte Atlan ruhig. „Sie haben die LION untersucht, ohne eine Spur ihrer Besatzung zu finden. Nach der Explosion können sie

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