0192 - Die Kriegslist des Akonen
Platz zu schaffen. Alle überflüssigen Dinge müssen entfernt werden. Wir brauchen Platz für achthundert Personen."
Picots Gedanken wirbelten durcheinander. Die Probleme türmten sich vor ihm auf. Ein Gedanke jedoch war es, der ihn nicht mehr losließ: was würde geschehen, wenn die Akonen die Kaulquappe orteten? Ein einziger Treffer aus einem Strahlengeschütz mußte an Bord der LION Izu einer unvorstellbaren Katastrophe führen.
Ablebur dachte kaum noch an den Metys. Ständig saß er vor dem Hyperkom und wartete auf Nachrichten von den Suchschiffen.
Inzwischen war das Simban-System gründlich abgesucht worden, ohne daß man eine Spur des Schlachtkreuzers gefunden hatte.
Ablebur zweifelte jedoch nicht daran, daß Gwendolyns Aussagen der Wahrheit entsprachen. Unter Hypnose blieb auch einem Terraner keine andere Wahl, als wichtige Geheimnisse zu verraten. Wahrscheinlich hatte er während des Verhörs einen Fehler gemacht. Wenn sich die LION nicht innerhalb des Simban- Systems befand, dann mußte sie irgendwo im näheren Umkreis sein. Ablebur beschloß, die Suchschiffe in einem Umkreis von hundert Lichtjahren sorgfältige Ortungen ausführen zu lassen. Er begann zu befürchten, daß die Instandsetzungsarbeiten, worüber der Gefangene gesprochen hatte, bereits beendet waren. Unter diesen Umständen wäre jede Suche vergeblich gewesen. Nacht hatte sich über die Wüste gesenkt, aber von den Landefeldern drang genügend Licht bis zum Glashaus herüber, um die Umgebung zu erhellen. Ablebur saß bequem vor den Funkgeräten. Er war allein. Seine Mitarbeiter hatten sich in ihre Quartiere zurückgezogen. Nur das Summen der Apparate durchbrach die Stille. Endlich wurde der Bildschirm hell. Ablebur richtete sich auf und schaltete die Tonwiedergabe auf volle Lautstärke. Verschwommen wurde das Gesicht Tenpas sichtbar, der die Suchschiffe befehligte. Ablebur wartete das Erkennungssignal nicht ab, „Wie kommen Sie voran, Tenpa?" fragte er. Tenpas Gesicht löste sich in flackernde Linien auf. Es wurde zu einer grauschimmernden konturlosen Masse.
Seine Stimme jedoch tönte deutlich hörbar aus dem Lautsprecher.
„Wir haben sie, Befehlshaber."
„Berichten Sie!" drängte Ablebur.
„Nachdem wir das Simban-System gründlich durchsucht hatten, teilte ich den Verband in mehrere Gruppen auf", berichtete Tenpa.
„Ich befahl den einzelnen Kommandanten, die Umgebung des Simban-Systems systematisch durchzusuchen." Seine Stimme klang plötzlich besorgt. „Ich hoffe, daß Sie damit einverstanden sind?"
„Ja, ja", stieß Ablebur ungeduldig .hervor. „Diesen Befehl hätte ich Ihnen erteilt, wenn Sie nicht von selbst auf den Gedanken gekommen wären." Tenpa atmete erleichtert auf. „Vor wenigen Augenblicken orteten drei unserer Schiffe den terranischen Schlachtkreuzer. Er steht bewegungslos im Raum. Wir befinden uns jetzt mit allen Schiffen im Anflug auf die LION. Ich erwarte Ihre Befehle."
„Sie haben jetzt genügend Zeit, Tenpa", sagte Ablebur.
„überstürzen Sie nichts. Umzingeln Sie mit Ihren Schiffen den Gegner. Stellen Sie ein Ultimatum. Sollte es nicht helfen, geben Sie Warnschüsse ab. Setzen Sie danach Prisenkommandos aus, die an Bord der LION gehen. Rhodan, Atlan und Reginald Bull müssen lebend in unsere Gewalt gelangen." Tenpas Gesicht verschwand einen Augenblick vom Bildschirm, tauchte jedoch sofort wieder auf. „Nun erfassen auch die Geräte meines. Schiffes den Schlachtkreuzer", berichtete er. „In kurzer Zeit werden wir ihn erreicht haben." Ablebur ließ sich zurücksinken. Sie waren rechtzeitig im Simban-System angekommen. Nun gab es für die Terraner keine Fluchtmöglichkeit mehr. Der Triumph Ableburs war vollkommen.
Die Kabine war so überfüllt, daß der größte Teil der Männer nur stehen konnte. Dan Picot beobachtete, wie sich Mulligan, der Versorgungsoffizier der LION, langsam zu ihm durcharbeitete.
Picot wußte, daß ihm diesmal keine Ausweichmöglichkeit blieb - er mußte Mulligans Beschwerden wohl oder übel mit anhören.
„Wer sind Sie also, Sir", sagte Mulligan erleichtert, als er vor Picot haltmachte. „Offensichtlich", gab Picot zurück. „Was ist los, Mulligan?"
„Es handelt sich wieder um diesen USO-Spezialisten, um Melbar Kasom. Bevor wir die LION verlassen haben, konnte ich beobachten, daß er sich die Taschen vollstopfte." Mulligan verzog das Gesicht. „In Anbetracht der Tatsache, daß dieser Kasom sowieso den Platz zweier erwachsener Männer benötigt, halte ich es für
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