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0192 - Die Todessekte

0192 - Die Todessekte

Titel: 0192 - Die Todessekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhart Hartsch
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Magie.
    Auch Nicole Duval spürte Unheil und schaute sich besorgt um, noch ehe der Attentäter den Raum betreten hatte.
    Beide gaben in stummen Einverständnis dem Impuls nach und ließen ihre schillernden Cocktails in Stich, räumten die Bar und verließen den Raum durch eine Glastür.
    Der Verschwörer tauchte kurz auf, musterte fast gleichgültig die anwesenden Gäste und beantwortete nicht einmal die hilfsbereite Frage des Barkeepers. Er wandte sich ab und nahm die Fährte der Gesuchten auf, als werde er von einem unsichtbaren Radarstrahl geführt. Er benutzt die gleiche Tür wie vor ihm das flüchtende Paar. Er lief zum gleichen Lift.
    Dort fing ihn ein Hotelangestellter in marineblauer Livree ab und fragte ihn nach seinen Wünschen.
    Der Mann im Trenchcoat sprach nicht. Er klappte nur den Kragen herunter und gewährte dem Erschrockenen einen kurzen Blick auf das Wahrzeichen seiner Geheimgesellschaft.
    Der Angestellte prallte zurück, als habe er auf eine giftige Schlange getreten. Er verbeugte sich pausenlos und verschwand eilig im Hintergrund, um den Unwillen des Eingeweihten nicht zu erregen.
    Der Japaner aber stieg in den Lift.
    Wenige Stockwerke höher verließ er ihn wieder, und obwohl er sicher noch nie im Tokyo Prince Hotel gewesen war, fand er seinen Weg mit traumwandlerischer Sicherheit.
    Vor der richtigen Zimmertür blieb er stehen.
    Er sammelte sich, ehe er die Klinke herunterdrückte, die aber nicht nachgab. Die Tür war verschlossen.
    Der Mann lächelte verächtlich.
    Sato befand sich in der beneidenswerten Lage, gleichzeitig wahrzunehmen, was vor und was hinter der Tür geschah. Sein inneres Auge kannte keine materiellen Sperren und wirkte besser als ein Röntgenapparat.
    Tatsächlich hielten sich Nicole Duval und Bill Fleming in dem Raum auf. Der Amerikaner ließ gerade die Wählerscheibe des Telefons kreisten und versuchte wohl, Hilfe herbeizutelefonieren - kompetentere Unterstützung, als er sie von einem Überfallkommando der Polizei erhalten konnte. Aber er bekam keinen Anschluß, versuchte es immer verzweifelter, weil er nur zu gut wußte, daß die Zeit drängte und ihnen nicht mehr viel blieb, um das Unheil abzuwenden.
    Auch die reizende Französin war sich durchaus der tödlichen Gefahr bewußt, in der sie und ihr Begleiter schwebten. Sie hatten es nicht mit einfachen Gangstern zu tun, die sich der herkömmlichen Mittel bedienten, gefährlich genug, aber nicht unbesiegbar. Hier war eir tückischer Gegner am Werk, der die Gesetze der Natur aus den Angeln hob, wenn er zu den Eingeweihten gehörte und fast alles erreicht, wenn er auf Befehl und mit Unterstützung des Inneren Kreises unterwegs war, um die Feinde der Sekte zu bekämpfen.
    Sato mobilisierte all seine seelische Energie und versuchte, ein Schutzschild aufzubauen für seine Freunde. Er griff in die Auseinandersetzung ein, obwohl er sich nicht vom Fleck rührte und keinen Finger bewegte.
    Der Yashi-Anhänger konzentrierte sich.
    Dann holte er aus. Seine geballte Faust schoß vor und schmetterte gegen die Tür, die aber standhielt. Was ihm sonst spielend gelang, mißglückte schmählich. Verwirrt starrte er auf seine Faust, die sich gerötet hatte und schmerzte nach dem Aufprall.
    Es war, als hole sich der Mann stumm Rat von jemandem, der ihn unsichtbar begleitete. Dann versuchte er es wieder.
    Er sprang vor und zurück, atmete fauchend und auf jene Art, die schon den Samurais bekannt gewesen war. Diese Technik sorgte dafür, daß alle Muskeln des Körpers ausreichend und genügend mit Sauerstoff versorgt wurden, was die Ausdauer und Kampfkraft entscheidend verbesserte und einen unschätzbaren Vorteil bedeutete für den, der diese Kunst beherrschte.
    Wieder griff der Gangster ein.
    Seine Spannung löste sich im hellen Schrei des Karatekämpfers. Er hatte keine Furcht, das ganze Hotel zu alarmieren. Er kannte nicht mehr den eigen Vorteil, nur den Auftrag und war bereit, sein Leben für die Sekte zu opfern, wenn es sein mußte.
    Nicole auf der anderen Seite schrie auf und schlug die Hände vor das Gesicht. Bill Fleming ließ den Telefonhörer fallen und suchte nach etwas, mit dem er sich verteidigen konnte.
    Der Gangster aber feuerte seine geballte Faust ab und knallte bis zum Handgelenk durch das Holz. Wieder schlug er zu und fetzte einen Span aus der Füllung.
    Ein metallisches Licht umrahmte seine Gestalt, die keinen Schmerz mehr zu kennen schien, nur das brennende Verlangen, den Auftrag zu erfüllen und sich zu den Opfern

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