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0193 - Der Mitternachts-Vampir

0193 - Der Mitternachts-Vampir

Titel: 0193 - Der Mitternachts-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du in einen Kinderkopf hinein?« erkundigte sich der Polizist.
    Da schüttelte Dirk Leber den Kopf.
    Suko und ich gingen mit. Im Keller besaß der Sohn des Hauses noch einen kleinen Spielraum. Von der Decke hing eine kleine Schaukel. Die Wände waren bunt bemalt. Mehrere Spiele standen auf dem Boden. Ein Tip-Kick-Fußballspiel war aufgebaut. Die kleinen Figuren lagen auf dem grünen Filz.
    Nur von Helmut entdeckten wir keine Spur.
    Ein paarmal rief Dirk Leber den Namen seines Sohnes. Eine Antwort bekam er nicht.
    »Er ist weg!« stellte er flüsternd fest.
    Ich räusperte mich, während die anderen schwiegen. »Macht er das öfter?« fragte ich dann.
    »Ja, nein, eigentlich nicht.«
    »Was denn nun, Herr Leber?«
    »Sie wissen ja selbst, wie Jungen sind. Die kriegen es in den Kopf und verschwinden einfach, wenn ihnen eine so gute Idee gekommen ist.«
    »Das kenne ich.«
    »Vielleicht ist er zu einem Freund gegangen«, vermutete Kommissar Mallmann.
    »Wäre möglich.«
    »Hat er denn einen bestimmten Freund?« fragte Suko.
    Dirk Leber nickte. »Und wie. Den Klaus Sommer.« Der Mann stand bereits am Telefon und tippte die Nummer in die Tastatur. Er wartete einen Moment, begrüßte die Angerufene und fragte nach seinem Sohn.
    Er hörte zu. Dabei nagte er auf der Unterlippe und fuhr sich mit der freien Hand durch das Haar.
    »Frau Sommer schaut mal nach«, meldete er uns, wobei sein Gesicht einen gespannten Ausdruck annahm. »Wie sagen Sie? Ihr Sohn ist auch nicht da? Nein, hier sind beide nicht. Das war eine falsche Annahme Auf jeden Fall vielen Dank für Ihre Mühe. Wir werden ihn schon finden. Genau, davon bin ich überzeugt.«
    Dirk legte auf.
    »Klaus ist auch verschwunden«, murmelte er. »Und er hat nichts gesagt. Einfach weg.«
    »Da steckt doch was dahinter!« rief Emil Michorek mit Donnerstimme. »Das kann mir keiner erzählen.«
    Der Meinung waren wir inzwischen auch.
    »Ich könnte eine Fahndung einleiten«, fuhr der Wachtmeister fort und schaute Kommissar Mallmann dabei an.
    Will hob die Schultern. »Hat es Sinn?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wissen Sie vielleicht, Herr Leber, wo sich die beiden Jungen befinden könnten?« wandte ich mich an den Vater.
    »Nein.«
    »Gibt es bestimmte Stellen und Orte, die sie gern besuchen?« fragte Suko.
    »Spielplätze, Fußballplätze«, präzisierte Kommissar Mallmann.
    »Lassen Sie mich nachdenken«, sagte der Mann mit tonloser Stimme.
    »Sie sind oft im Wald, aber der ist groß, und da gibt es zahlreiche Höhlen und Verstecke. Die Kinder haben sie sich zum Teil selbst gebaut. Dort sind sie meistens.«
    »Der Steinbruch!«
    Wir alle schauten Wachtmeister Michorek an, der die Vermutung ausgesprochen hatte. »Es kann nur der Steinbruch sein, denn da findet man die Kinder des öfteren. Dirk, erinnere dich daran, wie ich dir vor ein paar Monaten deinen Jungen zurückgebracht habe. Er hatte sich auch im Steinbruch herumgetrieben.«
    »Das stimmt«, erwiderte Herr Leber und meinte dann: »Dieser Steinbruch bringt mich auf eine Idee.«
    »Welche?« fragte ich.
    »Da gibt es eine alte Geschichte, Herr Sinclair, die mit der Burg zusammenhängt. Vor langer Zeit stand hier in der Gegend eine Burg. Sie ist aber zerstört worden. Trümmer und Fragmente liegen noch im Wald. Burg und Steinbruch stehen dicht beieinander. Und die Legende sagt, daß in dieser Burg früher ein alter Vampir gehaust hat. Man nannte ihn den Mitternachts-Vampir.«
    »Dann hätten wir ja den Täter«, sagte mein chinesischer Freund.
    Der Wachtmeister hüstelte. »Glauben Sie wirklich, daß es ein Vampir gewesen ist?«
    »Ja.«
    Emil Michorek lachte. »Das müssen Sie mir erst beweisen. Ich habe einen Vampir bisher nur im Fernsehen gesehen. Dracula jagt Mini- Mädchen und so.«
    »Vampire gibt es tatsächlich«, unterstützte Kommissar Mallmann meinen Kollegen.
    »Wenn Sie das sagen.«
    Ich zog unter die Diskussionen einen Schlußstrich. »Da uns bisher keine andere Idee gekommen ist, müssen wir davon ausgehen, daß es tatsächlich dieser in der Legende erwähnte Vampir war, der Ihre Frau gestern Nacht geholt hat, Herr Leber.«
    »Das kann ich nicht begreifen.«
    »Ich weiß, daß es schwer ist. Nur möchte ich Sie fragen: Kennt Ihr Sohn die Legende ebenfalls?«
    »Kann sein, genau weiß ich es nicht.«
    »Er hat also nie von Vampiren gesprochen.«
    »Doch, schon mal. Meine Frau hat mir davon erzählt. Ein Junge aus der Nachbarschaft, er ist schon älter und Klaus' Bruder, hat immer von Vampiren gesponnen. Die

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