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0193 - Der Mitternachts-Vampir

0193 - Der Mitternachts-Vampir

Titel: 0193 - Der Mitternachts-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schule, während er noch warten mußte, obwohl er auch lieber gegangen wäre.
    »Wo kann er sich denn verstecken?« fragte Helmut.
    »Überall.«
    »Aber da ist doch Licht.«
    »So meine ich das auch nicht. In den Höhlen, die es hier gibt. Wir haben immer hier gespielt, und ich war sogar in einer Höhle drin, wo sich die anderen nicht getraut haben.«
    »Wirklich?« staunte Helmut.
    »Klar. Zusammen mit meinem Bruder. Wir haben nach dem Vampir gesucht. Aber nichts verraten.«
    »Klar, Ehrensache. Aber habt ihr ihn gesehen?«
    »Nein, das war wohl die falsche Höhle.«
    »Wo ist sie denn?«
    »Auf der anderen Seite.«
    Helmut zog die Nase hoch. »Sollen wir dahin laufen?«
    »Die Höhle ist doch leer.«
    »Vielleicht jetzt nicht mehr?«
    Klaus scharrte mit der Fußspitze Laub auf. »Ich weiß nicht so recht, ob wir das wirklich sollen.«
    »Angst?«
    »Quatsch, ich habe doch keine Angst. Schließlich weiß ich mehr von Vampiren als du.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    Klaus fuhr herum. »Willst du damit sagen..«
    Er schluckte und ballte die Hände. »Nimm das sofort zurück!«
    »Nein!«
    Da griff Klaus an. Er stürzte sich mit schwingenden Fäusten auf den kleineren Helmut. Der versuchte noch auszuweichen, doch er schaffte es nicht so recht. Und als er zurück glitt, trat er auf den Abhang, bekam Schwung und verlor das Gleichgewicht.
    Helmut landete im Laub. Er überkugelte sich, riß Blätter mit hoch, kleinere Zweige und sogar Äste. Mit den Hacken wühlte er die Erde auf, und er sah, wie Klaus auf ihn zustürzte, ebenfalls fiel und auf ihn prallte.
    Ineinanderverkrallt rollten die beiden Kinder den Hang hinunter, den sie zuvor so mühsam erklettert hatten.
    Ein Baumstumpf hielt sie schließlich auf. Breit und rund ragte er aus dem Boden. Pilze umgaben ihn wie eine weiße Schicht. Helmut lag unten, Klaus auf ihm.
    »Gib auf!« keuchte der größere.
    »Nein!«
    Da drückte Klaus noch fester zu. Mit beiden Händen hielt er die Schultern des Kleineren umfasst. Er stemmte sich dagegen, hochrot lief sein Gesicht an, während sich das von Helmut verzerrt hatte.
    »Gibst du jetzt auf?«
    »Ja, ja!« keuchte Helmut.
    Sofort ließ Klaus los und sprang hoch. Dabei ruderte er mit den Armen, weil er das Gleichgewicht halten wollte.
    Helmut erhob sich mühsamer. Er sah das Grinsen auf dem Gesicht seines Freundes. Und mit überzeugender Stimme sagte Klaus: »Ich bin wirklich der Stärkere!«
    Helmut nickte schweratmend. Dann schluckte er und fragte: »Sollen wir nicht wieder hochgehen?«
    »Meinet…meinetwegen…«
    »Was wollt ihr denn da?« fragte hinter ihnen eine Frauenstimme.
    Die beiden Jungen fuhren herum.
    Während sich von den Lippen des Größeren ein Schrei löste, wurden die Augen des Jüngeren groß.
    Helmut konnte kaum glauben, was er sah.
    Vor ihm stand seine Mutter!
    ***
    »Mutti!« flüsterte er.
    »Ja, ich bin es.« Gabi lächelte schmal.
    »Aber wieso bist du plötzlich hier?«
    Der Kleine wischte sich über die Augen, die plötzlich vor Freude glänzten. Er wollte auf seine Mutter zulaufen, doch einem Instinkt heraus folgend, hielt ihn Klaus am Arm fest. »Nicht!«
    »Aber sie ist meine Mutter!« schrie Helmut. Er wollte sich losreißen.
    »Laß ihn!« sagte Gabi Leber.
    Da gehorchte Klaus. Beide Jungen sahen, wie sich die Frau in Bewegung setzte. Sie ging um einen Baumstamm herum und lächelte.
    Gabi trug noch immer die gleiche Kleidung wie in der Nacht, nur war sie verschmutzt, und auch in ihren blonden Haaren klebte Dreck.
    Es war eine unwirkliche Szene, und die Geräusche im Wald schienen einzufrieren. Beide Jungen zeigten sich nicht nur verwundert, sondern auch geschockt.
    Sie atmeten mit offenem Mund. Nur das Laub raschelte, als sich die Frau voranbewegte.
    »Warum bist du weggelaufen, Mutti? Und wo ist der Vampir?« fragte der kleine Helmut.
    »Welcher Vampir?«
    »Der dich geholt hat.«
    »Nein, mein Junge. Mich hat keiner geholt.« Gabi blieb vor ihrem Sohn stehen, streckte den Arm aus und streichelte dem Kleinen über das Haar, wie sie es so oft getan hatte.
    »Ich…ich habe den Vampir aber gesehen.«
    »Nein, es war ein Freund, der mich abgeholt hat. Wir sind spazieren gegangen und haben sogar etwas gefunden.«
    »Was denn, Mutti?«
    »Soll ich es dir zeigen?«
    »Ja.«
    »Dann komm mit.« Die Augen der Frau nahmen plötzlich einen seltsamen Glanz an.
    Helmut zögerte. Er schaute erst seinen Freund Klaus an, der jedoch nichts sagte, sondern nur zu Boden starrte.
    »Was ist?« fragte die Frau.

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