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0193 - Der Mitternachts-Vampir

0193 - Der Mitternachts-Vampir

Titel: 0193 - Der Mitternachts-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schimmerten sie auch weiß. Eine sehr seltsame Formation, so wie der Stein gewachsen war.
    Und dann sahen sie die Höhle.
    Kaum hatten die beiden Jungen und auch die Untote sie entdeckt, blieben sie stehen.
    »Da ist es!« sagte Gabi Leber.
    Helmut und Klaus waren stehengeblieben. Während Klaus mit offenem Mund dastand und man ihm anmerkte, daß er sich fürchtete, runzelte Helmut die Stirn.
    »Da sollen wir rein?« fragte er. »Ja, warum nicht?«
    »Mutti, ich habe Angst.«
    Die Vampirin lachte. »Das brauchst du nicht, mein Kleiner. Ich bin bei dir, und ich habe auch keine Angst, wie du siehst.«
    »Aber…aber…«
    »Nichts aber. Wir gehen hinein.« Die Geduld der Untoten war erschöpft. Ihre Augen blitzten. Als sie diesmal den Mund öffnete, da war sie nicht mehr so vorsichtig. Die beiden Eckzähne schimmerten als Zeichen des Bösen.
    Zum Glück sahen es die beiden Kinder nicht.
    Helmut wollte nicht. Seine Angst wurde plötzlich zu groß. Und die Furcht vor seiner Mutter. Dem Kleinen war eine Erkenntnis gekommen, die er selbst nicht fassen oder begreifen konnte. Es war vielleicht der Urinstinkt eines Menschen.
    »Nein!« schrie er.
    Da griff die Untote zu. Und diesmal kannte sie keine Rücksicht. Fünf Finger bohrten sich in die Schulter des kleinen Jungen. Helmut war einfach zu überrascht, um sich gegen den Griff zu stemmen. Er stolperte genau dorthin, wo seine Mutter es haben wollte, auf den Eingang des Stollens zu, der wie ein düsteres Auge wirkte, das sich mitten in der Wand befand.
    Klaus stand starr.
    Er konnte nicht begreifen, was die Frau machte. Schwer holte er Luft.
    Seine Augen wurden groß, und er sah und hörte mit an, wie die Frau regelrecht fauchte und ihren Jungen dann in die Höhle hineinwarf.
    Im gleichen Augenblick erschien dort ein Schatten.
    Der Vampir!
    Zwei Hände griffen zu. Bevor sich Helmut versah, wurde er hochgehoben, herumgedreht und weiter in die Dunkelheit hineingeschleudert. Erst jetzt wurde Klaus bewußt, daß er sich auch in großer Gefahr befand. Er wollte sich herumwerfen und fliehen, es war schon zu spät.
    Der Vampir hatte ihn bereits entdeckt und handelte.
    Er kam wie ein Ungeheuer. Groß und wuchtig. Dabei trug er noch immer seinen grauen Mantel. Das Gesicht wirkte bleich, die Zähne standen hervor, die Arme hatte er ausgestreckt, und aus seiner Kehle drang ein schauriges Geräusch.
    Klaus konnte nicht so schnell reagieren. Auch wenn er es gewollt hätte, der Vampir war einfach schneller.
    Hart packte er zu.
    Klaus bekam einen Schlag, der ihn zu Boden warf. Zum Glück fiel er auf das Laub, dann war der Blutsauger über ihm und riß ihn hoch. Seine Augen funkelten voller Gier. Er legte einen Arm um den Hals des Jungen und nahm ihn in einen sogenannten Schwitzkasten. Der Schrei des Kindes verstummte in einem Röcheln. Rücksichtslos wurde Klaus weitergezerrt. Bisher hatte er seinen gefundenen Stock krampfhaft festgehalten, nun ließ er ihn los.
    Der Vampir tauchte mit dem Jungen in das Dunkel des Stolleneingangs, wo nur in der Ferne ein rötliches Licht schimmerte.
    Ein paar Schritte entfernt wartete Gabi Leber mit ihrem Sohn. Der Begriff Sohn war jetzt falsch. Für sie war der Kleine nur noch eine Beute.
    Klaus weinte und kreischte. Der Widerstand war in ihm erwacht, und er überflügelte sogar noch die Angst. Er wehrte sich, schlug mit seinen kleinen Fäusten zu und traf auch.
    Ein paar Sekunden nur, dann hatte der unheimliche Blutsauger alles fest im Griff.
    Das Schreien erstickte. Klaus wurde schlaff im Griff des Vampirs, der seinen Arm jetzt zurücknahm und den Jungen lachend hoch hievte.
    Als hätte er die Krallen einer Katze, so sehr klammerte sich Helmut an seiner Mutter fest. Auch er weinte und flehte die Person an, die er als Mutter akzeptierte.
    »So hilf ihm doch!« schluchzte er. »Mutti, warum tust du nichts? Er macht ihn noch tot…«
    Gabi lachte nur. Sie griff sogar noch fester zu, um ihren kleinen Sohn bei sich zu halten. »Komm mit«, sagte sie. »Komm endlich mit. Die anderen warten.«
    »Wer sind sie?«
    »Das wirst du früh genug sehen.« Sie hob den Kopf und schaute Morro an. Obwohl der Vampir nur schattenhaft zu sehen war — er hatte sich weiter in den Stollen zurückgezogen —, nickte er, und die Frau sah das Nicken.
    Sie zerrte ihren Sohn weiter.
    »Mutti!« Grell schnitt die Stimme des Kleinen durch den Stollen und hallte an den Stollenwänden entlang. »Wo bringst du mich hin? Ich will nicht. Ich will nicht zu den anderen.«
    »O doch. Sie

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