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0193 - Der Mitternachts-Vampir

0193 - Der Mitternachts-Vampir

Titel: 0193 - Der Mitternachts-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fragmente übrig. Man sah es wenigstens nicht, daß hier einmal eine Burg gestanden hatte.
    Ein paarmal kletterte ich auf die Steine und hatte Mühe, auf dem Laub nicht auszurutschen, das einen feuchten Film über die Fragmente gelegt hatte.
    Hin und wieder sah ich zu Suko. Auch er schaute sich immer wieder um, blieb mal stehen, drehte sich, aber er sah nur das gleiche wie ich.
    Die Stimmen der anderen klangen weiter entfernt. Das Organ des Wachtmeisters hörten wir allerdings heraus. Die Burg hatte früher auf einem Hügel gestanden. Den gab es jetzt noch. Als ich dessen Kuppe erreicht hatte, sah ich, daß es auf der anderen Seite steil abfiel, denn dort begann der Steinbruch. Man konnte an seinem Rand entlanggehen, auf einem relativ schmalen Pfad. Schaute ich nach links, sah ich unten nicht nur das Wasser des kleinen Grubensees schimmern, sondern auch unsere Wagen parken. Die Fahrzeuge wirkten ziemlich klein. Erst jetzt war zu merken, wie hoch wir gegangen waren.
    Suko kam auch.
    »Hast du etwas entdeckt?« fragte ich ihn.
    Der Chinese nickte. »Spuren, John. Und zwar im Laub. Die Blätter waren ziemlich aufgeworfen, als wäre dort jemand hindurchgeschritten. Man konnte die Bahn sehen.«
    »Mehrere Personen?«
    »Wahrscheinlich.«
    Ich war wie elektrisiert. »Wo führt der Weg oder zeigen die Spuren hin?«
    »Das habe ich noch nicht herausgefunden. Ich wollte dir erst Bescheid geben.«
    Wir gingen sofort weiter. Auf die anderen zu warten, hatte keinen Sinn.
    Es wäre reine Zeitverschwendung gewesen. Beide folgten wir den Spuren, die Suko entdeckt hatte. Sie waren wirklich noch gut zu sehen.
    Es gab einige Stellen, die uns besonders mißtrauisch machten. Dort war das alte Laub regelrecht aufgewühlt worden. Mir kam es vor, als hätte an dieser Stelle jemand gekämpft. Von dort aus führten die Spuren weiter, und wir sahen tatsächlich ein Ziel.
    Nahe der Wand gab es einen dunklen Fleck, der sich beim Näherkommen als eine Höhle oder deren Eingang entpuppte. Ein Stollen in dem Hügel oder Fels.
    Das war ein Ding!
    Suko schaute mich fragend an. Seine Gedanken drehten sich bestimmt um die gleiche Folgerung wie meine. Hatten wir es geschafft?
    Waren wir wirklich am Ziel?
    »Sollen wir auf die anderen warten?« fragte der Chinese.
    Ich gab keine Antwort, sondern schaute mir den Boden an. Es lag auf der Hand, daß hier jemand gegangen war. Deutlich erkannten wir dies an den Spuren.
    Zwei Schritte brachten mich zum Eingang des Stollens. Ich schaute in die Dunkelheit.
    Finster war es schon, aber in der Ferne glaubte ich, ein rötliches Licht zu sehen. Einen etwas unruhigen Schein, der durchaus von Fackeln stammen konnte.
    Ich machte Suko darauf aufmerksam.
    Mein Freund und Kollege schaute ebenfalls nach. Er war der gleichen Meinung wie ich.
    Bevor wir uns entschließen konnten, den Stollen zu betreten, kamen auch die anderen. Der dicke Wachtmeister Michorek stampfte schwer durch das Laub. Sein Atem war unregelmäßig, er schnaufte wie ein alter Gaul, der nicht mehr konnte.
    »Wir haben es!« rief Suko.
    Wills Augen leuchteten. »Und?«
    »Ein alter Stollen«, erwiderte Suko.
    Emil Michorek nickte. »Den kenne ich«, sagte er. »Der stammt noch aus dem Krieg, ist aber viel älter. Wie es heißt, soll es damals einen Geheimgang von der alten Burg gegeben haben. Das muß er sein.«
    »Dann sehen wir doch nach«, schlug ich vor.
    »Meinen Sie?« fragte der Wachtmeister.
    Ich lächelte. »Wieso? Haben Sie Angst?«
    »Wohl ist mir dabei nicht. Ich wäre dafür, daß wir Verstärkung holen.«
    Da hatte er uns nicht auf seiner Seite. Wir drei widersprachen, waren allerdings einstimmig dafür, daß der dicke Michorek zurückblieb. Als Wache.
    Er wand sich zwar, doch in Wirklichkeit war er über die Lösung froh, die wir gefunden hatten. Wir schärften ihm noch einmal ein, die Augen offenzuhalten, dann betraten wir den Stollen…
    ***
    Fünf Särge!
    Und die beiden Jungen standen davor.
    Sie zitterten vor Angst, denn das, was sie hier sahen, war deshalb so schaurig, weil sie es sonst nur in den bunten Heften gesehen hatten. Die konnte man zuklappen, wenn man sich fürchtete. Hier jedoch war alles anders. Das erlebten sie richtig. Kein Traum, kein Buch, sondern Realität.
    »Mutti, bitte…«, weinte der kleine Helmut.
    Seine Mutter lachte nur. Sie brachte ihrem Sohn keine Gefühle mehr entgegen. Für sie war er nur ein Objekt, das sie benötigte, um zu überleben.
    Klaus erging es nicht anders. Er stand da und bebte. Seine Augen

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