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0193 - Der Mitternachts-Vampir

0193 - Der Mitternachts-Vampir

Titel: 0193 - Der Mitternachts-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dieses Geräusch allerdings ging unter. Die übrigen Blutsauger waren nur mit den Kindern beschäftigt.
    Als Barbara Scott das Oberteil des Sargs weit genug zurückgeschoben hatte, richtete sie sich auf und schaute über den Sargrand.
    Für höchstens eine Sekunde huschte das Lächeln über ihr Gesicht.
    Sie hatte das gesehen, was sie wollte.
    Die Maschinenpistole!
    Lady X brauchte nur den Arm auszustrecken, um die Waffe an sich zu nehmen, was sie auch tat. Sie hätte sie eigentlich nicht mehr nötig gehabt. Ein Vampir mit einer Maschinenpistole. Irgendwie war das paradox. Aber die Scott war so mit dieser Waffe verwachsen, daß sie einfach nicht mehr davon los konnte. In ihrem Leben als Mensch hatte die MPi die dominierende Rolle gespielt. Und das sollte auch in Zukunft so bleiben, obwohl sie eine Untote war. Doppelt genäht hielt eben besser.
    Es gelang der Scott tatsächlich, die MPi an sich zu nehmen, ohne daß es bemerkt wurde. Wie ihre Arme, so verschwand auch die Waffe im Sarg.
    Jetzt lag sie in der Totenkiste und konnte erst einmal beobachten. Sie haßte ihre Artgenossen, denn diese hatten sich gegen sie gestellt. Sie wollten Vampiro-del-mar und Lady X nicht akzeptieren, und deshalb mußten sie zusehen, wie sie allein weiterkamen.
    Inzwischen hatten die drei Blutsauger den Kreis noch enger gezogen.
    Der Mitternachts-Vampir und seine beiden Bräute steckten voller Gier.
    Sie wollten das Blut. Ihnen war es egal, ob sie es von Männern, Frauen oder Kindern bekamen.
    Die Kinder hatten Todesangst. Vorhin waren sie in ihrer Verzweiflung über den eigenen Schatten gesprungen, das war nun nicht mehr möglich. Längst am Ende ihrer Kräfte starrten sie die Todfeinde an.
    Helmut hatte seine kleine Hand um das Kreuz geklammert. Schon einmal war es sehr wertvoll gewesen, der Vampir hatte sich daran seine Hand verbrannt.
    Vielleicht half es auch diesmal.
    Es schien, als hätte Morro die Gedanken des Kleinen erraten, denn er hob die Hand und drehte sie nach außen, so daß Helmut auf die Innenfläche schauen konnte. Der Widerschein der Fackeln tanzte über die Fläche, ließ die Haut rötlich erscheinen, aber der Junge sah deutlich den dunklen Fleck.
    Dort hatte das Kreuz die Handfläche getroffen.
    Ein unübersehbares Warnmal!
    »Diesmal nicht«, flüsterte der Blutsauger. »Ich bin gewarnt. Ich werde deine Kette zerreißen, das Kreuz kann mir nichts antun, du kleines Miststück.« Er kicherte, duckte sich zusammen und breitete dann seine Arme aus, weil er die beiden Bräute daran hindern wollte, sich ebenfalls zu nähern. »Ich werde zuerst trinken. Euer Blut wird mich stärken!«
    Er sprach die Worte und stieß sich ab.
    Nicht Helmut faßte er, sondern Klaus. Der Junge besaß kein Kreuz, er war völlig unbewaffnet, sein Hals wurde nicht geschützt, und der Kleine brüllte angsterfüllt, als er an den Vampir herangerissen wurde.
    »Neiiiinnn!« Sein Schrei zitterte durch die Höhle. Sein Echo und das Lachen des Blutsaugers vermischten sich.
    Gegen Morro hatte Klaus keine Chance. Hart riß der Blutsauger den Kleinen an sich. Schon bog er dessen Kopf zurück, die Haut am Hals spannte sich, zwei Zähne näherten sich dem Fleisch, und die Spitzen waren bereit, in die Adern zu stoßen.
    Verzweifelt zerrte der kleine Helmut an seinem Kreuz. Er wollte es trotzdem versuchen. Um es vom Hals zu bekommen, mußte er es über den Kopf ziehen.
    Zu eng lag die Kette.
    Da huschten die weiblichen Wiedergängerinnen vor. Sie wollten den zweiten Jungen.
    Helmut machte noch eine Bewegung nach rechts, dabei versuchte er, unter den zupackenden Händen der Untoten hinwegzutauchen, doch die waren schneller.
    Ihre Griffe waren wie Eisenklammern, als sie den Kleinen festhielten und nicht mehr hergeben wollten.
    Und da peitschte eine Männerstimme: »Laßt sie los!«
    ***
    Ich hatte gesprochen.
    Unhörbar waren Will Mallmann, Suko und ich herangeschlichen.
    Leider hatten wir nicht früher eingreifen können, der Weg war doch weiter gewesen, als wir dachten.
    Jetzt sah es böse aus.
    Wir hatten uns verteilt. Ich stand in der Mitte, Suko und Will rechts und links von mir.
    Schußbereit hielten wir unsere Waffen. Das Kreuz glänzte vor meiner Brust. Unsere Gesichtszüge waren eingefroren, die Lippen bildeten einen Strich.
    Wir waren zwar im letzten Augenblick gekommen, trotzdem hatten wir nicht gewonnen. Den Vampiren war es gelungen, sich ihre Geiseln zu schnappen, und die Jungen standen für uns so ungünstig, daß wir nicht schießen konnten. Bei

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