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0193 - Der Mitternachts-Vampir

0193 - Der Mitternachts-Vampir

Titel: 0193 - Der Mitternachts-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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normalen Lichtverhältnissen vielleicht, hier sah die Sachlage anders aus, im flackernden Schein der Fackeln, die an den Wänden hingen, war nichts zu machen.
    Sie hatten uns gesehen. Ihre Bewegungen waren plötzlich eingefroren, denn unser plötzliches Auftreten hatte sie wirklich überrascht. Sie wußten im Moment nicht, wie sie sich verhalten sollten und blieben erst einmal stehen.
    Abwartend, lauernd…
    Ich schaute auf die Jungen. Aus den Berichten wußte ich, daß der kleinere der beiden Helmut war. Er wurde von zwei weiblichen Vampiren umklammert, während der eigentliche Blutsauger, von dem immer die Rede gewesen war, sich Klaus als Geisel genommen hatte. Und es sah wirklich nicht so aus, als würde er ihn je wieder loslassen.
    Die Jungen hatten große Angst. Dieses Gefühl stand auf ihren Gesichtern und wirkte wie festgefroren. Ich mußte und wollte sie beruhigen, deshalb lächelte ich, bevor ich sagte: »Keine Angst, euch wird schon nichts passieren!«
    Auch die Blutsauger hatten die Worte vernommen. Der Vampir reagierte.
    »Bist du dir da sicher?« höhnte er. »Ihr seid zwar bewaffnet, aber ihr könnt gegen uns nichts ausrichten. Euer Blut wird uns köstlich munden.«
    »Versuch es«, sagte Suko. »Versuch es nur, und du wirst dein blaues Wunder erleben!« Der Chinese stand leicht geduckt da, die Dämonenpeitsche in der linken und die Beretta in der rechten Hand. Er würde sich ohne Rücksicht auf die Untoten stürzen, ebenso wie Will Mallmann, dessen Pistolenmündung auf die beiden Vampirinnen wies, während ich den Mitternachts-Vampir unter Kontrolle hielt.
    Die Jungen sagten nichts. Sie atmeten nur schwer, und in ihren Augen schimmerte die grenzenlose Panik.
    »Laßt sie los!« warnte ich noch einmal.
    »Nein!« schrie Morro und einen Augenblick später sprach er eine der Bräute an. »Los, packt sie!«
    Noch nie hatte ich eine Untote gesehen, die das Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden trug. Sie kam dem Befehl sofort nach, löste sich von dem Jungen und ging auf Suko zu. Leicht geduckt schritt sie, den Mund geöffnet, die Augen starr und die Pupillen verdreht. Sie war bereit, zuzuschlagen.
    Der Chinese ließ sie kommen.
    Leicht vornüber gebeugt stand er da. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Und als die Untote zugreifen wollte, da schlug er zu. Die Bewegung war kaum mit den Augen zu verfolgen. Aus dem Handgelenk.
    Die drei Riemen der Peitsche wischten plötzlich nach vorn, drehten sich zur Seite und trafen ihr Ziel.
    Die Blutsaugerin rechnete mit allem, nur nicht damit, daß Schwarze Magie in der Peitsche steckte. Sie schaffte es nicht mehr auszuweichen, und die drei Riemen der Dämonenpeitsche wickelten sich in Hüfthöhe um ihren Körper.
    Sie brüllte auf.
    Es war ein uriger Schrei, wie ich ihn von Blutsaugern her kannte, wenn sie getroffen wurden und gräßliche Schmerzen verspürten. Danach zuckte sie zusammen, beugte sich nach vorn, wobei ihre Arme herab fielen und pendelten.
    Ihr Gesicht verzerrte sich in panischem Schrecken, und als sie zu Boden krachte, löste sie sich bereits auf. Rauch drang aus ihrer Kleidung, die Haut wurde dunkel, und wenig später krümelte erste Asche aus den Schnittstellen.
    »Noch jemand?« fragte der Chinese.
    Seine Stimme hallte nach, weil es plötzlich still geworden war. Morro mußte der Schock hart getroffen haben. Er hatte gesehen, wie seine Braut gestorben war und wußte nun, daß wir Waffen besaßen, mit denen wir auch dämonische Wesen erledigen konnten.
    Das war nicht leicht für ihn, damit fertig zuwerden.
    »Jetzt siehst du, wer der Sieger bleibt!« sagte ich hart.
    Er duckte sich, als hätte er einen Schlag bekommen. Sein Blick wieselte in die Runde, er flog auch an uns vorbei, zu den Särgen hin, die wir bei unserem Eintritt ebenfalls wahrgenommen hatten. Für mich war es völlig normal gewesen, in dieser Höhle Särge zu finden. Wo Vampire hausten, befanden sich auch ihre makabren Ruhestätten.
    »Keiner hilft dir!« flüsterte ich. »Keiner.« Während dieser Worte ging ich auf ihn zu.
    »Bleib stehen!« schrie er. »Ich beiße sonst zu!«
    Es war eine Drohung, über die ich nicht lachen konnte, denn die Zähne befanden sich noch immer nur eine Idee vom Hals des Jungen entfernt. Während der gesamten Zeit hatte er sich nicht gerührt, und wenn, dann hatte er sein Opfer mitgezogen. Dieser Blutsauger wußte haargenau, wie er es anstellen mußte.
    Ich zögerte.
    Der Vampir wußte wirklich nicht, was er machen sollte. Allerdings glaubte ich,

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