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0193 - Der Mitternachts-Vampir

0193 - Der Mitternachts-Vampir

Titel: 0193 - Der Mitternachts-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinterließen.
    Obwohl er vor Angst fast verging, wollte er doch seine Mutter retten.
    Dieser fremde böse Mann sollte ihr nichts tun. So etwas wie Beschützerinstinkte erwachten in dem Jungen.
    Ohne auf die Gefahr zu achten, in die er sich begab, sprang er den Vampir an. Er krallte sich an dem grauen Mantel fest und trat mit seinen Füßen so fest zu, wie er nur konnte. Dabei traf er die Beine des Vampirs, der zwar keine Schmerzen spürte, doch die Berührung an sich war ihm lästig.
    Er ließ Gabi Leber los, so daß sie zu Boden fiel und erst einmal liegenblieb. Dann fuhr er herum.
    Weit hatte er sein Maul aufgerissen, das Gesicht war zu einer Grimasse geworden, und dann stürzte er sich auf den Jungen. Dieser Unhold nahm keine Rücksicht darauf, daß er es hier mit einem Kind zu tun hatte.
    Helmut wollte schreien, doch da waren plötzlich die Hände, die sich um seinen Hals legten und zudrückten.
    Der Junge hätte keine Chance gegen den Vampir gehabt, normalerweise nicht, aber er trug sein Kreuz um den Hals. Es lag ziemlich eng, die Kette spannte sogar ein wenig, und das war Helmuts Glück.
    Der Vampir brüllte plötzlich auf, kaum daß sich seine Hände um den Hals des Kleinen geschlossen hatten. Er zuckte zurück, riß die Arme hoch und drehte die Handflächen nach außen.
    Mit der linken hatte er das Kreuz berührt. Es war längst nicht so stark wie das des Geisterjägers John Sinclair, aber allein seine Anwesenheit hatte ausgereicht, um den Vampir zu erschrecken und ihm eine Verletzung beizubringen.
    Wo der Handballen saß, zeichnete sich deutlich der Abdruck des kleinen Kreuzes ab.
    Er war in die Haut hinein gebrannt. Ein Zeichen!
    Der Vampir krümmte sich. Er schlenkerte dabei seinen Arm, als würde er in Flammen stehen. Seine Augen waren weit, mit denen er den Jungen anschaute.
    Helmut begriff noch nichts. Er war nur froh, daß er die Hände nicht mehr um seinen Hals spürte und war deshalb bis zur Wand hin zurückgewichen.
    Dort stand er Angst schlotternd.
    Der Blutsauger aber ließ sich nicht aufhalten. Nur hatte er es jetzt eiliger, denn er wollte nicht noch einmal Bekanntschaft mit dem Kreuz machen.
    Bevor sich Helmut versah, hatte sich der Vampir gebückt. Im nächsten Moment zeigte er, welch eine Kraft in seinem untoten Körper steckte. Er wuchtete die Frau hoch und warf sie über seine Schulter. Dann verließ er das Zimmer und polterte die Treppe hinunter.
    Zurück ließ er einen völlig verzweifelten sechsjährigen Jungen…
    ***
    »Also, Dirk, dann mach's mal gut«, sagte der Pfarrer zu ihm, als sich der Stammtisch auflöste und schlug ihm auf die Schulter. »Laß dich mal wieder in der Kirche sehen. Das kann keinem schaden.«
    Dirk Leber stützte seine rechte Hand auf eine Stuhllehne. »Wird schon klargehen, Herr Pfarrer. Aber ich schlafe am Sonntag gern lange.«
    »Und am Samstagabend? Kannst du da nicht kommen?«
    Dirk grinste schief. »Da ist die Sportschau.«
    »Ich sitze zwar nicht so oft vor der Glotze, doch wie ich weiß, gibt es auch noch das Sportstudio. Ist ja auch nicht schlecht.«
    »Sie haben gewonnen, Herr Pfarrer.«
    Die beiden Männer verließen als letzte den Stammtisch. Während Dirk Leber leicht einen im Schuh hatte, wie man so schön sagt, war der Pfarrer nüchtern. Und auch zufrieden. Er hatte einen Malermeister dazu überreden können, zu einem Freundschaftspreis die Kirche von innen neu zu streichen.
    Das war wichtig, denn die kleine Gemeinde war nicht eben mit großen Gütern gesegnet. Überall wurde gespart, auch in der Kirche.
    Vor dem Gasthaus erkundigte sich der Pfarrer, ob er Dirk mit seinem Wagen nach Hause fahren sollte.
    Leber stellte den Kragen seiner gefütterten Wildlederjacke hoch.
    »Danke für den Vorschlag, Herr Pfarrer, aber ein Spaziergang in der Kälte tut gut.«
    »Das will ich meinen.« Der Pfarrer nickte. »Bis zum Sonntag dann.«
    »Abgemacht.«
    Dirk drehte sich um. Er gähnte In seinem Kopf hatte er ein dumpfes Gefühl, die beiden letzten Schnäpse waren doch ein wenig zuviel gewesen.
    Auf dem Heimweg zündete er sich ein dünnes Zigarillo an. Dabei ließ er das Mundstück zwischen den Lippen, und der Rauch vermischte sich mit seinem Atem vor dem Mund. Gebückt stiefelte er nach Hause. Sicher würde Gabi ihm wieder Vorhaltungen machen, womit sie ja Recht hatte, denn die paar Stunden Schlaf, die noch vor ihm lagen, reichten nicht aus. Um acht Uhr begann sein Dienst. Er mußte nach Frankfurt und sich dort um den Aufbau eines neuen Computers kümmern,

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