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0193 - Duell der Magier

0193 - Duell der Magier

Titel: 0193 - Duell der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verbergen. »Sehen Sie sich den mal an, Bill…«
    Der blonde Historiker mit einem Lehrstuhl an der Harvard University, der die Stadt mit den bläulich schimmernden Mauern entdeckt hatte, runzelte die Stirn und betrachtete den Diamanten. »Wo haben Sie den denn her, Roger?«
    Der Schriftsteller deutete mit dem Daumen der anderen Hand nach unten. »Hier hat er gelegen und mich angegrinst, Bill! Da konnte ich nicht anders als zugreifen…«
    »Darf ich mal?«
    Bill Fleming wartete die Erlaubnis nicht ab, sondern griff vorsichtig mit zwei Fingern zu, um dann den Diamanten hin und her zu drehen.
    »Als ob einer dran gekratzt hat…«
    »Aber wer, Bill? Welches Material ist härter als Diamant?«
    Bill Fleming gab den Diamanten zurück. »Stecken Sie ihn weg, Roger. Nicht jeder braucht zu wissen, was Sie hier für einen Schatz gefunden haben. Sehen Sie zu, daß Sie ihn unauffällig und unverzollt außer Landes bringen, und Sie sind ein reicher Mann.«
    Bills Desinteresse war ehrlich. Der Historiker, der mitten im Urwald durch reinen Zufall die Blaue Stadt entdeckt hatte, als er mit einem Flugzeug im Tiefflug unterwegs war, hatte immer genau die Mittel flüssig, die er brauchte, und von gehorteten Schätzen hielt er herzlich wenig. Er brauchte den Diamanten nicht.
    »Daß den noch keiner vor Ihnen entdeckt hat…?«
    Der Schriftsteller zuckte mit den Schultern. »Er lag zwischen zwei Steinen. Reiner Zufall, daß ich den Lichtreflex sah… hier, da hat er gelegen. Wir haben wohl in den letzten Tagen allen Staub aufgewirbelt und ihn dadurch halbwegs freigelegt.«
    Spuren eines Geländefahrzeuges führten an einer Steinkante vorbei. Stantons Erklärung klang logisch. Der Stein war in seiner Position verändert worden und hatte damit den Diamanten freigelegt, den er jahrtausendelang bedeckt hatte. Den C 14-Analysen zufolge war diese Stadt gegen Beginn der Eisenzeit errichtet worden.
    Und immer noch standen die Mauern, teilweise von Dschungelpflanzen überwuchert. In den letzten Wochen waren ringsum Bäume gefällt und der Urwald gerodet worden. Die Archäologen und Historiker wollten schließlich nicht in den Bäumen schlafen.
    Roger Benjamin Stanton grinste. »Wie es auch immer kommt - der kleine Trip hat sich für mich wohl in jeder Beziehung gelohnt. Selbst wenn ich keinen Romanstoff zusammenbekomme, allein der Diamant…«
    »Verstecken Sie ihn gut«, mahnte Bill Fleming. »Es braucht nicht jeder zu wissen, daß Sie einen Schätz im Werte einer halben Million Dollar mit sich herumschleppen!«
    Stanton nickte und ließ den Diamanten in einer Tasche seiner leichten Khaki-Jacke verschwinden. Das sollte seine geringste Sorge sein. Es war sein letzter Tag in der Dschungelstadt. Morgen fuhr er wieder ab, und übermorgen flog er bereits wieder nach Germany. Ein paar Ideen hatte er sammeln können und war Fleming, der die Untersuchungen leitete, dankbar für die Einladung. Man würde sehen, was sich daraus entspann.
    Roger Benjamin Stanton war mit sich und der Welt zufrieden.
    ***
    Aya Löwentöter war nicht mit sich und der Welt zufrieden. Vor ihm war Buuga-Buuga zusammengebrochen und rührte sich nicht mehr, aber von allen Seiten sprang den Löwentöter jetzt kalte Angst an.
    Angst, die aus ihm selbst zu kommen schien.
    Er fühlte sich beobachtet. Tausend Augen starrten ihn an, als er den diamantbesetzten Dolch fallenließ wie ein Stück glühender Kohle. War der alte Magier, der so viel Leid über die Blaue Stadt gebracht hatte, wirklich tot?
    »Ja, er ist tot, Narr«, flüsterte eine Stimme aus dem Unsichtbaren. Aya Löwentöter fuhr zusammen. Eine Gänsehaut bildete sich auf seinem Körper. Trotz der Wärme fror er. Die gnadenlos brennende Sonne schien sich zu verstecken. Wolkenbänke zogen auf und jagten über den Himmel. Der nahe Dschungel rauschte und raunte seinen ewigen Gesang.
    Aya sah sich um. Doch niemand außer ihm und den beiden Toten war hier oben vor der Felswand mit den Eisenringen.
    Und doch war er nicht mehr allein.
    Die Angst in ihm wurde immer größer und zwang ihn, drei, vier Schritte zurückzutreten. Unwillkürlich glitten seine Hände zum Löwenfetisch, der ihn vor Buuga-Buugas Zauber geschützt hatte. Und da entstand etwas zwischen ihm und dem Leichnam des alten Zauberers.
    Kaum wahrnehmbar, durchscheinend. Und irgendwie flackernd wie eine verzehrende Flamme…
    »Der Dämon des Feuers!« keuchte Aya Löwentöter.
    »Ja, Narr! Pluton nennt man mich«, raunte der Dämon. »Du hast meinen treuen Diener

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