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0193 - Duell der Magier

0193 - Duell der Magier

Titel: 0193 - Duell der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schließlich, riß das letzte Blatt aus der Maschine und deckte sie mit dem Staubschutz ab. »Das wird doch heute nix mehr…«
    Stand da nicht schon wieder einer hinter ihm, der höhnisch grinsend zusah?
    »Ich werd’ ja rammdösig in der Bude«, murmelte er ergrimmt, stieg in Schuhe und Jacke und verließ geradezu fluchtartig seine Wohnung, in der er sich nicht mehr wohl fühlte. Die Einbildung, beobachtet zu werden, trieb ihn hinaus.
    Mit dem Verlassen der Wohnung war das Gefühl schlagartig verschwunden!
    »Ist das zu fassen?« fragte er sich im Selbstgespräch und machte die Probe aufs Exempel, aber im gleichen Moment, als er die Wohnung wieder betrat, stand auch sein unsichtbarer Begleiter wieder hinter ihm.
    »Spuk? In dieser Hütte? Gibt’s doch gar nicht…«
    Aber so ganz war er davon doch nicht überzeugt, weil er schon so einige Dinge im Bereich des Übersinnlichen erlebt hatte, von denen andere nur träumen konnten, bloß warum zeigte sich der Spuk in dieser Form erst jetzt und nicht schon früher? Immerhin bewohnte er diese Wohnung bereits seit fast einem Jahr!
    Er verließ sie zum zweiten Mal und fühlte sich direkt befreit, als sich das unheimliche Gefühl nicht mehr zeigte.
    »Der Geist muß sich auch noch in der Uhrzeit vertan haben«, knurrte er im Selbstgespräch. »Hat wohl auch noch nie ’was von Sommerzeit gehört…«
    Er trat in die helle Sonne hinaus. Vor der Tür stehenbleiben konnte er schwerlich, zurück in die Wohnung wollte er vorerst nicht, weil die Spukerscheinung sich vielleicht erst in ein paar Stunden verflüchtigte. Da es Vormittag war, gab es kaum Chancen, Freunde und Bekannte zu treffen, weil die alle geregelter Arbeit nachgingen und in den Büros hockten.
    Mit einer Ausnahme. Ein guter alter Bekannter, Beamter bei der Stadtverwaltung, würde sich jetzt wohl auf dem BuGa-Gelände herumtreiben, wohin er zeitweise abkommandiert war.
    »Na, der wird Augen machen, wenn ich unangemeldet auftauche«, murmelte er, klemmte sich in seinen Audi 80 und düste los.
    Das Gefühl, beobachtet zu werden, verfolgte ihn nicht mehr.
    ***
    Von den Menschen, die offziell mit der Bundesgartenschau zu tun hatten, machte sich längst keiner mehr die Mühe, den Namen voll auszusprechen. BuGa, hieß es im Jargon und ging schneller und leichter über die Zunge als das Band wurm wort. Schnell bürgerte sich diese Abkürzung auch bei anderen ein, die sie zum ersten Mal hörten, und nur die »Eintagsfliegen« unter den Besuchern, die nur mal eben hereinschauten, um Ausstellungen und Kleinkunstveranstaltungen zu genießen, sprachen noch von der Bundesgartenschau in des Wortes voller Länge.
    Knapp an Personal war das BuGa-Team schon von Anfang an gewesen, und so war es kein Wunder, daß auch Rolf Michael von der Verwaltung aufs Gelände abgestellt worden war, um hier und da helfend, organisierend und planend einzugreifen.
    Über Roger Stantons Erscheinen war er weniger erstaunt, als dieser angenommen hatte. Rolf, der zu seinem Privatvergnügen zur BuGa-Eröffnung bei der schon legendären Blumenstafette von Bonn nach Kassel mit im Läufer-Team gewesen war und deshalb eine ganz eigene Beziehung zu dem gewaltigen Show-Rummel entwickelt hatte, der hier den Sommer über ablief, hob grüßend die Hand.
    Beide kannten sich seit Urzeiten.
    »Was treibt Euch her, edler Recke? Der Suff oder die Minne?« fragte er schmunzelnd.
    Stanton grinste. »Ich wollte mich nur davon vergewissern, daß du auch was tust für die unverschämt hohen Steuern, von denen du besoldet wirst.«
    Rolf winkte ab. »Eine ruhige Kugel ist auch was anderes als der Rummel hier. Heute klappt mit der Organisation wieder mal gar nichts. Zwei Kollegen geruhten krank zu werden oder so was, und nun stehe ich hier mit meinem Talent.«
    »Du solltest mich mal ranlassen«, frozzelte der Schriftsteller. »Innerhalb von zehn Minuten bricht das Chaos aus.«
    »Das«, sagte Rolf eindringlich, »ist auch der Grund, weshalb du es nie zum Beamten bringen wirst. Wenn du wenigstens ›geordnetes Durcheinander‹ sagen würdest… sag an, was treibt dich her? Brauchst du Romanstoff?«
    »Weniger«, murmelte Roger und berichtete von dem eigenartigen Gefühl, das ihn in seiner Wohnung bedrängt hatte.
    »Ich möchte fast sagen, du hättest gestern abend ein wenig zu tief ins Bierfaß gepeilt«, brummte Rolf, »wenn ich dich nicht zu gut kennen würde und wenn wir nicht schon ein paar Spielchen dieser Art miteinander erlebt hätten. Paß auf, ich sehe mir deine

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