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0194 - Die Stadt der Ungeheuer

0194 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0194 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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umschloß. Alles erschien ihm wesentlich größer als beim ersten Mal.
    Und schon hatte er sein Ziel erreicht. Neben ihm ging Gor auf den Park nieder.
    Die dichten Baumkronen der mächtigen Dschungelbäume würden ihren Sturz gewiß dämpfen. Doch das konnte gar nicht ausreichend sein.
    Mit der Geschwindigkeit von lebenden Geschossen trafen sie auf.
    Doch die Baumkronen der Dschungelbäume federten. Die Bäume duckten sich tief hinab, umfingen Zamorra und Gor wie mit Samthänden, bremsten den Aufprall, preßten ihnen die Luft aus den Lungen, abèr rettete ihnen das Leben.
    Die Baumkronen richteten sich wieder auf.
    Der Park war von aufgeregten Tierstimmen erfüllt.
    Tierstimmen? dachte Zamorra unwillkürlich. Das sind ja wohl eher Monsterstimmen.
    Er schluckte schwer, weil er nicht glauben mochte, daß er den Sturz heil überstanden hatte.
    Ein Blick zu Gor hinüber.
    Die Baumkronen brachten sie bis fast in Höhe des Daches.
    Gor erwiderte den Blick mit ausdruckslosem Gesicht. Dann wandte er den Kopf und blickte in die Richtung, in die Black weitergeflogen war.
    Der gute Black, das schwarze Riesenmonster, wurde soeben das Opfer des Schwarms.
    Der Schwarm hatte nicht bemerkt, daß Gor und Zamorra nicht mehr »an Bord« waren. Die tödliche Umklammerung schloß sich. Die tausendfache Übermacht konnte von Black nicht abgewehrt werden.
    Black starb lautlos.
    Sein schwarzer Riesenleib war vor lauter Heuschrecken nicht mehr zu sehen. Als der Schwarm von ihm abließ, gab es Black nicht mehr.
    Zamorra war auf einmal den Tränen nahe. Black hatte ihnen nicht zum ersten Mal das Leben gerettet und war dabei selber in den Tod gegangen. Black hatte sich für sie geopfert, und jetzt wußte das Böse der Stadt nicht mehr, daß Gor und Zamorra lebten. Der Gegner mußte annehmen, daß er auf der ganzen Linie gesiegt hatte.
    Unsichtbare Hände hoben Zamorra und Gor empor und stellten sie auf das lebende Dach. Es war ein magisches Kraftfeld, das dies bewerkstelligte. Das öffnete den Freunden die Augen: Nicht die Baumkronen hatten ihren Sturz aufgehalten, sondern dieses magische Feld. Es hatte die Baumkronen nur mit hinabgedrückt.
    Kaum standen sie auf dem Dach und beobachteten, wie der Schwarm des Bösen Richtung Landesinnere davonschwirrte, als sich wie beim ersten Mal eine Öffnung auf dem Dach auftat.
    Sie wußten nicht, ob es wirklich Blubber-eins war, aber Zamorra begrüßte ihn so: »Wir danken dir, Blubber-eins.«
    Der Blubberer reagierte überhaupt nicht. Er wandte sich ab und ließ sich in die Öffnung fallen.
    Zamorra und Cor, die hier oben wie auf einem Präsentierteller standen und damit rechnen mußten, von den Gegnern doch noch entdeckt zu werden, sprangen ihm kopfüber nach.
    Sie rutschten schnell abwärts und landeten in der tropfenden und vor Nässe triefenden Halle.
    Ebenfalls wie beim ersten Mal. Nur war Groggy bereits anwesend. Seine Augen blickten traurig.
    »Hallo, Groggy!« rief Zamorra. Es klang sarkastisch. »Und jetzt soll wohl alles wieder von vorn beginnen? Aber diesmal mit ein wenig mehr Informationen, wenn ich bitten darf. Ich tappe nicht gern im Dunkeln.«
    »Kann ich mir denken«, knurrte Blubber-eins. »Beim ersten Mal hatten wir nicht viel Zeit. Aber ihr beiden habt bewiesen, daß ihr zu kämpfen versteht. Groggy hat uns erzählt, was ihr von uns haltet. Ihr meint, wir wären allesamt Feiglinge. Was seid ihr denn?«
    »Wir haben die Gefahr für Monsterland bemerkt und zögerten keine Sekunde, nach Monsterland zu kommen, um euch zu helfen«, sagte Zamorra prompt. »Begreift ihr, was es bedeutet? Die magische Grenze von Monsterland läßt den ungebetenen Eindringling tausend Tode sterben, ehe sie ihn ins Innere läßt. Wir wären dabei beinahe endgültig gestorben. Dann haben wir Silbernetz getroffen und haben ihm alles vorgetragen. Er hat unser Ansinnen akzeptiert und es sogar begrüßt, daß wir euch helfen wollen. Dann hat er uns von Black herbringen lassen. Was wir inzwischen erlebten, hat uns nicht nur keinen Schritt weitergebracht, sondern hat unseres Erachtens unnötig Opfer gekostet.«
    »Dann warte, bis wir dir erzählt haben, was Monsterland überhaupt ist. Vielleicht verstehst du uns dann besser?«
    Zamorra schaute Blubber-eins nur ausdruckslos an und sagte nichts mehr.
    Blubber-eins fuhr ernst fort: »Ihr seid also völlig uneigennützig gekommen, weil ihr in den Geschehnissen eine Gefahr seht, die auch außerhalb von Monsterland wirksam werden könnte - im entscheidenden Maße sogar? Ich

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