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0194 - Die Stadt der Ungeheuer

0194 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0194 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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ihr wollt!«
    Groggy tat es - schweigend, wie es meistens seine Art war.
    Er führte sie auf dem direkten Weg hinaus. Dabei wählte er einen Ausgang, der nicht gerade in den belebtesten Teil der direkten Umgebung von- Saft-satt führte.
    ***
    »Ich bin Zihrp und habe euch noch nie hier gesehen, ihr seltsamen Wesen. Dabei kann ich behaupten, viel herumgekommen zu sein!« sagte eine Stimme aus dem Dunkel der überbauten Gasse.
    Zamorra und Gor blickten hinein. Sie sahen beide nichts und niemanden.
    Da bewegte sich etwas am Ausgang der Gasse. Eine Spinne mit haarigen Beinen schob sich heraus. Sie war so schwarz wie die Dunkelheit, aus der sie krabbelte. Ihr Körper hatte einen Durchmesser von einem halben Meter. Die langen, pechschwarzen Haare verbargen die Form des Körpers. Zehn Beine wuchsen heraus. Sie schabten über den schuppenförmigen Boden.
    Das rote Auge der Spinne sah auf den ersten Blick wie ein Blutfleck aus.
    »Was gafft ihr mich so an?« fragte die Spinne. »Ich scheine euch genauso fremd zu sein wie ihr mir.«
    »In der Tat!« würgte Zamorra hervor. Sie hatten sich kaum fünfzig Meter von Saft-satt entfernt. Niemand war ihnen begegnet. In diesen unruhigen Zeiten schienen sich die meisten Bewohner von Monsterstadt lieber zu verkriechen. Nicht allein die Flugwesen.
    »Aber das beantwortet nicht meine anfängliche Frage, ihr beiden. Wer seid ihr?«
    »Menschen«, sagte Gor mit seiner grollenden Stimme. »Was willst du von uns? Sag es schnell. Mein Schwert steckt locker und hat auch schon ganz andere Wesen zerteilt.«
    Zihrp zeigte sich nicht beeindruckt.
    »Wir sollten nicht zu streiten beginnen, Mensch. Ich habe euch nichts getan, sondern komme euch lediglich neugierig. Warum diese Drohung?«
    Gor zog wortlos das Heilige Schwert und wog es in den Händen.
    Die Spinne zuckte vor ihm zurück. Jetzt schien sie einzusehen, daß Gor nicht spaßte.
    Zamorra fand die Vorgehensweise von Gor übertrieben, aber er wandte nichts ein, sondern ließ den schwarzhaarigen Krieger mit den riesigen Muskelpaketen gewähren.
    Die Spitze des wippenden Schwertes zeigte auf das rote Auge.
    »Es ist doch ziemlich ungewöhnlich, wenn einem einer plötzlich über den Weg krabbelt und dumme Fragen stellt. Du glaubst wohl, wir sind Greenhorns, die man gut einwickeln kann. Rede endlich: Was willst du von uns?«
    Die Spinne war unglaublich schnell - schneller als Gor vermutete hatte.
    Blitzschnell zog sie sich in das Dunkel der Gasse zurück.
    Aber auch Gor war schnell. Mit einem einzigen Satz setzte er nach. Er kannte keine Furcht vor der Dunkelheit und vor dem, was sich darin verbergen mochte.
    Zamorra sah, daß er noch im Sprung das Schwert hob. In der Dunkelheit sauste es nieder und traf auf Stein. Es zischte hin und her. Etwas wurde von der Wucht eines Schlages getroffen und schlitterte aus der Gasse heraus: die Spinne. Zihrp hatte die Beine um den Körper geschlungen, daß man nicht einmal mehr das rote Auge sehen konnte. Es war jetzt nur noch eine dicke, pechschwarze Kugel, die zu rollen begann und erst von der gegenüberliegenden Hauswand aufgehalten wurde.
    Noch zwei Wesen wurden durch die Luft gewirbelt. Das eine starb noch im Flug. Gors Schwert hatte es tödlich getroffen. Das Wesen ähnelte einer Weinbergschnecke mit vier Beinen, einem Affengesicht und zwei kräftigen Armen. Es kam auf dem Schneckenhaus auf, das durch den Aufprall auseinanderplatzte. Der Krummsäbel, mit dem es Gor ans Leder gewollt hatte, entglitt den schlaffen Händen.
    Das zweite Wesen war eine Hummel. Sie hatte ihre Scheren verloren und lag zitternd neben Zihrp.
    Gor kam zum Vorschein. Die Zornesader war auf seiner Stirn geschwollen. Das sah so bedrohlich aus, daß Zamorra eine Gänsehaut bekam.
    Ein Glück, daß wir befreundet sind! dachte er sarkastisch.
    »Wie ich es geahnt habe. Diese verdammte Spinne wollte uns mit ihrer sanften Stimme nur einlullen. Die Spinnen sind doch überall gleich.«
    »Äußerst nützliche Tiere«, belehrte Zamorra ihn. »Sie ernähren sich von Insekten. Ohne sie wären die Insekten eine tödliche Plage für uns.«
    »Du mußt es ja wissen - als ordentlicher Professor«, knurrte Gor respektlos, »aber ich konnte Spinnen noch nie leiden.«
    Er trat zu der schwarzen Kugel. Mit der Schwertspitze stocherte er daran herum.
    »He, Zihrp, oder wie du wirklich heißt, es nutzt nichts, wenn du dich einigelst. Du hast immer noch nicht meine Fragen beantwortet. Hoffst du noch auf Hilfe? Die anderen sind abgehauen. Die sind schneller

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