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0194 - Wenn Hexenhände töten

0194 - Wenn Hexenhände töten

Titel: 0194 - Wenn Hexenhände töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kalten Rand an den Lippen, als sie das Glas kippte, damit ich die Limonade trinken konnte. Ich schluckte langsam und merkte, wie mich das Getränk so richtiggehend erfrischte.
    Bis auf einen winzigen Rest trank ich das Glas leer. Es hatte gut getan.
    Maureen trat zurück und wollte sich abwenden. Da hatte ich etwas gegen und sagte: »Einen Moment noch.«
    Sie wandte sich wieder um. »Ich habe keine Zeit, Mr, Sinclair. Die anderen könnten merken, daß ich hier bin.«
    »Das verstehe ich. Nur müssen Sie auch mich verstehen, Miß Gorman. Ich habe einige Fragen, die mir wirklich auf der Seele brennen. Ich hoffe, daß Sie mir eine Antwort geben können.«
    »Das will ich versuchen!«
    »Weshalb hat man mich hier gefangen genommen?«
    »Man will Sie in Sicherheit haben«, erwiderte das Girl und hob den Kopf.
    »Wirklich.«
    »In Sicherheit?« Ich lachte bitter. »Nein, dann hätte man mich nicht zu fesseln brauchen.«
    »Sonst hätten Sie Unsinn machen können.«
    »Inwiefern?«
    »Sie sind Polizist. Und hier wird sich bald etwas abspielen, das nur uns Gormans angeht.«
    »Was ist das?«
    »Darüber muß ich schweigen.«
    »Hat es etwas mit den de Haivillands zu tun?« erkundigte ich mich und sah das Erschrecken auf dem Gesicht des Mädchens.
    »Sie…Sie wissen Bescheid?«
    »Natürlich. Glauben Sie im Ernst, ich käme unvorbereitet zu Ihnen. Ich bin geholt worden. Und zwar von dem Küster. Er wollte, daß ich den Spuk aufkläre. Der Küster ist tot, aber ich denke nicht daran, aufzugeben. Noch ist es Zeit, Maureen. Noch können Sie zurück. Denken Sie daran. Den Gormans ist nicht damit gedient, daß ich hier gefesselt im Keller liege.«
    »Ich kann es nicht.«
    »Was können Sie nicht? Mich befreien?«
    »Genau.«
    »Maureen.« Meine Stimme klang beschwörend. »Ich sage Ihnen, daß Sie sich nur tiefer hineinreiten. Das ist kein leeres Geschwätz von mir, wirklich. Meine Kollegen wissen, wo sie mich finden können. Sie werden hier alles auf den Kopf stellen, und dann ist es zu spät, auch für Sie. Binden Sie mich los, lösen Sie meine Fesseln, dann werde ich alles tun, um Sie und Ihre Familie aus dem Fall herauszuhalten.«
    »Das können Sie nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil es endlich zu einer Entscheidung kommen muß. Entweder die de Haivillands oder wir. Es kann und darf nicht mehr länger hinausgezögert werden. Heute jährt sich der Tag. Die Geisterglocken haben ihn eingeläutet. Die de Haivillands sind da. Ich weiß es, und wir können nicht mehr fortlaufen.«
    »Was ist denn Schlimmes geschehen?«
    »Das wissen Sie nicht?«
    »Nein, sonst hätte ich ja nicht gefragt. Ich sehe hier sechs Hände, ich kenne auch die de Haivillands, aber ich weiß nichts von den genauen Zusammenhängen.«
    »Dann seien Sie froh.«
    »Verdammt, wenn ich Ihnen helfen soll, müssen Sie mir genau sagen, um was es geht.«
    Sie schüttelte den Kopf. Die langen, roten Haare flogen. Da sie dicht vor mir stand, kitzelten die Spitzen mein Gesicht. »Es tut mir wirklich leid, aber ich kann nicht anders. Ich…«
    Sie sprach nicht mehr weiter, aber wie auch ich hatte Maureen das Geräusch gehört. Es war ein Heulen, das zusammen mit einem Windzug in den Raum fuhr.
    Maureen wirbelte herum. Noch in der Drehung schrie sie ängstlich auf.
    Auch meine Augen weiteten sich.
    In der offenen Tür waren die beiden knöchernen Klauen erschienen.
    Und wie schon bei dem Angriff auf mich, hielten sie ebenfalls die Degen fest…
    Maureen Gorman schien verloren zu sein…
    ***
    Die Fahrt zum Besitz der Windsors führte Suko durch ein herbstliches London. Kaum ein Baum besaß noch Blätter. Kehrmaschinen waren unterwegs und sammelten das Laub nicht nur in den Parks und Grünanlagen auf, sondern auch aus den Rinnsteinen.
    Der Chinese hielt sich dabei dicht an der Themse. Er fuhr der Mündung entgegen, also nach Osten. Die Uferanlagen zeigten ein sattes Grün. Sie trennten den Flußlauf von den langen Häuserzeilen, die sich entlang des Stromes zogen.
    Die City hatte Suko hinter sich gelassen, und die Umgebung wurde inzwischen ländlicher. Die Grundstücke waren größer als in der Innenstadt, manchmal umschlossen sogar kleine Parkanlagen die Häuser.
    Hin und wieder sah Suko den Fluß. Das Wasser sah grau wie Blei aus.
    Der Weg zu Windsor Castle war beschildert. Den Hinweisen folgte Suko.
    Zweimal überholte Suko vollbesetzte Busse, deren Ziel der Sitz der Windsors war. Die Touristen wurden regelrecht angekarrt, denn das Schloß war eine Attraktion. Die

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