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0194 - Wenn Hexenhände töten

0194 - Wenn Hexenhände töten

Titel: 0194 - Wenn Hexenhände töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Laub aufsammelte. Der Fahrer kümmerte sich nicht um den Chinesen.
    Fünf Minuten später hatte Suko sein Ziel zwar noch nicht erreicht, dafür einen Parkplatz, auf dem einige Wagen standen. Mein Freund zeigte sich enttäuscht, denn er hatte damit gerechnet, den Bentley zu finden. Das jedoch war nicht der Fall. Er sah zwar einige Fahrzeuge, einen Bentley jedoch nicht.
    Das ärgerte Suko, und allmählich beschlich ihn ein ungutes Gefühl.
    Die Gegend hier wirkte zwar friedlich und lag auch in einer spätherbstlichen Stille, ihm jedoch kam es wie eine Kulisse vor, hinter der unter Umständen etwas Schreckliches lauerte.
    Menschen sah er nicht mehr. Dafür entdeckte er die Kapelle. Es war wirklich eine kleine Kirche. Ihr Turm reichte nicht einmal bis an die Höhe der Mauer heran, die gar nicht weit entfernt verlief.
    Hier hatte der Fall also begonnen. Es war natürlich, daß Sukos Blicke den Turm genauer unter die Lupe nahmen. Verdächtiges allerdings konnte er nicht feststellen.
    Wo steckte der Küster?
    Diese Frage interessierte Suko am meisten. Normalerweise war es so, daß der Kirche oder Kapelle ein kleines Haus angeschlossen war, wo Pfarrer oder Küster wohnten.
    Hier allerdings nicht, was Suko einigermaßen verwunderte. Er machte sich jedoch keine weiteren Gedanken, sondern schritt auf die Tür der Kapelle zu.
    Sie war nicht verschlossen. Nachdem Suko die schwere gußeiserne Klinke nach unten gedrückt hatte, zog er die Tür auf und betrat die kühle Kapelle.
    Ein Mittelgang. Rechts und links davon jeweils vier Sitzreihen. Mehr nicht.
    Durch schmale Fenster fiel nur wenig Licht, denn die Scheiben waren sehr dunkel.
    Suko ging vor.
    In der Stille klangen seine Schritte ziemlich laut. Er wußte, daß der Küster Mike Gill hieß, und er rief deshalb dessen Namen. Der Chinese hörte nur das Echo seiner eigenen Stimme, eine Antwort bekam er nicht.
    Die Kapelle schien leer zu sein.
    Von ihm aus gesehen stand neben dem Altar eine kleine Orgel. Sie war abgedeckt. Staub lag als Schicht auf dem braunen Plastiktuch. Auf dieser Orgel hatte lange Zeit keiner gespielt.
    Suko trat bis dicht vor den schmucklosen Altar und machte dann kehrt.
    Er wollte sich abwenden und befand sich bereits mitten in der Bewegung, als ihm etwas auffiel.
    Noch einmal zuckte Suko herum.
    Bei seinem Eintreten war er von der Schmucklosigkeit der Kapelle beeindruckt gewesen.
    Da gab es keinen Prunk oder irgendwelche Figuren aus alter Zeit. An den Wänden hingen auch keine Heiligenbilder und Kreuze, es schien so, als hätte man die Kapelle völlig vergessen.
    Ein Kreuz jedoch stach ihm ins Auge.
    Es stand auf dem Altar.
    Allerdings nicht normal, sondern auf dem »Kopf«.
    Der Chinese wußte Bescheid. Er kannte mittlerweile die Zeichen seiner Gegner, und er wußte auch, wann und wie man eine Stätte entweihte. Man drehte das Kreuz herum.
    Wie hier.
    Wenn das Kreuz einmal so stand, war es ein Zeichen dafür, daß nicht Gott in diesem Raum zu Hause war, sondern sein Todfeind: der Teufel!
    Jede Schwarze Messe wurde so gefeiert. Eine Verhöhnung, eine Mißachtung des Kreuzes.
    Nun hatte Suko den Beweis, daß es zumindest hier in der Kapelle nicht mit rechten Dingen zuging. Irgendwo lauerte die Gefahr, und er fragte sich, ob der Küster nicht mit den Feinden des Guten unter einer Decke steckte, wobei er John Sinclair noch in die Falle gelockt hatte, denn alle Anzeichen deuteten darauf hin.
    Der Chinese trat bis an das schlichte Holzkreuz, nahm es in die Hand und drehte es wieder herum. Er hatte es kaum losgelassen, als er ein Geräusch vernahm.
    Sofort wirbelte er herum.
    Seine Blicke durchdrangen das Dämmerlicht im Innern der Kapelle, doch sie nahmen nichts wahr. Außer ihm hielt sich niemand in dem kleinen Kirchenschiff auf.
    Das Geräusch mußte demnach aus einem anderen Raum gedrungen sein. Aber gab es wirklich noch einen?
    Suko schlich zurück. Er bewegte sich nur auf Zehenspitzen und achtete darauf, daß er sich nicht verriet. Die Stille in der kleinen Kapelle kam ihm noch drückender und unheimlicher vor. Es schien, als würden die Wände sogar einen bösen Atem ausstoßen. Unhörbar, aber doch zu bemerken.
    Erst jetzt sah Suko neben der Tür den schmalen Durchlaß, der wohl in den Turm führte. Dort stand die Tür offen. Der Chinese rechnete fest damit, daß das Geräusch, das ihn aufgeschreckt hatte, von oben, im Turm, aufgeklungen war.
    Als er die Tür durchschritt, wurde aus dem Dämmerlicht Dunkelheit.
    Zuerst konnte Suko sehr wenig sehen, die

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