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0195 - Der Sturz des Sterndiktators

Titel: 0195 - Der Sturz des Sterndiktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wilbro Hudson?" wollte er dann wissen. „Kommt!" drang eine mürrische Stimme von der Tür her. Wilbro betrat den Raum, eine umfangreiche Tasche unter dem Arm. „Wird Zeit, daß du dich sehen läßt", knurrte Guri ärgerlich. Dann deutete er auf die vier Reglosen. „Diese Leute haben Nervengift bekommen, wahrscheinlich ganz gewöhnliches Polizeigift. Bring sie so rasch wie möglich wieder zu sich. Wir haben heute nacht noch eine Menge vor."
    Wilbro kniete neben Isit Huran nieder und öffnete seine Tasche.
    Guri wandte sich ab. „Kazmer, haben wir Verluste?" klang seine dröhnende Stimme. Tureck schüttelte den Kopf.
    „Wir kamen so überraschend über sie, daß sie gar keine Chance mehr hatten." Ein Gedanke schoß Guri durch den Kopf.
    „Nicht einmal eine Verwundung?" fragte er verwundert.
    „Nichts. Niemand wurde getroffen. Nicht einmal", Tureck wies auf Jerks Eskorte, „diese beiden hier."
    „Ruf deine Leute herein", befahl er Tureck. Man sah Tureck an, daß er sich über den Befehl wunderte. Trotzdem gehorchte er. Er lief durch den dunklen Gang bis zur Tür und rief seine Leute. Sie kamen rasch. Der Raum füllte sich, der Trupp bestand aus zwanzig Mann. Guri musterte jedes einzelne Gesicht, dann wußte er, daß er richtig vermutet hatte.
    Unter Turecks Leuten waren ein paar, die ebenso groß waren wie der Mann, der ihn draußen beinahe über den Haufen gerannt hatte, als er auf das Haus zulief. Aber der Mann hatte ein blutverschmiertes Gesicht gehabt, und von Turecks Leuten war kein einziger verwundet. Guri hatte keine Ahnung, wie Jerk Hansom sich so rasch von einem mittelgroßen in einen hochgewachsenen Mann verwandeln konnte, aber das änderte seine Überzeugung nicht. Jerk war an ihm vorbeigelaufen, und er hatte ihn nicht aufgehalten. Wahrscheinlich stand er jetzt irgendwo am Rand der Straße und versuchte, einen Gleiter anzuhalten.
    Sein nächster Weg führte natürlich zu Iratio Hondro. Guri wußte nicht, wie Jerk und der Obmann miteinander standen und wie lange Jerk brauchen würde, um eine Audienz zu erlangen. Er nahm das Schlimmste an und rechnete damit, daß Jerk sofort vorgelassen würde. Dann blieben ihm selbst, alle Eventualitäten eingerechnet, noch rund zehn Minuten, um den Palast des Obmanns abzuriegeln und Jerk Hansom zu fassen, sobald er dort auftauchte. Er fuhr herum. „Wilbro, wie weit bist du ?"
    Wilbro sah nicht auf. „Isit kommt gerade zu sich", brummte er. „Der kleine Dürre hier wird in ein paar Augenblicken wieder da sein, die anderen beiden brauchen noch zwei oder drei Minuten."
    Guri kniete nieder. Er rüttelte Isit Huran an den Schultern. Isit schlug die Augen auf und starrte ihn verwundert an. „Wo... was...?"
    „Keine Zeit", winkte Guri ab. „Jerk Hansom ... Sie erinnern sich an Jerk Hansom?" Isit fuhr sich mit der Hand über die Stirn, dann nickte er. „Er ist uns entkommen", rief Guri erregt. „Wahrscheinlich hat er den halben Weg zum Palast des Obmanns jetzt schon hinter sich. Wir müssen ihn schnappen, bevor er Hondro aufklären kann!"
    Isit Huran bewies, daß er ein harter Mann war. Er stemmte sich vom Boden ab und stand auf. „Kommen Sie", sagte er einfach. „Wir nehmen meinen Wagen!" Guri drehte Sich um. Will Heeph war gerade dabei, sich auf die Ellbogen aufzurichten. Guri griff ihm unter die Arme und zog ihn in die Höhe. Der kleine Mann gab ein erstauntes Grunzen von sich.
    „Mitkommen", befahl Guri hart. „Kazmer, du folgst uns mit deinen Leuten und postierst dich in der Nähe des Palasts. Wir handeln aus dem Stegreif. Du mußt selber sehen, was nötig ist. Gib Porro Mailin im Stützpunkt Bescheid und sag ihm, er solle sich bereithalten."
    Tureck nickte, aber das sah Guri schon nicht mehr. Hinter Isit, Huran her, den immer noch benommenen Will Heeph halb auf den Armen tragend, lief er in den finsteren Gang hinaus. Es ging um Sekunden. Die Fahrt durch die Stadt war ein Alptraum. Isit Huran saß am Steuer seines eigenen Wagens, und von den zweihundert Paragraphen, die die plophosische Verkehrsordnung umfaßte, blieb kaum ein einziger unverletzt. Immerhin wurde Will Heeph dabei vollends wach und protestierte lautstark gegen Isits Fahrweise. Guri schnitt ihm das Wort ab und erklärte in kurzen, hastigen Sätzen die neue Lage. Er machte ihm klar, daß die Revolution verloren war, wenn Iratio Hondro Zeit hatte, Gegenmaßnahmen zu treffen. Will Heeph schwieg bestürzt. Isit Huran riß den Gleiter um eine letzte Kurve und brachte ihn an der Einfahrt zum Palais

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