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0195 - Der Sturz des Sterndiktators

Titel: 0195 - Der Sturz des Sterndiktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hansom und seine Leute mußten mit einem Gleiter gekommen sein. Wahrscheinlich hatten sie ihn irgendwo versteckt, genauso, wie auch Guri und die vier Plophoser ihre Fahrzeuge sorgfältig verborgen hatten. Es war möglich, daß es in dem Wagen ein Sendegerät gab, und Jerk entschloß sich vielleicht dazu, dem Obmann Bericht zu erstatten.
    Das mußte verhindert werden. Iratio Hondro durfte nichts von den jüngsten Entwicklungen erfahren.
    Guri wandte sich zur Seite und umging die Männer, die nach ihm suchten, in weitem Bogen. Es war keine schwierige Aufgabe. Das raschelnde Geräusch ihrer Schritte verriet ihren Standort, und alles, was Guri zu tun hatte, war, außerhalb des Lichtkegels der Lampen zu bleiben.
    Rechts neben ihm wuchs der finstere Klotz des alten Hauses auf.
    Guri blieb eine Zeitlang liegen und horchte. Von weiter vorne kam das Geräusch der Straße. In seiner Nähe rührte sich nichts. Er fragte sich, ob Jerk Hansom noch drinnen bei den Gefangenen war. Wenn ja, dann mußte er herausgelockt werden, bevor Kazmer Tureck mit seinen Leuten eingriff. Guri zweifelte nicht daran, daß Jerk die Gefangenen im selben Augenblick töten würde, in dem er erkannte, daß er eingeschlossen war.
    Guris Augen hatten sich längst an die Finsternis gewöhnt.
    Irgendwo in der Nähe mußte Jerks Gleiter stehen. Jerk hatte es eilig gehabt. Unt ein Haar wäre er zu spät gekommen. Er konnte sich nicht viel Zeit genommen haben, den Wagen zu verbergen.
    Guri wandte sich nach links. Ein Dickicht von Zierbüschen erregte sein Interesse. Hier hatte es seit ein paar Monaten keine gärtnerische Pflege mehr gegeben, und die Büsche bildeten eine fast undurchdringliche Wand. Der Geruch von Ozon lag in der Luft.
    Guri atmete auf. Ozon entstand in der unmittelbaren Umgebung eines Fahrzeugtriebwerks. Die radioaktive Strahlung, die die Abschirmung des Fusionsmeilers durchdrang, erzeugte die dreiatomige Sauerstoffversion in leicht nachweisbaren Mengen.
    Guri richtete sich auf und zwängte sich durch das Gewirr der Zweige. Er brauchte sich nicht lange anzustrengen, da tauchte vor ihm der dunkle Schatten des Gleiters auf, den Jerk anscheinend von oben her mitten in die Büsche gesetzt hatte.
    Guri blieb stehen und spitzte die Ohren. Das Fahrzeug lag verlassen. Niemand befand sich in der Nähe. Guri trat auf den Wagen zu und öffnete das Fahrerluk. Ein Licht flammte auf und beleuchtete das Armaturenbrett. Es war, wie Guri vermutet hatte.
    Zu den Instrumenten, mit denen der Wagen ausgestattet war, gehörte ein Ultrakurzwellensender. Die Bedienungsknöpfe lagen rechts vom Fahrer, und das Mikrophon hing zwischen zwei Klammern unter der Steuersäule. Guri kniete auf den Fahrersitz und langte nach unten, um das Mikrophon aus der Halterung zu lösen. Das war der Augenblick, in dem ihn unerwartet der Schlag auf den Schädel traf. Es dröhnte ihm in den Ohren, und alle Kraft schien seine Muskeln verlassen zu haben. Es gelang ihm jedoch, der Tatsache bewußt zu werden, daß er sich in Gefahr befand.
    Das war alles, was er brauchte. Als jemand mit hartem Griff seine Füße packte und ihn aus dem Wagen herausziehen wollte, zog er die Knie an und stieß sich ab. Der Unbekannte schrie auf, Guri rollte vom Sitz herunter und fiel in die Knienische des Beifahrers.
    Er fand den kleinen Blaster, der ihm aus der Hand gefallen war.
    Hastig schob er den linken Arm in die Höhe und griff nach dem Öffnungshebel des Luks. Das Luk schwang auf. Guri stieß sich ein zweites Mal ab und fiel nach draußen.
    Auf der anderen Seite des Wagens waren strampelnde Geräusche. Guri lief um die Motorhaube herum. Ein greller Strahlschuß zischte auf und fuhr dicht vor ihm durch die Luft. Der Gegner lag auf dem Boden und brachte erneut die Waffe in Anschlag. Guri erkannte den Mann mit dem Kindergesicht, der ihm das Lähmungsgift beigebracht hatte. Er hob den Strahler und schoß. Sein Schuß traf voll. Drüben beim Haus klapperten Schritte. „Mannin...?" schrie eine harte Stimme.
    Das war Jerk Hansom. Guri atmete auf.
    „Hier!" rief er und hielt sich dabei die Hand vor den Mund. „Er ist mir durch die Lappen gegangen!" Mit voller Wucht warf er sich gegen die federnde Wand der Büsche und brach hindurch. Jerk kam vom Haus her gelaufen. Guris verstellte Stimme hatte ihn getäuscht. Wenigstens glaubte Guri das. Er befand sich jetzt auf einer kleinen Lichtung, nicht mehr als zwei Meter im Durchmesser und auf allen Seiten von dschungelartigem Gebüsch umrahmt. Er verhielt sich ruhig,

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