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0195 - Eine schaurige Warnung

0195 - Eine schaurige Warnung

Titel: 0195 - Eine schaurige Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist.«
    »Ja, leider.«
    »Und haben Sie auch nach einer Erklärung gesucht?« Fawcett beugte sich vor.
    »Auch das, wir nehmen an, daß man die Haut aufgelöst hat.« Ich warf Suko einen Blick zu, der bestätigte meine Ansicht durch ein Nicken.
    »Und wer käme Ihrer Meinung dafür in Frage?«
    »Das wollen wir erst herausfinden«, erwiderte Suko.
    Donald Fawcett lehnte sich wieder zurück. »Ich kann es Ihnen sagen, Gentlemen.«
    »Dann raus damit!« Auffordernd schaute ich ihn an.
    »Es war Abrakim.« Er sagte das, als wäre dieser Mann so bekannt wie Mary Stuart. »Können Sie damit nichts anfangen?«
    »Nein.«
    »Abrakim ist der Herr des Geisterwaldes. Wir nennen diesen Ort auch Wald der Gerippe oder Skelette. Haben Sie nicht den dichten Wald an der Westseite bei der Herfahrt gesehen?«
    Ich nickte.
    »Genau das ist sein Reich. Dort treibt er sein Unwesen. Und das schon seit vielen Jahren, denn er ist längst tot oder müßte tot sein und lebt trotzdem weiter. Nachts haben ihn manchmal welche gesehen, wenn er mit seinen beiden Bluthunden durchs Dorf schlich. Natürlich kann man den Zeugen nicht so recht trauen, sie waren zumeist betrunken, aber erst gestern sind zwei junge Leute mit allen Anzeichen eines panischen Schreckens aus dem Wald zurückgekehrt und haben von einer grausamen Entdeckung berichtet. Sie fanden einen skelettierten Schädel und ein paar Yards weiter ein kopfloses Gerippe, das an einem Baum hing. Danach sollten sie selbst getötet werden, denn ihnen erschien Abrakim mit seinen beiden Bluthunden. Daß ihnen nichts geschehen ist, verdanken sie dem Eingreifen eines geheimnisvollen Wolfes, der plötzlich auftauchte, einen Hund tötete und den anderen vertrieb. Dann konnten sie fliehen, und der Wolf begleitete sie.«
    »Kann ich mit den Leuten reden?« erkundigte ich mich. Die letzten Sätze hatten mich elektrisiert. Wieder war von dem Wolf die Rede gewesen und von einem Mann namens Abrakim.
    »Nein, das können Sie nicht. Das Pärchen ist Hals über Kopf geflohen. Ich habe allerdings die Adressen. Doch damit nicht genug. Es sind vom Bautrupp vier Männer verschwunden. Ich habe die Meldung am frühen Morgen erhalten. Die Männer sind in den Wald gegangen und wollten dort Bodenproben entnehmen. Zurückgekehrt ist keiner. Ich war drauf und dran, eine Fahndung einzuleiten, wollte allerdings erst Ihr Erscheinen abwarten.«
    »Das war gut.«
    »So, Gentlemen, jetzt wissen Sie Bescheid. – Dieser Bautrupp macht mir auch Ärger. Sie wollen den Wald abholzen, und das läßt sich Abrakim nicht gefallen. Die Rache aus dem Jenseits trifft jeden, der den Geisterwald betritt, lassen Sie sich das von mir gesagt sein. Auch Ihnen kann es so ergehen.«
    »Trotzdem werden wir uns den Wald ansehen.«
    Donald Fawcett verzog das Gesicht. »Unterstützung werden Sie kaum bekommen. Kein Einheimischer würde den Geisterwald je betreten, das ist sicher.«
    »Das braucht auch keiner«, sagte Suko. »Wir machen das.«
    »Übernehmen Sie sich da nicht?«
    »Kaum, mein Lieber. Es ist nicht das erste Mal, daß wir auf Dämonenjagd gehen.«
    »Das habe ich schon gehört. Ihr Ruhm spricht sich herum. Doch ich habe das Gefühl, daß Sie sich an dem alten Abrakim die Zähne ausbeißen. Der ist nicht mehr zu töten und steht mit dem Jenseits in Verbindung.«
    »Erst müssen wir ihn haben«, erwiderte ich. »Und dabei können Sie uns helfen.«
    »Ich gehe nicht in den Wald!«
    Mein Lächeln fiel spärlich aus. »Brauchen Sie auch nicht. Sie könnten uns allerdings erzählen, wie wir an diesen komischen Köhler herankommen.«
    »Sie meinen, wo er sich aufhält?«
    »Genau.«
    »Irgendwo, Sir.«
    »Die Antwort ist nicht gerade präzise.«
    »Ich weiß«, gab der Polizist zu und nahm einen Schluck aus seinem Glas, wobei er versonnen auf ein altes Gemälde schaute, das in unserem Rücken an der Wand hing. »Aber es ist nun mal so. Niemand kennt den Unterschlupf des Köhlers. Wir wissen nur, daß er noch existiert. Wie und wo, das weiß niemand. Ehrlich nicht. Es ist ja auch keiner von uns in den Wald hineingegangen. Wenigstens nicht von denen, die noch leben. Selbst die Alten erzählen immer, daß sie sich in ihrer Jugend immer nur am Rand des Waldes aufgehalten haben. Heute machen es die Leute ebenso.«
    »Wir müßten also Glück haben, wenn wir Abrakim finden wollen«, stellte Suko fest.
    »So ist es.«
    »Vielleicht wartet er schon auf uns«, grinste der Chinese.
    »Momentan scheint ja einiges los zu sein, wenn ich mich hier so

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