Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0195 - Eine schaurige Warnung

0195 - Eine schaurige Warnung

Titel: 0195 - Eine schaurige Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
umschaue.«
    »Da haben Sie recht«, sagte Donald Fawcett. »Ich komme mir bald vor wie ein Sheriff im Wilden Westen zur Zeit des Goldrausches. Da kamen die Gierigen auch in Scharen. Hier sind es eben die Typen von der Abräumfirma.«
    Ich schaute auf meine Uhr. »Noch ist es hell. Ich wäre dafür, daß wir so schnell wie möglich losstiefeln.«
    »Wollen Sie nicht lieber den nächsten Tag abwarten? Da bleibt Ihnen wesentlich mehr Zeit.«
    Ich hob die Schultern. »Im Prinzip ist das nicht schlecht. Doch in so einer Nacht kann viel passieren. Sollte es dort ein Opfer geben, so möchte ich mir nicht den Vorwurf machen, einen Teil der Schuld daran zu tragen.«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Außerdem haben Sie selber von den vier Verschwundenen gesprochen. Unter Umständen können wir…«
    Ich sprach nicht mehr weiter, denn vehement wurde die Tür aufgestoßen. Nicht ein Kollege des Dienststellenleiters stürmte in den Raum, sondern einer der Männer, die uns auf der Treppe entgegengekommen waren, als wir die Polizeistation betreten wollten.
    »Fawcett!« rief er. »Verdammt, Fawcett, sie sind wieder da!«
    »Wer ist da?«
    »Na, zwei von meinen Leuten, die vermißt waren.«
    Der Sergeant sprang auf. »Und wo finde ich Sie?«
    »Ich glaube, Sie wollten in die Kneipe und mit den anderen das Wiedersehen feiern.«
    »Verdammt!« knurrte Donald Fawcett und griff zur Mütze. »Die sollen erst zu mir kommen. Wollen Sie mit?« erkundigte er sich und schaute uns an.
    »Da fragen sie noch?« Ich hatte das Gefühl, auf eine heiße Spur gestoßen zu sein…
    ***
    Der erste Weg hatte McNamara und seinen Kollegen Bradbury tatsächlich in das größte Gasthaus geführt. Hier saßen sie abends immer zusammen und tranken ihr Bier. Hier kannte man sie, und in der Kneipe würden sie die Kollegen treffen.
    Kollegen!
    Beide freuten sich schon darauf. Die würden sich wundern, was mit ihnen geschah. Sie waren noch ahnungslos, ebenso wie der leitende Ingenieur, den sie zufällig getroffen hatten.
    Zuerst wurden sie gar nicht bemerkt, denn der Rauch aus zahlreichen Zigaretten und Zigarren hing wie eine dicke blaugraue Wolke über den Tischen und der langen Theke.
    Bis einer zur Toilette mußte und McNamara sowie Bradbury an der Tür stehen sah.
    Der Mann blieb abrupt stehen. Seine Augen wurden groß, und dann flog ein Lächeln über sein Gesicht, als er schrie: »Freunde, seht mal her, wen wir hier haben! Zwei unserer vier Ausreißer sind wieder da. Das gibt es nicht!«
    Seine Stimme klang so laut, daß sie den Lärm in der Kneipe übertönte.
    Auf einmal wurde es still.
    Niemand sprach mehr. Nur das Rücken der Stühle und Hocker war zu hören, als die Männer sich umdrehten. Auch der Wirt und seine Frau, eine dralle Blondine, die ihre Kurven in einen engen Pullover gezwängt hatte und sich hin und wieder auch anfassen ließ, wobei ihr Mann schamhaft zur Seite sah, weil das Anfassen fürs Geschäft gut war, machten lange Hälse und hörten auf zu zapfen.
    Im nächsten Augenblick brach ein unbeschreiblicher Jubel los. »Ja, da sind sie! Die beiden Ausreißer! Wollten sie euch im Geisterwald nicht haben?«
    Lachen, Schreien, Scherzen. Ein paar Männer stürmten von der Theke los auf die Neuankömmlinge zu und hievten sie unter.
    »Das muß begossen werden!« rief der Wirt. »Ich spendiere eine Lokalrunde!«
    Erneuter Jubel, der die Stimmung noch mehr anheizte. McNamara und Bradbury wurden fast zum Tresen getragen, und sie ließen es willig mit sich geschehen.
    Auf zwei Hockern machte man Platz. Die Männer konnten sich setzen. Niemand fiel in der düsteren verräucherten Kneipe ihr Gesichtsausdruck auf. Er war nicht mehr so wie früher, sondern hatte einen Stich ins Grüne bekommen. Das ihnen eingespritzte Serum begann bereits zu wirken.
    »Bier!« schrie jemand.
    Wirt und Wirtin schufteten. Das kostbare Gesöff schäumte in die großen Gläser, die, leicht angestoßen, auf den jeweiligen Trinker zurutschten und fast immer vor ihm zum Stehen kamen.
    Auch Bradbury und McNamara erhielten volle Gläser. Nach den anderen beiden Vermißten fragte keiner. Erst einmal mußten die Krüge geleert werden.
    Die Wirtin bediente McNamara und Bradbury. Dabei beugte sie sich so weit vor, wie es ging, und ihr Busen wurde hochgeschoben.
    Sie wollte den Männern schließlich etwas bieten. Vor allem McNamara hatte es ihr angetan. Mit ihm hätte sie gern ein Schäferstündchen oder auch zwei verbracht.
    »Bitte sehr, die Herren«, sagte sie, »und auf eine

Weitere Kostenlose Bücher