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0196 - Die Mörderklaue

0196 - Die Mörderklaue

Titel: 0196 - Die Mörderklaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rolle, dessen war ich mir sicher. Aber sie würde zurückkehren, das hatte ich nun erfahren. Und das mußte einmal kommen, denn eine Entscheidung lag in der Luft, zudem Dr. Tod seine Mordliga vollständig hatte.
    Mir lief ein Schauer über den Rücken, während ich daran dachte, und als ich die Hand auf meiner Schulter spürte, da schreckte ich regelrecht hoch.
    Suko hatte mich berührt.
    »Wir haben es geschafft, John«, sagte er mit ruhiger Stimme.
    Ich drehte mich um und nickte nur. Sonst sagte ich kein Wort.
    Natürlich merkte mein Freund, was mit mir los war, denn er stieß mich an. »He, Alter, du machst ein Gesicht, als wäre dir die Petersilie verhagelt.«
    »Nein, das nicht.«
    »Sondern?«
    Ich hob die Schultern. »Das ist schlecht zu erklären, weißt du Suko.«
    »Rede schon.«
    Ich berichtete in Stichworten, und mein chinesischer Freund wurde sehr nachdenklich.
    »Ja«, sagte er nach einer Weile, »das ist wirklich ein verdammt hartes Stück.«
    »Und wie.«
    »Aber sieh dich mal um!«
    Ich schaute in die Runde. Die Vögel bildeten auf dem Friedhof einen Teppich. Einen grauen Teppich, in dem hin und wieder weiß die Knochen schimmerten. Letzte Reste, die allerdings auch vergehen würden, dessen war ich sicher.
    Wir brauchten wirklich nicht lange zu warten, denn auch die Knochen lösten sich auf und wurden zu einem feinen Mehl, das seinen Schleier auf dem unheimlichen Friedhof hinterließ.
    Auch von den Händen war nichts mehr zu sehen. Verdorrt und vernichtet lagen sie ebenfalls auf der weichen feuchten Erde. Ich hob die Schultern, bückte mich und nahm mein Kreuz an mich. Mein Blick glitt in die Ferne, als ich auf das wertvolle Kleinod schaute. Irgendwie kam ich mir auf diesem Friedhof verloren vor und doch war ich wieder voller Optimismus, auch was die Zukunft anging.
    Ich hatte eine Warnung erhalten. Das machte mir Mut. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt allerdings schon gewußt, was mir bevorstand, ich hätte mich am besten in den Boden verkrochen. So aber war ich weiterhin relativ unbelastet.
    »Die Seelen haben Ruhe«, sagte Suko mit dumpfer Stimme. »Wir haben hier die Magie der Druiden zerstört.«
    »Ja, hier und…«
    »Verdammt«, sagte der Chinese. »Was ist mit Sarah Goldwyn und Detlev Menningmann?«
    Himmel, jetzt kamen die Vorwürfe. Wir hatten uns so auf uns selbst und den letzten Kampf konzentriert, daß wir die beiden regelrecht vergessen hatten.
    Wie mochte es ihnen ergangen sein?
    »Komm, Suko«, sagte ich und lief schon los, denn noch hatten wir dieses geheimnisvolle untote Mädchen nicht entdeckt. Iris Dexter schien mir der Dreh-und Angelpunkt des Ganzen zu sein…
    ***
    Elena ahnte das Unheil!
    Sie wußte, daß zwei Menschen gekommen waren, die Iris dank ihrer magischen Druidenkräfte praktisch durch ein Schnippen der Finger erledigen konnte.
    »Weg!« schrie sie. »Lauft zurück!«
    Die beiden stoppten und gerieten auch in den Lichtschein der brennenden Kerzen.
    Elena erkannte, daß es sich dabei um eine ältere Frau und einen jüngeren Mann handelte. Es interessierte sie nicht, wie die beiden in die Stadt gekommen waren, sie wollte nur nicht, daß sie ein Opfer der Untoten wurden.
    Iris drehte sich. Noch in der Bewegung verzerrten sich die Lippen zu einem boshaften Lächeln.
    »Wen haben wir denn da?« kicherte sie. »Zwei nette, kleine Menschen, die sich wohl verlaufen haben. Oder hast du sie zu deinem Schutz mitgebracht, Schwester?«
    »Nein!«
    Iris ging einen Schritt zurück und baute sich dann so auf, daß sie ihre Schwester Elena, als auch Mrs. Goldwyn und den jungen Maler im Augen behalten konnte.
    »Kommt her!« sagte sie. »Los, ein bißchen näher. Ich will euch anschauen.«
    »Nein, bleibt!« schrie Elena. Ihre Stimme hallte in der langen Säulenhalle wider.
    Da hielt Iris den Leuchter schräg. Wie Lanzen stachen die grünen Flammen vor, zischten auf Detlev Menningmann und Sarah Goldwyn zu, so daß sie hastig zurück mußten, um nicht verbrannt zu werden.
    »Wollt ihr jetzt schon im magischen Feuer schmoren?« höhnte Iris.
    »Ich bringe euch um. Ihr seid in meine Stadt eingedrungen, eine Stadt, die nur mir gehört, die ich selbst bin. Ich, die Erbin einer großen Druidenmagie.«
    Wild warf sie ihren Kopf von einer Seite zur anderen. Die Augen funkelten, und aus ihrer Kehle drang ein tiefes Knurren.
    Elena wußte, daß ihre Schwester nicht spaßte. Und sie wollte die beiden Menschen retten. Iris sollte nicht triumphieren. Auf keinen Fall.
    Und sie setzte alles auf eine

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