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0196 - Flucht vor den Riesenspinnen

0196 - Flucht vor den Riesenspinnen

Titel: 0196 - Flucht vor den Riesenspinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er unter Menschen weilte, blieb in einer kleinen Kaverne seitwärts des Hauptraumes stehen. Die Dunkelheit hatte ihn vor den Augen der anderen verschlungen. Er verstand das schwarze Licht geschickt zu manipulieren, auf eine Weise, wie sie die anderen niemals verstehen würden, die nicht seiner Art angehörten.
    Vielleicht würden sie einmal wie er sein, sie machten Fortschritte. Doch ob die Umwandlung endgültig gelang, konnte er in diesem Stadium noch nicht sagen. Selbst seine Art war nicht allmächtig, und es gab etwas, das sich vielleicht niemals ganz beugen und formen ließ: der Geist, die Seele.
    Wenn diese Aktion vorüber war, würde er sie ausloten, würde feststellen, ob sie noch etwas von ihrem ehemaligen Ich behalten hatten. Doch vorerst gab es Wichtigeres.
    Das schwarze Licht wirkte hinter ihm wie eine undurchdringliche Wand und schirmte ihn vor den Blicken auch der Veränderten noch ab. Das, was man bei einem Menschen »Hände« genannt hätte, griff nach Steuerschaltern, die wegen ihrer Form ein Mensch niemals hätte betätigen können.
    Etwas entstand. Ein spiraliges Wirbeln, flackernd und unstet, doch die Sehzellen des Schattenwesens vermochten diese Bilder auf eine völlig andere Art und Weise zu verwerten, als dies einem Menschen oder auch — einer Spinne möglich gewesen wäre!
    »Sergio Riccone« sah mehr!
    Sekundenlang sah er jenen Lebensträger, der schon seit Äonen auf dem Grund eines Meeres lag, unfähig, sich wieder zu erheben. Die Energien, die den Lebensträger einstmals bewegt hatten, waren fast vollständig erloschen. Es wurde Zeit, daß der Ersatz kam.
    Das wirbelnde Strukturbild änderte sich. Etwas griff wie eine gierig leckende Zunge in den Weltraum hinaus, ungehindert von den Wolkenbänken und Luftströmungen der Atmosphäre, ungehindert auch vom van Allenschen Strahlengürtel. Griff hinaus in Raumtiefen, wo irgendwo, unmeßbar weit entfernt, das Weltentor glühte. Wo vor einiger Zeit ein anderer Lebensträger den Durchbruch geschafft hatte und sich jetzt unaufhaltsam diesem Planeten näherte.
    Mit einer Geschwindigkeit, die der des Lichtes nahekam!
    Und doch war jener Lebensträger noch weit entfernt, würde Tage, Wochen, Monate vielleicht, benötigen, um einzutreffen.
    KONTAKT! schrie der suchende Energiefinger. Und die Wesen im Lebensträger erwiderten den Impuls.
    BEREITHALTEN. KONTROLLE. BALD. ANKUNFT ERWARTEN.
    »Riccone« schaltete wieder zurück. Das wirbelnde Bild erlosch. Ein Weltall schien in sich zusammenzustürzen, schwand aus der abgeschirmten Kaverne des Etruskergrabes.
    »Riccone« war zufrieden. Er hatte im Sinne der anderen gearbeitet und würde dies auch weiter tun.
    Bis sie kamen.
    Langsam verließ er die Kaverne wieder. Es war an der Zeit, etwas zu tun. Er beschloß, jenen Menschen, den er später gefangen hatte, ebenfalls in die Nähe der schwarzen Kugel zu bringen.
    ***
    Die Vision! gellte es in Nicole. Die zubeißende Riesenspinne!
    Dieses eklige Biest war nicht annähernd so groß wie das Traum-Ungeheuer, aber dennoch schlimm genug. Vor Nicoles geistigem Auge erschien das Bild der zuschnappenden Zangen.
    Sie war der Spinne hilflos ausgeliefert, die jetzt mit ihren dürren, haarigen Beinen über ihren Bauch krabbelte.
    Dem Hals entgegen. Wie ein Vampir!
    »Nein!« keuchte Nicole.
    Diese Kreatur des Bösen durfte nicht die Überhand behalten! Die Spinne war ein teuflisches Wesen, der Hölle entsprungen. Keine normale Spinne glich ihr. Sie mußte einem Ei Luzifers selbst entsprungen sein.
    Das Amulett!
    Vielleicht vermochte es sie zu schützen! Schon des öfteren hatte es in besonderen Krisensituationen eine direkte Verbindung zwischen dem Amulett und Nicole gegeben. Die enge Bindung zu Zamorra mochte daran beteiligt sein, vielleicht war es aber auch etwas anderes - Nicole hatte es niemals gänzlich erkundet, wollte es auch nicht. Vielleicht wäre die Wahrheit zu schlimm, um sie ertragen zu können.
    Das Flammenschwert!
    Nicoles Geist und die Kraft der entarteten Sonne konnten gemeinsam das FLAMMENSCHWERT bilden, Amulett und Körper verblaßten, verschmolzen dann zu jenem übergeordneten, mächtigen Etwas, das seinerzeit sogar den fast unangreifbaren Meeghs Paroli geboten, sie förmlich aus der Existenzebene hinweggefegt hatte.
    Näher kroch die Spinne.
    Nicole versuchte ihren Abscheu zu unterdrücken, nur noch an das Amulett und das FLAMMENSCHWERT zu denken. Es mußte aktiviert werden! Nur das FLAMMENSCHWERT konnte die Fesseln zerreißen, die Spinne

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