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0196 - Flucht vor den Riesenspinnen

0196 - Flucht vor den Riesenspinnen

Titel: 0196 - Flucht vor den Riesenspinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schmerzen verspürte. Hatte die Spinne ihn nicht auch angegriffen?
    Was hatte dieser Angriff bezweckt?
    Zamorra sah an sich herunter, dann tastete er jene Stellen seines Körpers ab, die er nicht sehen konnte, aber er spürte keine Verletzung.
    »Komisch…«
    Jetzt erst kam er auf den Gedanken, nach der Zeit zu sehen. Wie lange war er denn bewußtlos gewesen?
    Drei Stunden, verriet ihm die Uhr. Drei Stunden waren eine lange Zeit, in welcher unheimlich viel geschehen konnte. Hatte die Spinne Zeit gewinnen wollen? Lebte Nicole noch?
    Eine Frage nach der anderen ballte sich in Zamorra zu einer drohenden Schreckensgestalt auf. Er sah sich um. Ein paar Meter weiter lag Manuela im Gras.
    Bill suchte er vergebens.
    Die Riesenspinne auch. Seine erste Befürchtung, die Bestie lauere irgendwo in den Schatten der Nacht, um erneut über die Menschen herzufallen, bewahrheitete sich nicht. Das riesige Insekt war verschwunden.
    Mit Bill?
    Zamorra begann, wieder logisch zu denken. Er stolperte zu Manuela Ford hinüber, kauerte neben ihr nieder und tastete nach ihrem Puls. Der schlug, wenn auch langsam. Zamorra erhob sich wieder, orientierte sich im Sternenlicht und marschierte durch die Ruinensiedlung zum Wagen.
    Zwei Taschenlampen fand er. Er wußte, daß er irgendwo eine dritte besitzen mußte, fand sie aber nicht. Wahrscheinlich war sie in irgendeinen Winkel des Kofferraums gerollt, vielleicht unter das Reserverad, und da konnte er lange suchen.
    Aber zwei reichten auch, die mit ihren starken Batterien ein paar hundert Meter weit strahlten. Ihr Nachteil war, daß sich die Lichtstärke nicht regeln ließ. Es gab keine andere Möglichkeit, die Helligkeit abzuschirmen, als die Hand vor die Lampe zu legen und durch die Finger hindurch zu strahlen.
    Zamorra schaltete eine Lampe ein und kehrte zu Manuela zurück. Er begann mit Wiederbelebungsmaßnahmen, und nach ein paar Augenblicken öffnete sie die Lider. Sofort zog sie sich etwas zusammen; es war kühler geworden als während der hellen Tagesstunden.
    »Bill?«
    »Bill ist verschwunden«, eröffnete Zamorra ihr. Er entsann sich, daß der Freund direkt bei Manuela gewesen war, und wenn er jetzt nicht neben ihr lag, konnte das nur bedeuten, daß die Riesenspinne sich seiner angenommen hatte. Hatte sie ihn entführt, wie Nicole entführt worden war?
    Manuela schnellte hoch. »Bill ist verschwunden? Dann wird es jetzt wirklich Zeit, daß wir etwas tun!« forderte sie. »Sonst ergeht es uns schließlich wie den zehn kleinen Negerlein, bloß daß uns die schwarze Haut dazu fehlt!«
    »Braucht man die…?«
    »Nicht unbedingt«, fauchte das braunhaarige Mädchen und warf den Kopf zurück. »Lampe her!«
    Sie hatte gesehen, daß Zamorra eine zweite Taschenlampe in der Hosentasche stecken hatte. Der Meister des Übersinnlichen überreichte ihr den Weitstrahler. Im nächsten Moment flammte der zweite Lichtkegel auf und begann die nähere Umgebung abzutasten.
    Nichts… nichts… kein Bill Fleming, der an einer anderen Stelle lag…
    »Es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als zum Gegenangriff überzugehen«, sagte Zamorra schließlich. »Aber ganz wohl ist mir nicht dabei, weil die Entführer uns unter Druck setzen können.«
    »Meinst du, mir gefällt die Geschichte?« fragte Manuela. Der Strahl ihrer Lampe erlosch. »Wie bist du ausgerüstet?«
    »Überhaupt nicht«, sagte Zamorra grimmig. »Alles, was ich habe, habe ich hier drin.« Er tippte an seine Stirn. »Ich dachte nicht, daß diese Besichtigungstour wirklich dermaßen haarig werden würde, und das Amulett hat Nicole!«
    »Nichts im Wagen? Gemmen, Dämonenbanner, Knoblauchzehen, Weihwasser?«
    »Nicht einmal einen geweihten Eichenpflock…«
    »Schön scheußlich«, sagte Manuela. »Du hast also nur ein paar Zaubersprüche, die du murmeln kannst.«
    Zamorra nickte. Das Mädchen sah die Kopfbewegung im Gegenlicht.
    »Na, dann können wir nur hoffen, daß du im richtigen Moment den richtigen Spruch murmelst«, sagte sie. »Wie ist es nun?«
    Zamorra leuchtete den Grasboden vor sich aus.
    »Bon«, sagte er. »Greifen wir an.«
    ***
    Die beiden Veränderten bewegten sich nicht. Nicole konnte auch nicht erkennen, ob sie sich überhaupt für sie interessierten.
    Meegh!
    So wie dieser Unheimliche in seiner schwarzen Form sahen doch auch die Meeghs aus, jene bösartigen und mörderisch veranlagten Wesen aus einer anderen Dimension, die Zamorra und Nicole erstmals vor ein paar Jahren kennengelernt hatten, als an der holländischen Küste

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