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0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

Titel: 0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterschlacht in Norfolk Street
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Haar und ein vom Trinken genau so rotes Gesicht. Ihre Augen waren Schlitze hinter Fettwülsten. Dabei trug sie ein Kleid, das für einen Teenager passend gewesen wäre.
    »Raus, ihr besoffenen Schweine«, kommandierte sie mit der Stimme eines Feldwebels und stemmte die Arme auf die Hüften.
    Jim ließ sich dadurch nicht stören. Als sie ihn erkannte, bekam sie einen Tobsuchtsanfall. Die beiden schienen nicht die besten Freunde zu sein.
    Es ist mir unmöglich, die Schimpfworte wiederzugeben, mit denen sie ihn belegte.
    Als das nichts half, wollte sie handgreiflich werden, aber Black Jim lachte nur und gab ihr einen Stoß, sodass sie sich auf die fette Rückseite setzte.
    Zwar tobte sie weiter, aber ich war davon überzeugt, dass sie es nicht aus eigenen Kräften schaffte, auf die Beine zu kommen.
    Das Zimmer, aus dem sie gekommen war, stand offen. Es war ein Raum, wie man es in diesem Haus erwarten konnte, rosa Beleuchtung, eine Couch, schwere Gardinen und so weiter.
    Auf der Couch lag eine Frau, aber sie bewegte sich nicht. Sie konnte sich auch nicht bewegen, denn man hatte sie darauf festgebunden. Sie konnte auch nicht reden, weil sie einen Knebel im Mund hatte.
    Bevor ich etwas unternehmen konnte, hatte Jim sie losgebunden und das Tuch, das den Knebel festhielt, aufgeknüpft.
    »Ist das dein Mädchen?«, fragte er.
    Ich nickte und wusste sofort, dass es nur Stella Steresch sein konnte. Sie war jung, hübsch, und hatte ein kindliches Gesicht.
    »Sie ist es«, flüsterte Phil mir zu, und so gab ich mir Mühe, die Ohnmächtige wieder zur Besinnung zu bringen.
    Das gelang mir nicht. Es würde wohl einige Zeit dauern, bis sie wieder zu sich kam.
    »Am besten ist es, wir bringen sie hinunter in den Wagen und fahren sie ins Krankenhaus«, sagte ich und wollte sie hochheben, als die Alte draußen Zeter und Mordio zu schreien begann.
    »Einen Augenblick«, feixte Jim und ging nachsehen.
    Für wenige Sekunden blieb es ganz still, nur die Alte schimpfte immer noch. Dann knallte ein Schuss. Jim taumelte rückwärts ins Zimmer und schlug schwer zu Boden, das genügte mir.
    Phil, Neville und ich hatten gleichzeitig unsere Waffen gezogen, aber es war nicht so leicht, sie zu benutzen.
    Von der Treppe aus war die Zimmertür zu übersehen und darum im Schussfeld. Neville versuchte heranzukommen und musste sich schleunigst zurückziehen, als eine Kugel haarscharf an seinem Kopf vorbeipfiff.
    Jetzt wurde es ernst.
    Ich ging in volle Deckung auf den Fußboden und schob mich langsam auf die Tür zu. Phil packte einen Stuhl, und im Augenblick, in dem ich weit genug gekommen war, schleuderte er ihn durch die Tür.
    Jemand schrie, zwei weitere Schüsse knallten, es polterte, und dann war ich soweit.
    Am Fuß der Treppe standen zwei Kerle, mit gezogenen Schusswaffen.
    Sie hatten die Tür im Auge, aber sie blickten zu hoch. Sie dachten nicht daran, jemand könne sich auf den Boden gelegt haben. Ich hob die Smith & Wesson und zog zweimal durch.
    Zwei Pistolen fielen zu Boden. Zwei Männer heulten, schrieen und wandten sich zur Flucht.
    »Hände hoch«, rief ich, aber es war bereits zu spät.
    Die beiden waren verschwunden.
    »Bleib hier«, rief ich Phil zu und rannte hinterher.
    Unten in der Bar war kein Mensch zu sehen. Die Gäste waren beim ersten Schuss ausgerissen und die Mädchen in volle Deckung hinter die Theke gegangen. Jetzt wagten sie es, vorsichtig zu peilen, ob die Luft wieder rein war. Ein Blick auf mich und meine Waffe genügte, um sie wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen.
    Die Straße war fast leer. Ungefähr dreißig Yard voraus liefen die zwei Burschen, die Black Jim niedergeschossen hatten und das Gleiche wahrscheinlich auch mit uns anderen vorhatten.
    Ich setzte mich in Trab und rief:
    »Stehen bleiben.«
    Aber ich konnte es nicht riskieren zu schießen, denn es gab ja immer noch vereinzelte Passanten und es konnte jederzeit jemand aus einem Haus oder einer Kneipe kommen und mir ins Schussfeld rennen.
    Ausnahmsweise hatte ich Glück. Hinter mir tauchten zwei Scheinwerfer auf. Ich drehte mich um und hob beide Hände.
    Der Wagen bremste scharf und zu meiner Freude war es ein Streifenwagen der Stadtpolizei. Ich sprang aufs Trittbrett und rief:
    »Ich bin G-man. Holen Sie die zwei Kerle da vorne ein. Sie haben soeben jemand niedergeschossen.«
    Glücklicherweise hatte ich es mit verständlichen Cops zu tun. Sie fragten nicht lange. Der Wagen sprang wieder an und hatte die Flüchtigen im Nu erreicht.
    Bevor sie

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