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0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

Titel: 0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterschlacht in Norfolk Street
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wie Neville sich zu der blonden Jungfer hinüberbeugte und flüsterte:
    »War Black-Jim schon hier?«
    »Und ich dachte schon, du kämest meinetwegen«, girrte sie. »Jim sitzt ganz hinten rechts, aber ich weiß nicht, ob er heute ansprechbar ist. Er hat Krach mit seiner Alten gehabt und ist im Begriff, sich zu besaufen.«
    »Ist er schon voll?«
    »Nein, aber auf dem besten Weg dazu.«
    Neville zwinkerte mir zu, stand auf und schlenderte, leise schwankend, als ob er bereits geladen hätte, durch die Tischreihen, Dann blieb er stehen, schlug einem Gast, den ich auf die Entfernung nicht erkennen konnte, auf die Schulter, setzte sich zu ihm und winkte dem Kellner, der sein Haar aus der Stirn strich und sich beeilte, den offenbar bevorzugten Gast zu bedienen.
    »Hallo Jerry, hallo Phil«, grölte unser Kollege. »Kommt her. Meint alter Freund Jim möchte euch kennenlernen.«
    Wir rutschten von unseren Hockern und spielten, genau wie Neville, die leicht Angetrunkenen.
    Der »schwarze Jim« trug seinen Namen mit Recht. Sein Haar war schwarz wie seine Augen, seine Haut bräunlich wie die eines Mexikaners. Als er zur Begrüßung freundlich grinste, stellte ich fest, dass auch seine Zähne in etwa von derselben Farbe waren.
    Er reichte uns eine mächtige Pranke und schrie nach dem Kellner, um eine Runde auffahren zu lassen.
    »Old Joes Freunde sind auch die meinen«, verkündete er mit Überzeugung. »Der alte Gauner hat mich einmal herausgehauen und mir zehn Kisten Gin zugeschustert. Das vergesse ich ihm im Leben nicht. Denkst du noch daran, alter Junge?«
    Neville beteuerte, dass er ebenfalls noch daran denke. Ich kannte die Angelegenheit, um die es vor grauen Zeiten gegangen war, als die Alkoholschmuggelboote noch außerhalb der Dreimeilenzone kreuzten und die Flüsterkneipen florierten.
    »Trinkt«, war der Wahlspruch des schwarzen Jim, und so beeilten wir uns, den recht annehmbaren Gin zu kippen und eine neue Lage zu bestellen.
    Während der nächsten Runden beschränken wir uns aufs Zuhören. Die beiden anderen tauschten Erinnerungen aus und wurden immer fröhlicher. Zum Schluss beauftragte Neville den Kellner, die Flasche auf den Tisch zu stellen. Damit wurde die Trinkerei gemütlicher und ausgiebiger.
    Als die zweite Flasche aufgefahren wurde, hatte Jim schwimmende Augen, und auch mir wurde es etwas schummerig. Neville jedoch schien sich in seinem Element zu fühlen. Er bestellte vier pechschwarze, und wie sich schnell herausstellte, übel riechende Zigarren, die wir mit Todesverachtung pafften.
    Dann trat unser aller Kollege mir auf den Fuß, beugte sich zu Black Jim hinüber und fragte vertraulich: »Was hältst du von fünfzig Dollar?«
    »Eine ganze Menge«, grinste der und rülpste zur Bekräftigung, dass es von den Wänden zurückschallte. »Es kommt nur darauf an, was du dafür haben willst?«
    »Nur eine kleine Auskunft. Hast du Ginger und Blue Beard in letzter Zeit gesehen?«
    »Die grünen Jungs. Was willst du von denen?«
    »Sie haben sich mausig gemacht, und ich möchte ihnen gerne die Flötentöne beibringen.«
    »Da hast du Pech. Gewöhnlich hocken sie hier und begießen sich die Nase, aber sie werden wohl zu viel Schulden beim alten Flick haben und wagen nicht, sich sehen zu lassen. Weißt du, altes Haus, wenn man schon krumme Dinger dreht und damit rechnen muss, dass einen die Cops hochnehmen, so muss es sich wenigstens lohnen. Wenn ich aber zudem noch Schulden machen müsste, by gosh, ich würde ehrlich.«
    Neville beteuerte, es ginge ihm genauso, und dann meinte er:
    »Und jetzt kommt die Hundertdollarfrage… Wir suchen ein Mädchen, und zwar das Mädchen meines besonderen Freundes hier.«
    Er tippte mir mit dem Finger gegen die Brust »Stell dir vor, Jim, man hat ihm sein Mädchen geklaut.«
    »So eine Gemeinheit. Was für ein Lump ist das gewesen?«
    »Das möchten wir gerade wissen. Die Kleine hieß Stella und wohnte Nelson Avenue 27. Zwei Kerle, haben sie abgeholt und mitgenommen. Mein Freund Jerry weint blutige Tränen, und wir haben uns in den Kopf gesetzt, ihm sein Girl zurückzuschaffen.«
    »Stella«, überlegte Black Jim. »Ich habe etwas von einer Stella gehört.« Er griff nach der Ginflasche und schenkte sein Glas randvoll.
    Er ließ den Inhalt durch seine Kehle laufen.
    »Stella… Verdammt.«
    Dann schien im plötzlich eine Erleuchtung zu kommen. Er stemmte beide Fäuste auf den Tisch und wuchtete seinen mächtigen Körper hoch.
    »Hallo, Jack, Komm mal hierher«, brüllte er.
    Von

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