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0197 - Mörder im Chinesenviertel

0197 - Mörder im Chinesenviertel

Titel: 0197 - Mörder im Chinesenviertel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörder im Chinesenviertel
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Arzt wollte ihn nur noch vierundzwanzig Stunden unter Beobachtung haben.«
    »Na, da habt ihr ja Glück gehabt. Wie kam denn das?«
    Ich erzählte ihm rasch von dem Überfall auf Jualorca in der 42. Straße. Danach setzte ich mich ans Telefon und erledigte mein Gespräch. Anschließend ging ich zum Einsatzleiter und ließ mir zwei G-men aus dem Bereitschaftsdienst zuweisen. Ich instruierte sie darüber, was sie tun sollten. Sie hörten aufmerksam zu.
    »Vor allem muß es schnell gehen«, schärfte ich ihnen ein. »Verdammt schnell! Sobald ihr etwas habt, ruft ihr mich an! Verstanden?«
    Sie nickten und machten sich auf die Strümpfe. Ich kehrte in mein Office zurück und setzte mich hinter den Schreibtisch, »Nun, Mister Lorrane«, sagte ich. »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich jetzt zur Vernehmung ihrer Klientin schreite.«
    Er lächelte süffisant.
    »Aber nicht im geringsten, G-man, fangen Sie ruhig an!«
    Um der ganzen Sache von vornherein einen offiziellen Anstrich zu geben, telefonierte ich mir eine Stenotypistin herbei. Wir fingen mit den üblichen Fragen ,zur Person' an. Als ihre Personalien aufgeschrieben waren, begann das eigentliche Verhör.
    »Wie lernten Sie Li-Tschou kennen?« fragte ich.
    »Daran kann ich mich nicht mehr erinnern«, erwiderte die Frau. »Es war irgendeine zufällige Gelegenheit, die uns miteinander bekannt machte.«
    Der Rechtsanwalt lächelte zufrieden. Bei jeder ihrer folgenden Antworten spürt man auch seinen Einfluß. Ich tat, als ob ich trotz ihrer Ausflüchte vollkommen mit den Ergebnissen meiner Fragen zufrieden wäre.
    »Haben Sie je einen Mann namens Jualorca kennengelernt?« fragte ich.
    Sie stutzte einen Augenblick, schüttelte aber dann den Kopf.
    »Nein, einen solchen Mann kenne ich nicht.«
    »Sie haben bei einem früheren Gespräch behauptet, daß Li-Tschou meistens in Begleitung zweier Männer zu Ihnen gekommen wäre, die sich als O'Brien und Gibson vorgestellt hätten. Erhalten Sie diese Behauptung aufrecht?«
    Sie zögerte und warf einen hilfesuchenden Blick zu dem Anwalt. Ich fügte lächelnd hinzu:
    »Oder haben Sie mich bei unserem ersten Gespräch bewußt angelogen?«
    Jetzt saß sie in der Klemme. Gab sie zu, daß sie die beiden kannte, würde ich natürlich diesen Punkt weiterverfolgen. Stritt sie es hingegen ab, mußte sie damit rechnen, daß ich sie wegen Irreführung der Behörden belangen ließ. Sie drehte ihr Taschentuch zwischen den Fingern und murmelte:
    »Nein, nein, das ist schon richtig. Die beiden nannten sich O'Brien und Gibson. Aber ich habe keine Ahnung, wo sie wohnen.«
    Der Rechtsanwalt nickte unmerklich. Ich machte seinen Triumph zunichte, indem ich dreizehn Karteikarten vor Mrs, Forbydes auf dem Schreibtisch ausbreitete.
    »Zeigen Sie mir die beiden Männer«, sagte ich.
    Der Anwalt fuhr in die Höhe. Auch die Frau war erschrocken. Ich tippte mit spitzen Fingern auf das Foto der mir zunächst liegenden Karte und fragte scharf:
    »Ist es dieser Mann hier?«
    Sie schüttelte den Kopf. Schließlich zog sie zwei Karten heraus und hielt sie mir hin.
    »Das sind sie.«
    Ich nahm ihr die beiden Karten aus der Hand.
    »Ich protestiere!« rief der Anwalt.
    »Die Fotos sind, wie ich gesehen habe, nicht sehr gut. Außerdem sind sie älteren Datums! Meine Klientin kann sich unter diesen Umständen viel zu leicht irren!«
    »Das ziehen wir durchaus in Betracht«, sagte ich mit aalglatter Höflichkeit. Und dabei griff ich zum Telefonhörer und rief unsere Fahndungsabteilung an. Rock Jeffers meldete sich. »Komm doch bitte -mal rauf in mein Office, Rock«, bat ich ihn.
    Ich legte den Hörer auf. Der Anwalt rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Ich brannte mir eine Zigarette an und wartete schweigend.
    »Wollen Sie nicht weitermachen?« fauchte Lorrane.
    »Doch, doch«, sagte ich. »Ich muß nur vorher schnell die Fahndung nach diesen beiden Männern in die Wege leiten.«
    »Kann denn das nicht noch später organisiert werden?« fragte er ungeduldig. »Sie brauchen meine kostbare Zeit, G-man!«
    »Ich habe nichts dagegen, wenn Sie gehen wollen.« Ich grinste. »Dieses Verhör leite ich, und ich bestimme, wie lange es dauern wird. Und wegen dieser beiden Männer, Mister Lorrane: Sie stehen im Verdacht, einen gewissen Jualorca erschossen zu haben. Sie werden einsehen, daß die Fahndung nach zwei potentiellen Mördern den Vorrang hat. — Ja, herein!«
    Rock kam hereinmarschiert, nachdem er angeklopft hatte. Ich drückte ihm die beiden

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