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0197 - Mörder im Chinesenviertel

0197 - Mörder im Chinesenviertel

Titel: 0197 - Mörder im Chinesenviertel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörder im Chinesenviertel
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Es wird nicht lange dauern.« Ich eilte in mein Office zurück, blieb aber gleich an der Tür stehen und schoß meine Frage wie eine Pistole ab.
    »Mrs. Forbydes, Sie behaupten nach wie vor einen Mann namens Pedro Jualorca nicht zu kennen?«
    Sie war unsicher. Ein Blick flog von ihr zu dem Anwalt. Er schüttelte fast unmerklich den Kopf.
    »Nein, ich kenne den Mann nicht«, verkündete daraufhin seine Klientin.
    »Gut«, sagte ich hart. »wie Sie wollen. Ich kann beweisen, daß Sie den Mann kennen. Da Sie es abstreiten, steht zu befürchten, daß Sie Angst haben, mit der Ermordung dieses Mannes in Verbindung gebracht zu werden. Folglich wird das FBI seine Anklage gegen Sie auf Mitwisserschaft an vorsätzlichem Mord ausdehnen. Sie werden jetzt in Ihre Zelle gebracht. Ich habe nichts dagegen, wenn Sie sich dort zusammen mit Ihrem Anwalt die nächsten Lügen ausdenken. Wir werden bestimmt nicht darauf hereinfallen.«
    ***
    Ich verhörte die beiden Mädchen, nachdem Mrs. Forbydes in ihre Zelle gebracht worden war. Inzwischen fuhren die beiden Kollegen zurück zur Pension. Sie würden dort warten, bis es Abend wurde. Jeder, der dann in die Pension kam, weil er Opium rauchen wollte, würde statt des Opiums zwei FBI-Beamte vorfinden.
    Nach der Vernehmung der beiden Mädchen, die einige Kleinigkeiten zutage förderte, sprach ich mit Mr. High.
    »Die Mädchen haben den Süchtigen die Pfeifen kredenzen müssen. In welcher Aufmachung sie das taten, kann man sich ja denken, außerdem haben sie es auch zugegeben. Die Pensionsinhaberin bezahlte ihnen pro Abend zehn Dollar. Es war leicht verdientes Geld. Man könnte die Frau also sogar wegen Verführung Jugendlicher belangen. Aber das sind Dinge, um die wir uns später kümmern wollen. Im Augenblick geht es nach wie vor um die Hauptfrage: Wer lieferte das Opium? Für mich steht bis jetzt nur das eine fest: Li-Tschou brachte zwar das Opium in Begleitung drei anderer Männer in die Pension, aber er war nicht der eigentliche Lieferant. Er muß es von irgendwoher bekommen haben. Und diese Quelle’ müssen wir finden.«
    »Glauben Sie, daß Li-Tschou auch andere Opiumhöhlen beliefert hat?« fragte der Chef.
    »Mit Sicherheit«, erwiderte ich. »Und es besteht die Möglichkeit, daß seine Tochter etwas davon wußte. Nachdem ihr Vater tot war, suchte sie die Pension auf. Die Forbydes gibt das ja selber zu, und außerdeih haben Phil und ich das Mädchen beim Betreten der Pension gesehen. Ich nehme an, daß sie unbequeme Fragen nach der wirklichen Todesursache ihres Vaters stellte. Sie wurde also unbequem und mußte ebenso sterben wie ihr Vater. Ich frage mich nur, welche Rolle der Holländer in dieser undurchsichtigen Geschichte spielt.«
    »Vielleicht ist er wirklich nur der Liebhaber des Mädchens.«
    »Das wäre durchaus möglich. Aber wenn er das Mädchen gut kennt, ist auch er in Gefahr.«
    »Wieso?«
    »Nun, die Rauschgifthändler haben aus irgendeinem Grund Li-Tschou in den Tod gejagt. Vielleicht hatten sie gar nicht vor, ihn zu töten. Vielleicht wollten sie ihn nur ein bißchen erschrecken. Er könnte vielleicht einen höheren Anteil am Geschäft verlangt haben oder so etwas, so daß sie ihn ein wenig dämpfen wollten. Aber bei seinem schwachen Herzen bekam er einen Herzschlag. Wir wissen ja, daß er in der Sekunde seines Todes eine furchtbare Angst empfunden haben muß, die gleichzeitig die Ursache für seinen Herzschlag gewesen sein könnte. Nehmen wir an, daß diese Angst von den anderen Mitgliedern des Rauschgiftrings erzeugt würde, so ergibt sich doch, daß diese Halunken jetzt schuldig sind an seinem Tod, ob gewollt oder ungewollt. Jetzt taucht auf einmal die Tochter in der Pension auf und stellt unbequeme Fragen. Also muß auch sie stumm gemacht werden. Die Gangster können aber doch nicht wissen, wieviel sie schon ihrem Freund erzählt hat. Also ist auch der Holländer in Gefahr.«
    »Das ist wahr«, nickte der Chef. »Man müßte diesen Mann schnellstens, warnen. Aber Sie wissen wohl nicht, wo Sie ihn erreichen können?«
    »Leider nicht«, gab ich zu. »Es gibt nur eine Möglichkeit. Er wird sicher irgendwann nach dem Mädchen sehen wollen. Vielleicht waren sie sogar für heute abend verabredet. Man muß also die Wohnung der Li-Tschou weiterhin beobachten, um den Holländer sofort, wenn er dort aufkreuzt, warnen zu können.«
    »Das ist leicht zu veranlassen. Unsere Mordkommission ist ohnedies noch immer am Tatort. Ich werde sie sofort anrufen und ihr wegen des

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