Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0199 - Hyänen für den Henker

0199 - Hyänen für den Henker

Titel: 0199 - Hyänen für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hyänen für den Henker
Vom Netzwerk:
Zigarettenläden abgegrast worden und niemand hatte etwas Auffallendes bemerkt. Damit war aber nicht gesagt, dass die Aktion abgeschlossen war.
    »Der Laden muss gefunden werden«, sagte Mister High, den seine fast sprichwörtliche Ruhe zu verlassen begann.
    Die Liste der Becker Cy. war eingegangen, und wir hatten die Stadtpolizei beauftragt, sämtliche Angestellten unter die Lupe zu nehmen. Den Rest erledigten unsere Kollegen, die über die anscheinend nutzlosen Überstunden weidlich schimpften.
    Für den Abend nahmen wir uns vor, Jim und seine Bande im Café Bohemia hochgehen zu lassen. Mit Feinheiten, Beschatten und derartigen Dingen würde man der Gang, die behauptete, das Syndikat zu sein, nie beikommen. Hier half nur Gewalt und zwar brutale Gewalt.
    Inzwischen hatte auch die Handelskammer einen Aufruf an ihre Mitglieder erlassen, sich sofort vertraulich an sie zu wenden, wenn Erpressungsversuche gemacht würden. Dieser Aufruf hatte eine geradezu beschämende Wirkung gehabt.
    Ganze zwei Firmen meldeten sich, und in beiden Fällen kam das Syndikat nicht infrage. Die Erpresser waren ehemalige Angestellte, die etwas wussten oder zu wissen glaubten, was das Licht der Öffentlichkeit zu scheuen hatte.
    »Jedes Mal, wenn wir eine Spur verfolgen, rennen wir in eine Sackgasse«, sagte mein Freund ergrimmt. »Wir haben eigentlich nur zwei Leute, die uns helfen, den Fleischer Hofman und vielleicht'die Becker Cy. Mister Becker machte mir den Eindruck, als ob er Angst hätte. Ich habe auf alle Fälle veranlasst, dass die Leute, die bei der Firma aus- und eingehen, überprüft werden.«
    »Wir können es auch noch mal bei Hung probieren«, schlug ich vor. »Der alte Gauner hat seine Augen und Ohren überall. Ich fresse meinen Hut, wenn er nicht irgendeiner Geheimgesellschaft angehört, und die wissen bekanntlich alles.« ’
    »Es kommt auf einen Versuch an. Wenn wir die Angelegenheit im Café Bohemia erledigt haben, werden wir ihm einen Besuch abstatten.«
    »Ich möchte verdammt wissen, wo sich Neville herumtreibt«, sagte ich. »Ich habe den Burschen jetzt zwei Tage lang überhaupt nicht zu Gesicht bekommen.«
    Wir erkundigten uns und erfuhren, dass er am frühen Morgen da gewesen war und sich das Aktenstück über das wiedererstandene Syndikat angesehen hatte. Dann war er erneut abgehauen.
    Wir gingen in sein Dienstzimmer und fanden den ganzen Schreibtisch voll von unerledigten Akten. Obenauf lag ein Zettel, auf den er mit steifen Buchstaben geschrieben hatte: »Viel-Vergnügen, Jungs, ich sehe euch später.«
    Das war typisch Neville. Zu allem Überfluss suchten uns noch ein paar Reporter heim, die ich zum Teufel jagte. Der Erfolg war eine bodenlose Gehässigkeit der NEWS:
    FBI ERSUCHT DEN BOSS DES SYNDIKATS HÖFLICH, SICH AN ZUSTÄNDIGER STELLE ZU MELDEN.
    Auf das Zeug, was der Schreiberling außerdem noch verzapfte, glaubte ich, verzichten zu können. Ich las es gar nicht.
    Auch die anderen Zeitungen waren uns nicht gerade freundlich gesinnt. Es hagelte Vorwürfe. Genauso erging es der Stadtpolizei. Es war so schlimm, dass der High Commissioner anrief und flehentlich um Unterstützung bat.
    ***
    So war die Lage, als um sieben Uhr abends die Nachtschicht, wie schon seit zwei Tagen, in doppelter Besetzung zum Dienst antrat.
    Um acht Uhr schrillten plötzlich die Alarmklingeln, und an der Wand gegenüber meinem Schreibtisch glühte eine rote Lampe auf. Das bedeutete Großalarm.
    Dann quakte der Lautsprecher:
    »Mord in der First Avenue 197. Feuergefecht mit Ggtern.«
    Eine halbe Minute später war der Motor meines Jaguars bereits auf vollen Touren. Die Sirene heulte unablässig, und das Rotlicht flackerte, während wir im Höllentempo dahinbrausten.
    An den Kreuzungen von Madison Park, Lexington-, Third- und Second Avenue staute sich der Verkehr. Hinter uns rasten zwei voll besetzte Bereitschaftswagen und von allen Seiten jaulten die Signale der Radiowagen der Stadtpolizei.
    In der 60. Straße waren die Ungetüme der Busse an den Bordstein gefahren. Passanten standen sensationshungrig an den Straßenecken und hingen aus den Fenstern der Wolkenkratzer bis hinauf zu den obersten Stockwerken.
    Endlich, First Avenue, rechts um nach Süden.
    Der Fahrtwind riss mir im offenen Wagen den Hut vom Kopf. Ich konnte mich nicht darum kümmern. Ich saß wie ans Steuer gefesselt.
    Dann sah ich die roten Lampen und Scheinwerfer. Ich hörte auch ein paar Schüsse fallen, aber von dem gemeldeten Feuergefecht konnte keine Rede sein.
    Als

Weitere Kostenlose Bücher