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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Mordes gesucht zu werden!

11

    Es war nicht der längste Tag meines Lebens (der war schon ein paar Monate her und hatte mit einem mörderischen Vampir, einer verschwundenen Klientin von Dead End Dating und einigen Wiederholungen der Jerry Springer Show zu tun gehabt), aber er kam gleich dahinter.
    Nachdem ich mich hingelegt hatte, streckte sich Ty auf dem Sofa aus. Meine Kraft schmolz dahin, während die Sonne draußen immer höher kletterte.
    Genauso wie seine, da bin ich mir sicher. Aber im Gegensatz zu diesem überaus ansehnlichen gewandelten Vampir gelang es mir einfach nicht, in einen revitalisierenden Schlaf zu fallen. Stattdessen verbrachte ich die nächsten paar Stunden damit, mich von einer Seite auf die andere zu wälzen, ohne dabei in Tys Richtung zu schielen. Dann folgte eine weitere Stunde, in der ich meine Augen krampfhaft geschlossen hielt, während ich die Ereignisse des vergangenen Abends noch einmal Revue passieren ließ. Hinzufügen können Sie dann noch fünfundvierzig Minuten, in denen ich Designer aufzählte und dem regelmäßigen Schlag von Tys Puls lauschte. Dazu weitere fünfzehn Minuten, in denen ich die Liste auf meine drei Favoriten eingrenzte, und dann noch eine Stunde, in der ich mir wünschte, dass mir das rhythmische Pochen ein bisschen näher kommen würde. (Ich bin oberflächlich und schwach? Verklagen Sie mich doch.)
    Als ich dann endlich eindöste (das muss so am frühen Nachmittag gewesen sein), war es ein unruhiger Schlaf - eine Seltenheit bei Vampiren, denn normalerweise schlafen wir wie, na ja, wie die Toten eben. Aber hier spielte enormer Stress eine Rolle, dazu die Bettwäsche, die nach Ty duftete und ein Paar ruinierte Rossis (ja, ich trauerte nach wie vor um meine Stiefel). Ernsthaft: Welcher modebewusste Blutsauger - oder Blutschlürfer in meinem Fall - mit gestörtem Hormonhaushalt könnte unter diesen Umständen zur Ruhe kommen?
    Das war der Grund, warum ich, als ich am nächsten Abend die Augen öffnete, viel zu müde zum Atmen war, geschweige denn, mir die Klamotten vom Leib zu reißen und mich Ty Bonner schamlos an den Hals zu werfen.
    Er zog die schweren Vorhänge zurück, so kamen die großen Fenster wieder zum Vorschein. Gegen ein schwaches, orangefarbenes Glühen zeichnete sich die Silhouette der benachbarten Gebäude ab. Der schwache Schein des Mondes war schon sichtbar, obwohl die Sonne gerade eben erst untergegangen war. Die Abenddämmerung erfüllte den riesigen Raum.
    Mein Blick durchschnitt die Schatten und erspähte den Mann, der auf der anderen Seite des Raums in der Küchenecke stand. Er trug nach wie vor nur Jeans, aber diesmal waren sie schwarz. Der Jeansstoff schmiegte sich an seine muskulösen Beine und wölbte sich über seinem (schluck), ahm, Paket. Dunkle, seidige Härchen bedeckten seine breite Brust zwischen den beiden Brustwarzen, bevor sie eine feine Linie formten, die die Muskeln seines Sixpacks durchzog und anschließend im Bund seiner tief sitzenden Hose verschwand. Offenbar kam er gerade aus der Dusche, denn auf seinen Schultern hielten sich noch immer ein paar Wassertropfen. Er hatte sich das feuchte Haar aus dem kantigen Gesicht zurückgekämmt. Seine unfassbar blauen Augen funkelten, als sie meinen begegneten.
    Okay, so müde war ich nun auch wieder nicht.
    Sein sinnlicher Mund verzog sich zu einem Lächeln, als er etwas hochhielt, das wie eine Weinflasche aussah, und mich zu sich hinüberwinkte.
    Ich würde nicht hingehen. Das sagte ich mir jedenfalls selbst. Aber andererseits - wem wollte ich eigentlich etwas vormachen? Da stand ich vor einem richtig scharfen Kerl, der mich gerne noch ein bisschen näher bei sich gehabt hätte. Was aber noch wichtiger war: Ich brauchte dringend Nahrung, und das ging nicht, wenn ich mich im Badezimmer verbarrikadierte, um der Versuchung zu entkommen und den Schaden zu reparieren, den der stunden-lange Ringkampf mit dem Bett meinem Haar zugefügt hatte.
    Ich schwang meine Beine über den Bettrand und zwang meine Füße in Richtung Küche.
    „Willst du auch?", fragte er, als ich neben ihm stehen blieb.
    Ich schluckte. „Mehr, als du je ahnen könntest."
    Er grinste und hielt die Flasche hoch; eine importierte Blutgruppe von Garnier's, einem vornehmen Feinkostladen an der West Side, der Vampiren gehörte und auch von Vampiren geführt wurde. „Eigentlich habe ich einen Schluck hiervon gemeint."
    „Ah, ich auch."
    Sein Grinsen wurde noch breiter. „Lügnerin." Die tiefe Stimme hallte in meinem Kopf

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