02 - Beiss mich, wenn du kannst
wider.
Ich verzog das Gesicht. „Das ist nicht lustig."
„Was?"
„Du weißt, was."
„Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst." Er spielte den Unschuldigen und drehte sich um, um ein Glas aus dem Schrank zu nehmen.
Okay, also vielleicht konnte ich ihn hören, und er wusste gar nicht, dass ich das konnte. Bitte, bitte, bitte. „Tut mir leid, Süße. Keine Chance."
Ich runzelte die Stirn. „Du bist wirklich nervtötend, weißt du das?"
Er zwinkerte. „Das beruht auf Gegenseitigkeit. Magst du deins warm oder kalt?"
„Warm, bitte. Was ist mit dir?"
Er lächelte genüsslich. Wer könnte da widerstehen? „Ich nehm's, wie's kommt, Schätzchen."
Er entkorkte die Flasche, goss ein Glas ein und drehte sich um, da er es in der Mikrowelle aufwärmen wollte.
„Ich ... äh, das ist nett." Nett? Alles klar, meine sprachlichen Fähigkeiten waren dank der Bemerkung von wegen Schätzchen endgültig im Eimer. Und wegen des Lächelns. Es lag eindeutig am Lächeln. Ich versetzte mir einen kleinen mentalen Fußtritt und versuchte, mir irgendetwas halbwegs Intelligentes einfallen zu lassen, was ich sagen konnte. „Ich hätte dich nie für einen Mann der Flasche gehalten", sagte ich, gerade als die Mikrowelle pingte.
„Bin ich auch nicht. Aber ich hab immer eine Flasche da, nur für alle Fälle. Ich bin gern auf alles vorbereitet." Als er sich wieder mir zuwandte, war das Lächeln verschwunden. Sein Blick glühte so heiß, dass meine für gewöhnlich eher niedrige Körpertemperatur gleich um mehrere Grad nach oben schoss.
Da bot er mir seine leuchtend rote Gabe dar. „Trink aus."
Mein Blick blieb an der Innenseite seines Handgelenks kleben und folgte dem Verlauf einer dicken blauen Vene, bis sie unter dem Muskel seines starken Unterarms verschwand.
Ich schluckte, und plötzlich verursachte der Gedanke, wie meine Lippen die süße, rote, heiße Flüssigkeit berührten, einen Anfall von Panik. „Ich brauche Kaffee", platzte ich heraus. Als er mich anstarrte, als ob ich mein Steak gut durch bestellt hätte, zuckte ich mit den Schultern. „Das mache ich abends immer so. Kaffee bringt mich auf Touren." Ja, klar. Aber ich traute es mir im Augenblick einfach nicht zu, bloß so zu trinken, statt zu trinken. Der Hunger war sowieso schon schlimm genug.
Meine Handflächen juckten, in meiner Kehle brannte es, und alles in mir war angespannt und wie ausgebrannt. Beim ersten Schluck würde es nur noch viel schlimmer werden. Überwältigend.
Und ich fürchtete, ich würde den Hunger nicht stillen können, bevor ... bevor.
„Du hast doch Kaffee, oder?"
Er schüttelte den Kopf. „Tut mir leid."
Und da dachte ich, der Kerl wäre unwiderstehlich.
„Was für eine Art Vampir bist du eigentlich?"
„Die Art, die keinen Kaffee trinkt. Nur für den Fall, dass du es noch nicht wusstest: Wir Vampire bevorzugen für gewöhnlich ein anderes Getränk." Er prostete mir kurz mit der Flasche zu, bevor er selbst einen großen Schluck nahm. Sein Blick wurde sogar noch heller und intensiver, und mein Magen fühlte sich vollkommen hohl und leer an. „Es ist viel besser für dich als Koffein." Diesmal war seine Stimme noch tiefer und rauer, als er sprach.
Und erregender.
„Cola light", stieß ich aus. „Hast du vielleicht Cola light?"
Er entblößte die Fangzähne und warf mir einen fast wilden Blick zu. „Sehe ich aus wie ein Mann, der Cola light trinkt?"
Nein, wirklich nicht. Aber was die Brustmuskeln betraf, so stellte er Lucky - den hemdlosen Bauarbeiter in dem bekannten Werbespot - glatt in den Schatten.
„Schon gut." Kapitulierend hob ich die Hände. „Normale Cola?"
Er warf mir einen Blick zu, der besagte: Von welchem Planeten stammst du eigentlich?, bevor er den Kopf schüttelte.
„Was ist mit Tee?"
„Ich fürchte, nein."
„Kakao?"
„Tut mir leid."
„Gatorade?"
„Nö." Er nahm einen weiteren tiefen Zug, bevor er auf die Uhr sah. „Hör mal, ich muss jetzt gehen." Er stopfte den Korken wieder in die Flasche und stellte sie auf den Tresen neben das Glas. „Du kannst doch noch nicht satt sein."
„Nein." Seine Augen hielten meine fest. „Nicht mal annähernd." Einige Momente lang herrschte Schweigen, während er mich anstarrte, in mich hineinstarrte und keinen Zweifel an der Bedeutung seiner Worte ließ.
Oh Mann.
„Aber du bist sicher sehr beschäftigt. Du solltest jetzt gehen. Wirklich." Bevor ich noch irgendwas richtig Liederliches und Unanständiges tue.
Unsere Blicke trafen sich erneut, und einer
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