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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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gerade auf einem kleinen Rollwägelchen von dannen karrte, sehnsüchtig hinterherstarrte.
    „Wir treffen uns diese Woche schon wieder." Sie stellte die Gläser weg und verschloss die Flasche.
    „Aber ihr trefft euch doch nur einmal im Monat." Rob gab nicht auf. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Ich konnte den Schmerz richtig fühlen, der von ihm ausstrahlte. Er brauchte Nahrung.
    „Es ist ein Notfall", erklärte sie.
    „Es ist doch ein Gesellschaftsclub."
    „Es ist ein gesellschaftlicher Notfall." Sie warf ihm einen schneidenden Blick zu. „Marge Ellen Weisenbockers Tochter will sich verloben. Mit einem Werwolf. Marge ist völlig außer sich." Sie starrte Jack vielsagend an, der unbeeindruckt fortfuhr, Mandy bewundernde Blicke zuzuwerfen. „Sie weiß, dass eine gemischte Beziehung niemals gut gehen kann."
    „Ich würde nicht niemals sagen." Hatte ich das gerade gesagt? „Bei Francis und Melissa scheint's doch zu funktionieren." Oh nein. Das war wirklich ich!
    Ich presste die Lippen fest aufeinander. Nicht ein Wort mehr würde ich von mir geben. Meine Mutter hatte ihre volle Aufmerksamkeit bereits von Jack ab-und meiner Wenigkeit zugewandt. „Es ist nicht einfach, aber es ist möglich.
    Bisher hat er sie noch nicht gebissen und gewandelt, aber sie sind sich bereits einig, dass sie wie füreinander geschaffen sind. Ich bin sicher, alles andere ergibt sich dann."
    „Zeit zu gehen", stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Sofort." Ihr Blick blieb an mir hängen. „Mit dir unterhalte ich mich später, Lilliana."
    Tja, soviel zu „Schwarz ist nicht meine Farbe".
    Sie scheuchte alle zur Haustür. Gerade als Jack Mandy hinausbegleiten wollte, schloss sich die Hand meiner Mutter um seinen Arm. „Liebling, du musst mich grade mal rüberfahren."
    „Ich fahre dich", sagte mein Vater, der hinter ihr stand.
    „Ich möchte, dass Jack das tut." Sie zerrte meinen Bruder von Mandy fort. „Er kann mich mit dem Hummer fahren. Er liebt den Hummer", sagte sie an Mandy gewandt. „Nicht wahr, Schätzchen?"
    „Ich -"
    „Jacqueline", unterbrach mein Vater Jacks Antwort, „ich bin vielleicht nicht mehr so jung wie früher, aber ich bin absolut in der Lage, dich rechtzeitig zu deinem Treffen zu bringen."
    „Natürlich, mein Lieber." Ihr Blick bohrte sich geradezu in Dad hinein. „Aber ich möchte wirklich gern, dass Jack mich fährt. Ich verbringe viel zu wenig Zeit mit ihm. Wir müssen uns unbedingt öfter unterhalten. Um unsere Bindung zu vertiefen."
    In dem Augenblick, als meine Mutter die letzten Worte sagte, leuchtete eine Art Verständnis im Gesicht meines Vaters auf. Zu Ihrer Information: Abgesehen davon, dass sie niemals gewann, benutzte meine Mutter auch nie solche Ausdrücke wie „eine Bindung vertiefen". Nicht, wenn es sich um emotionale Dinge handelte.
    „Oh, sicher." Dad legte die fantastische Imitation eines Wackeldackels mit Vampirzähnen hin. „Jack sollte dich fahren." Er klopfte meinem Bruder auf die Schulter. „Er versteht es wirklich, mit dem Hummer umzugehen. Nicht wahr, mein Sohn?"
    „Naja, ich -"
    „Deine Bekannte", unterbrach meine Mutter, womit sie sich auf eine sehr überraschte Mandy bezog, „kann ja mit Lil in die Stadt zurückfahren."
    Ich öffnete meinen Mund, um darauf hinzuweisen, dass ich wegen eines Kapitalverbrechens gesucht wurde.
    Da war es vielleicht nicht unbedingt das Schlaueste, der neuesten Eroberung meines Bruders Geleitschutz zu geben und dann dadurch möglicherweise noch mehr Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, dass ich mich mit ihr auf den Rücksitz eines Taxis quetschte.
    Dann klappte ich ihn wieder zu. Hey, warum eine gute Sache ruinieren?
    „Ich habe schon angerufen", fügte meine Mutter hinzu. „Das Taxi wartet bereits."
    „Danke, Mom." Ich schnappte mir Mandys Arm, zog sie nach draußen und über den Weg vor dem Haus. „Bis später."

18

    „Sie mögen mich", verkündete Mandy, gleich nachdem wir ins Taxi gestiegen waren und dem Fahrer unser Ziel genannt hatten. „Sie mögen mich wirklich."
    „Wie viele Wassermelonen-Martinis hast du denn gehabt?"
    „Nur einen. Naja, ein Viertel. Deine Mutter hatte es hinterher ja sehr eilig.
    Nicht, dass ich das nicht verstünde. Wirklich. Sie ist eine viel beschäftigte Frau und extrem pflichtbewusst." Sie lächelte. „Das sind dann schon zwei Dinge."
    „Wovon redest du?"
    „Zwei Dinge, die wir gemeinsam haben. Pflichtbewusstsein und Zuverlässigkeit. Trifft beides auch auf mich zu." Sie lächelte.

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