Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
Vom Netzwerk:
…«, er breitete die Hände aus, »habe ich klügere Roboter, als ich gedacht habe.«
    »Aha«, erwiderte Ik und rieb sich die Brust. »Sind sie noch immer loyal?« Für einen kurzen Moment fühlte Bandicut die Anspannung, als er sich wieder den Robotern zuwandte. »Seid ihr Jungs noch immer loyal?« /Was meinst du, Charlie?/
    ///Ich wüsste nicht, warum sie nicht loyal sein sollten.///
    »Ich begleite Sie auf die Reise«, trommelte Copernicus.
    »Zu Diensten, John Bandicut«, gab Napoleon zur Antwort.
    »Das, denke ich, ist wohl ein ›ja‹.« Bandicut machte sich daran, seinen Rucksack wieder zu packen; er rollte die feuchten Kleidungsstücke auf und stopfte sie in eine Seitentasche. »Sollen wir das Lager abbrechen, Ik?«
    Der Außerirdische rückte das Seil zurecht, das er sich hinter den Ledergürtel geklemmt hatte. »Ich bin bereit, John Bandicut.«
    Sie wählten einen Weg, der sie zu der Baumgruppe führte, also in fast gerader Linie fort von der Felswand, in der das Portal war, durch das sie vom Eisfluss in diese Region gelangt waren. Der Marsch war nicht anstrengend; sie gingen über eine von hohem Gras bedeckte Ebene, die zu beiden Seiten in der Ferne von felsigen Abhängen gesäumt war. Im Verlauf des Morgens färbte sich der Himmel über ihnen kreideblau, und die Luft wurde angenehm warm. Copernicus hatte keine Schwierigkeiten damit, durch das Gras zu fahren; nach mehreren Versuchen fand auch Napoleon einen Laufrhythmus, der ihm unter der lokalen Schwerkraft erlaubte, ohne Schwierigkeiten neben Bandicut herzu trotten.
    Ik hielt mehrmals an, um Beeren von einer Buschart zu pflücken, die überall im Gelände wuchs. Er verzehrte sie mit augenscheinlichem Genuss. Bandicut pflückte auch einige Beeren und ließ sie in der offenen Handfläche hin und her rollen. Er würde den Mut aufbringen müssen, eine davon zu kosten. /Kannst du mir die Haut retten, wenn die giftig sind?/, fragte er Charlie.
    ///Tut mir Leid, wie soll ich das anstellen?///
    /Tja … um das herauszufinden, musst du wohl meine Erinnerungen erforschen. Deine Vorgänger besaßen höchst beeindruckende Fähigkeiten als Heiler, wenn ich verletzt worden bin. Die habe ich mehr als einmal gebraucht./
    ///Das klingt nach einer interessanten Fähigkeit.///
    /Sie war sehr nützlich/, versicherte Bandicut Charlie.
    ///Ich werde versuchen, sie zu studieren. Meiner realistischen Einschätzung nach bist du zurzeit auf dich gestellt.///
    Bandicut musterte die Beeren. Sie sahen aus wie kleine Stechpalmbeeren, nur dass sie violett waren. Er erinnerte sich daran, dass Stechpalmbeeren giftig waren. Vielleicht konnten die Translatorsteine ihn beschützen, wenn schon Charlie nicht dazu in der Lage war.
    »Urrrr, sehr gut«, brummelte Ik und warf sich noch eine Hand voll Beeren in den Mund.
    Bandicut zuckte die Achseln. »Ach, was soll’s.« Er steckte sich eine Beere zwischen die Vorderzähne und biss versuchsweise zu. In seinem Mund explodierte ein Geschmack, der an Blaubeeren und Orangen erinnerte. Die Frucht schmeckte süß und sauer zugleich. Wirklich köstlich. Er behielt sie im Mund und wartete ab, ob sich Nebenwirkungen einstellten. Nichts geschah; schließlich spuckte er sie trotzdem aus. Er wartete eine Minute, dann noch eine, und schließlich zerbiss er eine weitere Beere. Diesmal schluckte er sie hinunter. »Hm. Die sind wirklich allererste Sahne.«
    »Hrahhh?«
    »Eine Redewendung. Sie bedeutet, dass mir die Beere geschmeckt hat.« Bandicut pflückte sich eine kleine Hand voll, beschloss aber, sie noch nicht zu essen. »Ich warte lieber, bis ich sicher bin, dass ich nicht allergisch darauf reagiere oder so was.«
    Dicht gefolgt von den Robotern, gingen sie weiter.
    »Ik?«
    »Urrr?«
    Bandicut hatte soeben daran gedacht, wie seltsam seine Situation war: Er schlenderte mit einem Außerirdischen, der vermutlich vom anderen Ende der Galaxis stammte, wie bei einem Sonntagsausflug über eine idyllische Ebene, und womöglich waren sie beide gleich weit von ihrer Heimat entfernt.
    Er schüttelte den Kopf und sagte: »Was ist das hier wirklich für ein Ort?«
    »Urrr?«
    »Es scheint eine’ …«, er rang um Worte, »… eine Welt zu sein – oder viele Welten …«
    »Hah.«
    Stirnrunzelnd sah er Ik an. »Aber alles ist irgendwie umschlossen. Von einem großen Gebilde?«
    Unermüdlich schritt der Hraachee’aner weiter. »So könnte man es beschreiben. In Wirklichkeit ist es ein wenig komplizierter.«
    Bandicut blickte finster drein, als er sich noch

Weitere Kostenlose Bücher